Gojko Mitic kommt wieder nach Gräfenhainichen Gojko Mitic kommt wieder nach Gräfenhainichen: Häuptling der Herzen meistert Bärenangriff

Gräfenhainichen - Gojko Mitic ist in Gräfenhainichen! Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Die Fans pilgern am 22. März 1992 auf den Sportplatz. Hier hat Zirkus Hein sein Zelt aufgeschlagen. Doch die Sonntagsvorstellung am Vormittag wird kurzfristig abgesagt. Eine Filmcrew liegt wegen des schlechten Wetters hinter dem Zeitplan zurück und legt eine Sonderschicht ein. Es passiert Historisches. In der Manege entsteht der letzte Defa-Kinderfilm „Zirri - das Wolkenschaf“.
„Da wir bereits bei Dreharbeiten zu Moritz in der Litfaßsäule gute Erfahrungen mit dem Zirkus Hein gemacht haben, entschieden wir uns wieder für Hein und alles klappte hervorragend. Innerhalb von zwei Tagen müssen die Szenen abgedreht sein. Zeit ist Geld und das ist knapp“, verrät damals der Regisseur Rolf Losansky der MZ. „Das war eine gute Zusammenarbeit“, schwärmt noch am Mittwoch Zirkusdirektor Rudolf Sperlich. Sein Familienunternehmen war besonders zu DDR-Zeiten für Filmprojekte sehr gefragt. „Wir waren beim Polizeiruf genauso dabei wie bei ,Oben geblieben ist noch keiner’ mit Heinz Rennhack oder ,Drei Haselnüsse für Aschenbrödel’“, so Sperlich, der sich aber besonders gern an das Wolkenschaf erinnert. „Mein Bruder bekam einen Bart angeklebt und doubelte in der Raubtiernummer mit Tigern und Löwen Dietmar Richter-Reinick“, erinnert er sich. Die Artisten und Akrobaten in dem Kinderfilm gehörten eben zum Zirkus Hein.
Und einige Gräfenhainichener Kinder durften in der Zuschauerszene mitwirken. Sie konnten live Karin Düwel, Fred Delmare, Pierre Sanoussi-Bliss oder eben Gojko Mitic als Kutscher erleben.
Jetzt - nach 23 Jahren - ist ein Wiedersehen möglich. Der Berliner Klatschreporter Andreas Kurtz präsentiert in einer Talkshow am 17. Oktober den Häuptling der Herzen. Und der inzwischen 75-Jährige kann nicht nur tierische Geschichten erzählen. Aber bei seinem ersten Film „Die Söhne der großen Bärin“ wirkte zu Beginn der Dreharbeiten ein kleiner Bär mit, verrät der Talkgastgeber am Mittwoch vorab. Nur zum Schluss war das Tier schon richtig groß und machte nicht mehr alles mit. „Es griff Gojko an“, so Kurtz. Details dazu gibt es am 17. Oktober, der Film selbst aber wird 1966 zum Kassenschlager in den Kinos. Fast zehn Millionen (bei 17 Millionen Einwohnern) schauen sich den Streifen an. In der damaligen Sowjetunion werden 29 Millionen Besucher gezählt.
Jetzt steht Mitic für die Neuverfilmung der Winnetou-Trilogie wieder vor der Kamera. Und bei den Dreharbeiten in Kroatien gibt es erneut Alarm. Am Set tauchen Wölfe, die Schafe reißen, und Bären auf. Gefährlich wird es beim Nachtdreh. Die Bären kommen der Filmcrew nahe. Mit Luftschüssen werden sie verscheucht. Der neue Old Shatterhand - gespielt von Wotan Wilke Möhring - nimmt es mit Humor. „Bären fressen keine Menschen. Sie weiden sie nur aus“, kommentiert der Schauspieler.
Tickets für die Veranstaltung „Gojko kommt!“ gibt es in der Gräfenhainichener Stadtinformation unter der Rufnummer 034953/25 76 20 (mz)