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Good Guy Mikesh auf dem Melt! 2015 Good Guy Mikesh auf dem Melt! 2015: Nach dem Gewitter bebt der Dancefloor

Von Mike Händler 18.07.2015, 22:26
„Good Guy Mikesh“ aka Michael Scheidt am Sonnabend auf der Big Wheel Stage
„Good Guy Mikesh“ aka Michael Scheidt am Sonnabend auf der Big Wheel Stage Alexander Baumbach Lizenz

Ferropolis /Gräfenhainichen - Die Leipziger Musik- und Clubszene entwickelt sich seit Jahren zu einer immer prominenteren Adresse. Dazu gehört das Duo „Good Guy Mikesh & Filburt“, bestehend aus Michael Scheidt und Steffen "Filburt" Friedrich, das seit 2008 die Dancefloors zum Kochen bringt. Beim Melt! sollte „Good Guy Mikesh“ aka Michael Scheidt am Sonnabend auf der Big Wheel Stage drei Stunden für Floorfiller-Garanten sorgen. Das Wetter machte jedoch allen Künstlern einen Strich durch die Rechnung. Wegen des Unwetters öffneten die Tore zum Festival um einige Zeit später. Das tanzwütige Publikum fand deshalb erst allmählich zu den Konzerten. Nach dem heftigen Regen mussten wohl einige Besucher nochmal im Zelt durchwischen.

„Good Guy Mikesh“ focht das nicht an. Mit leuchtend roter Bomberjacke, geöffnetem Hemd und schwarzer Sonnenbrille begann er, sein Set an den Turntables zu spielen. Nachdem sich der Platz also zuerst mit Wasser füllte, folgten nun endlich die ersten Zuschauer. Michael Scheidts Konzert wurde eine musikalische Reise, die komplexe, tiefe Klangräume mit vielen Spannungsbögen bot.

Unwillkürlich drängte es die Konzertbesucher auf dem Weg zur Bühne dazu, ihre Körper sofort in Bewegung zu bringen. Basslinien ließen den Oberkörper vibrieren, so wurde die Musik auch zu einer physischen Erfahrung.

Das Fundament der gespielten Stücke bestand aus Synthesizern und Beats, die teils mit vokalem oder lautmalerischem Frauen-Gesang gefüllt wurden. Gefundene Motive wurden in den epischen Titeln weiterentwickelt und durch neue abgelöst. „Good Guy Mikesh“ bedient sich dabei vielseitig in der Musikhistorie. Ob Soul oder artverwandte Versatzstücke aus der New-Wave-Ära – Musikkenner hatten wahrlich ihre Freude an der Neu-Komposition und Weiterentwicklung dieser Stile. Selbst der Jazz erschien in Form von Saxophon, Piano und E-Bass im Set des Künstlers.

Zum Ende des Konzerts füllte sich endlich der Dancefloor, als „Good Guy Mikesh“ mit brachialen Klangwänden auf den Höhepunkt zusteuerte. Doch wenn es am Schönsten ist, soll man ja bekanntlich aufhören. Und die Gelegenheit den bereits über Deutschland hinaus bekannten Künstler in der Region wiederzusehen, sollte kein Ding der Unmöglichkeit sein. (mz)