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Geschichte von Jesu Geburt Geschichte von Jesu Geburt: Wittenberger zeigen Weihnachtsspiel

19.12.2014, 13:12

wittenberg/MZ/cni - 2012 widmete das Israel Museum in Jerusalem dem biblischen König Herodes eine große Ausstellung. Es ging da auch um die bemerkenswerten baulichen Leistungen dieses Mannes, der aus Sicht von Christen indes das personifizierte Böse war (ist?): Der Legende nach soll er den Kindermord von Bethlehem angeordnet haben, um den „neuen“ König Israels beseitigen zu lassen.

Am 21. Dezember wird der Musiker und Leiter des Volkschors Reinsdorf Jürgen Simon den Herodes geben: Dann beginnt um 17 Uhr in Wittenbergs Stadtkirche eine weitere Aufführung des „Wittenberger Weihnachtsspiels“. Ein Blick auf die Besetzungsliste zeigt auch in diesem Jahr ein großes Aufgebot: Neben der historischen Stadtwache, dem Wittenberger Bauernvolk, „Höfisch Gesang“, den Wittenberger Landsknechten und Botenläufern kündigt Kirchmeister Bernhard Naumann zahlreiche Einzelpersonen an, die in Spielszenen die Weihnachtsgeschichte präsentieren. Mitwirken werden neben Simon etwa Pastor Hans W. Kasch von der Geschäftsstelle des Lutherischen Weltbundes und Heidi Schumann vom Lokal „Tante Emma“. In der Rolle der Heiligen Drei Könige sind Volker Werner, Ulf Kohler und der katholische Pfarrer Markus Lorek zu erleben. Die heilige Familie wird von Susan, Christian und Johannes Zschieschang gespielt, als Verkündigungsengel tritt Pfarrerin Anika Scheinemann auf. Zum weiteren Personal der Geschichte gehören die Kinder Lilly Kluge und Lilli Dalichow. Erzählt wird die Geschichte von Jesu Geburt nach dem Lukas- und dem Matthäusevangelium. Die sind bekanntlich nicht ganz deckungsgleich. Ob sie sich nicht entscheiden konnten? Ach was! Man wolle, so Naumann, aber natürlich beides präsentieren: Die Geschichte der drei Weisen aus dem Morgenland, die so nur bei Matthäus steht, und jene von der Krippe im Stall zu Bethlehem mit Hirten und Engel (Lukas). Insgesamt also der Klassiker, den zu Weihnachten vermutlich niemand missen möchte.

Dass auch Luther-Darsteller Naumann mitmacht, versteht sich im Prinzip von selbst. Er war es übrigens, der vor sieben oder acht Jahren (so genau weiß er es selbst nicht mehr) die „Wittenberger Weihnachtsgeschichte“ initiierte. Was er sicher sagen kann: „Es hat sich etabliert.“ Dafür spricht nicht zuletzt die Zahl der Besucher: Etwa 500 seien es zuletzt gewesen.

Der Erlös der Sammlung am Ende des Weihnachtsspiels kommt der weiteren Sanierung der Stadtkirche zugute. Zum Abschluss wird zu Glühwein und Gebäck ins Bugenhagenhaus eingeladen.