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Jüngster Züchter räumt die Preise ab

Von KARINA BLÜTHGEN 02.11.2008, 16:48

WITTENBERG/MZ. - Bei Groß- und Wassergeflügel wurde er Vereinsmeister, und den Pokal des Oberbürgermeisters heimste er ebenfalls ein. "Das alles kostet schon viel Zeit und Geld", sagte er. Immerhin steht er kurz vor seiner Prüfung als Fleischer. Zwar fassen die Familienangehörigen, vor allem der Großvater, immer mal mit zu, "aber vor den Ausstellungen mache ich alles allein".

212 Rassetiere waren am Wochenende im Vereinsheim der Gartensparte "Immergrün" ausgestellt, dazu kam noch etwas Ziergeflügel. Ein "vorzüglich" (97 Punkte) hatten die Preisrichter diesmal nicht vergeben, allerdings waren zehn Tiere mit "hervorragend" (96) darunter. Fritz Heußner wurde Vereinsmeister bei den großen Hühnern sowie den Tauben. Norbert Anger holte den Titel mit den Zwerghühnern. Obwohl es eine reine Vereinsschau war, beeindruckte die Vielfalt. Emdener Gänse und Warzenenten waren ausgestellt, Kraienköppe silberhalsig und Araucana goldweizenfarbig, Rhodeländer und Welsumer, Zwerg-Sussex und Zwerg Barnevelder sowie Zwergseidenhühner in weiß und wildfarbig. Letztere sind bestrumpft, wie Horst Wildgrube erklärte, was nach der Erklärung des Vereinsvorsitzenden und Züchters dieser Rasse bedeutet, dass die Tiere im Gegensatz zu ihren Artgenossen Federn an den Beinen haben.

Auch andere Rassen haben ihre Besonderheiten. Thüringer Einfarbige etwa, eine Taubenrasse, sind belatscht, also mit langen Federn seitlich der Füße versehen. Die Chinesentaube treibt es modisch auf die Spitze. "Sie hat einen Kragen, einen Scheitel und Höschen", erklärte Züchter Ernst Abraham. Zum ersten Mal in Wittenberg zu sehen waren Englische Schautippler und Usbekische Tümmler. Und wer ein Huhn haben will, das viele Eier legt, sollte sich dessen "Großmutter väterlicherseits" ansehen. "Die Legeleistung wird vom Hahn vererbt", erklärte Wildgrube. "Man möchte also den ,Sohn' einer fleißigen Henne nehmen."