Handball Hoffmann wechselt von Bundesliga nach zum SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz
Chris-Andre Hoffmann wechselt aus der Bundesliga zum SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz. Der Neue blickt optimistisch auf die Saison.

Wittenberg - Das ist kurz vor dem Saison-Start in der Mitteldeutschen Oberliga der Handball-Männer ein weiterer Transfercoup: Chris-Andre Hoffmann wechselt vom HC Burgenland aus der dritten Bundesliga zum SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz. „Ich bin eher der altmodische Handballer mit wenig Schnickschnack, aber ausgestattet mit einer präsenten Art und Leidenschaft für den Sport und auf dem Spielfeld“, charakterisiert sich der 29-Jährige selbst.
Seine Position ist die Kreis-Mitte. Doch da protestiert der Neue im MZ-Gespräch sofort. „Ich kann auch Abwehr. Ich spiele da, wo mich der Trainer einsetzt“, sagt der Allrounder, der zugibt, dass er sich „leider“ aus Liga drei verabschieden musste. Der Grund für das Verschieben von Prioritäten allerdings ist ein erfreulicher: Der Dessauer wird in den nächsten Tagen Vater und baut für seine kleine Familie ein Nest, ein Haus. Und so hat die Zeitfrage - der kürzere Weg nach Wittenberg - den Ausschlag für das Wechsel-Votum gegeben.
Wahnsinn in der Stadthalle
Inzwischen hat er mit seinem neuen Team schon leicht mittrainiert. Nach einer Meniskus-Operation ist er aber noch nicht voll einsatzfähig. „Aber bis zum Saisonstart bin ich fit“, so Hoffmann, der nicht über einen heißen Abstiegskampf spricht. Das Ziel sei ein „einstelliger Tabellenplatz“. „Und der Rang bedeutet ja auch Klassenerhalt“, stellt er klar. Hoffmann ist von einer erfolgreichen Serie mit Siegen überzeugt. Los gehen mit dem Punkten soll es schon zum Auftakt. Am 11. September wird die HSG Freiberg erwartet. Die gleiche Partie gab es bereits im Vorjahr zum Auftakt.
Die „Dachse“ - so werden die Sachsen genannt - siegten ohne Mühe. Für Hoffmann zählt das nicht mehr. „Freiberg kann sich warm anziehen. Die Grün-Weißen haben Charaktere in ihren Reihen“, sagt der Neue, der dabei vor allem an Tomas Pavlicek - das war der erste Paukenschlag auf dem Transfermarkt (die MZ berichte) - denkt. „Dass der SV Grün-Weiß einen solchen Mann verpflichten konnte, das ist der Wahnsinn“, sagt Hoffmann zum ehemaligen Dessauer Publikumsliebling. Die Fans in der Muldestadt haben angekündigt, ihr Idol auch in Wittenberg weiter zu unterstützen. Doch schon jetzt, betont der Hoffmann, sorgen die Anhänger von Grün-Weiß für eine tolle Stimmung in der Stadthalle.
Die Einschätzung kommt von einem Mann, der sich in der Szene in Sachsen-Anhalt bestens auskennt. Der gebürtige Magdeburger hat das Handball-Abc beim Güsener HC erlernt. Sein größter Erfolg ist der Aufsteig mit Dessau in die zweite Bundesliga, mit Köthen wird er Vizemeister in der Oberliga. In dieser Klasse hat er auch für Radis gespielt. Jetzt kehrt er zurück in die Region. Damit erfüllt sich der Neuzugangswunsch von Coach Armands Uscins und Teammanager Patrick Pusch. „Wir sind froh, einen solch guten und erfahrenen Kreisläufer wie Chris verpflichten zu können“, erklärt Pusch auf der Facebookseite des Vereins.
Mit seinen athletischen Maßen sei der 1,91-Meter-Mann ein „echtes Schwergewicht“ am Kreis. „Ein enormes Kraftpaket, der dem Gegner sehr unangenehm in Erinnerung bleibt“, findet SV-Kapitän und jahrelanger Teamkollege in Radis Christian Brandt. „Hoffi ist ein Spieler, den man lieber in seiner Mannschaft hat als gegen ihn zu spielen“, erklärt der SV-Keeper, der laut Hoffmann einen Anteil am Transfer hat. „Und Pusch hat über die Jahre nie locker gelassen und stetig den Kontakt gesucht. Er hat schon zu meinen Köthener Zeiten mehrmals angerufen“, so der Neue.
Neuer Vorstand gewählt
Es gibt im Verein weitere Personalentscheidungen. So haben die SV-Mitglieder einen neuen Vorstand gewählt. Dabei erhält Uwe Kunert erneut das Vertrauen als Abteilungsleiter. Pusch ist sein Stellvertreter und Teammanager der Oberliga-Sieben. Thomas Noack ist als Jugendkoordinator für die männliche Jugend und die Talentegruppe verantwortlich. Siegfried Bischoff ist der Jugendkoordinator für die weibliche Jugend und für das Passwesen zuständig. Alexander Barz ist der Chef-Schiedsrichter, und Kathleen Auer kümmert sich um die Finanzen. Fabian Hoese ist der Spieltagsverantwortliche, und Maik Pannicke organisiert die Turniere und die Feste. Dirk Elias ist für das Catering zuständig, und Holger Krause übernimmt die Hallen- und Spielplanung. Bernd Rohmann hält die Verbindung zwischen dem Vorstand und den Mannschaften des Vereins. (mz)