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Grundstein für Awo-Kita gelegt Grundstein für Awo-Kita gelegt: Land in Sicht für "Buddelflink" in Wittenberg

Von Irina Steinmann 03.12.2020, 10:55
Awo-Kreisverbandschef Erhard Hellwig-Kühn mit der Kinderzeichnung, die nun gleich den Weg in die Hülse finden wird, wie diverse andere Dokumente anlässlich der Grundsteinlegung für die neue Kita „Buddelflink“
Awo-Kreisverbandschef Erhard Hellwig-Kühn mit der Kinderzeichnung, die nun gleich den Weg in die Hülse finden wird, wie diverse andere Dokumente anlässlich der Grundsteinlegung für die neue Kita „Buddelflink“ Steinmann

Wittenberg - In der Juristenstraße ist am Mittwoch der Grundstein für den letzten Teil des „Idealen Quartiers“ der Arbeiterwohlfahrt (Awo) gelegt worden. Es handelt sich um den Ersatzneubau der Kindertagesstätte „Buddelflink.“ Scott und Maja, zwei Fünfjährige aus der Kita, assistierten stellvertretend für alle Kinder der Einrichtung dem Wittenberger Awo-Kreisvorsitzenden Erhard Hellwig-Kühn bei dem Ritual, dem seinerseits Stellvertreterfunktion für alle Baufortschrittsfeiern zukam, die übers Jahr coronabedingt ausfallen mussten.

Ohne öffentliches Aufhebens sind seit 2019 im Umfeld der geplanten Kita auf insgesamt knapp 3.000 Quadratmetern gleich drei weitere Gebäude neu errichtet oder saniert worden. Der gesamte Komplex soll nun nach und nach bis Mitte kommenden Jahres fertiggestellt sein, als letzter Teil eben die Kita.

Demografie und Aufwertung

Servicewohnen für Senioren heißt das Zauberwort, mit dem die Awo hier der demografischen Entwicklung gewinnbringend Rechnung tragen und zudem diesen nordwestlichen Teil der Altstadt aufwerten möchte. Die knapp 70 entstehenden Wohnungen sind inzwischen so weit fortgeschritten, dass man die eine oder andere bereits vorzeigen kann. Die Grundsteinlegung am Mittwoch bot hierzu einen willkommenen Anlass.

Mehr Interessenten

Im Neubau, einem langgestreckten Gebäude inmitten der Anlage, befindet sich im Erdgeschoss eine Musterwohnung für die 52 Einheiten dort. Mit knapp 40 Quadratmetern eher klein, verfügt sie gleichwohl über ein großes (Dusch-)Bad und ein separates Schlafzimmer.

Die Wohnküche geht auf eine Terrasse, in den beiden Etagen darüber gibt es stattdessen Balkone. Noch sind keine Verträge geschlossen, die Zahl der Interessenten übersteige allerdings das Angebot bei weitem. Ab dem Frühjahr sollen diese Wohnungen bezogen werden.

Ungleich großzügiger, aber das mag am noch unmöblierten Zustand liegen und an den mit drei Metern vergleichsweise hohen Decken, erscheinen die acht Wohnungen im Altbau Marstallstraße 16, von denen laut Awo nur noch eine zu haben ist. Hier werden die ersten Mieter noch im Dezember, die übrigen dann im Januar einziehen.

Etwas hinterher hinkt im Zeitplan der Fertigstellungen und Bezüge das Schmuckstück, die Coswiger Straße 31, wo weitere sieben Wohnungen entstehen. In dem einst repräsentativen, dann aber über Jahrzehnte vor sich hin schlummernden Gebäude hatten die Awo und ihr Architekt mit so ziemlich allen Überraschungen zu kämpfen, die ein Altbau mit sich bringt.

Es sei, fasste Hellwig-Kühn mit nur leichter Übertreibung zusammen, wohl kaum ein Balken nicht ersetzt worden. Vorzeigbar ist hier offenbar noch nicht so viel, allerdings vermittelt die nicht mehr von Gerüst und Planen verdeckte Fassade einen Eindruck davon, was entsteht. Inzwischen steht auch fest, was hier noch einzieht: keine Arztpraxis, sondern ein Versicherungsbüro, die Dekra nämlich, sowie wie von Anfang an geplant das „Kompetenzzentrum Pflege“ und das neu installierte Quartiersmanagement, beides betrieben von der Arbeiterwohlfahrt selbst. Allgemein wird für die Coswiger Straße 31 derselbe Termin angegeben wie für die Kita: Mitte 2021.

Zu den Mietpreisen lassen Kreischef Hellwig-Kühn und Geschäftsführerin Corinna Reinecke noch nichts gucken, denn einiges, heißt es vorsichtig, sei schließlich Verhandlungssache, und die Mieten auch deshalb nicht vergleichbar, da es idealerweise nicht um reine Mietverhältnisse sondern eben auch um den Hinzukauf von Serviceleistungen geht, etwa für die Pflegebedürftigen. Interessant ist, woher die bisher bekannten Mieter bzw. Interessenten kommen.

Reinecke spricht von einer „bunten Mischung“: Neben Wittenbergern fänden sich Menschen aus dem Umland, die etwa nach dem Verlust ihres Partners ihr Haus aufgeben und in die Stadt ziehen. Oder junge Neu-Wittenberger, die hier ihre Eltern aus den alten Bundesländern unterbringen möchten, um ihnen nahe sein zu können.

Und ab in die Hülse

62 Jungen und Mädchen werden Platz finden in der Kita, die als zweigeschossiges Gebäude direkt an der Juristenstraße errichtet wird. Nach ausführlichen archäologischen Grabungen - Hellwig-Kühn sprach von einem „schwierigen Baugelände“ - liegt inzwischen die Bodenplatte für die neue Kita, die eine vorherige Awo-Einrichtung in der Coswiger Straße ersetzt, welche wegen ihres Zustands hatte geschlossen werden müssen. „Buddelflink“ befindet sich seither im Ausweichquartier, in einem Container neben dem Naturgarten „Vergissmeinnicht“.

In die Hülse des Grundsteins kamen an diesem eiskalten, aber sonnigen 2. Dezember 2020 die aktuelle Baugeschichte, die Awo-Mitarbeiterzeitschrift und die MZ. Zudem fanden darin ein Foto und eine Zeichnung der Kita Platz, die zeigt, wie sich die Kinder ihr neues Haus vorstellen - Architekt Winfried Heine hatte keine Einwände. (mz)