Gäste waren neugierig und zumeist auch zielsicher
Oppin/MZ/kbl. - Holger Peschel sah sichtlich begeistert aus. Einem Freund aus Bergwitz hatte es der Leipziger zu verdanken, dass er den Tag der offenen Tür auf dem Schießstand Oppin, betrieben von der Schützengilde Kemberg 1735, als Trap-Schütze hautnah erleben konnte. "Es war ein Geburtstagsgeschenk", erzählte er mit Blick auf die Anlage, wo Hansjörg Groß geduldig das Schießen auf die tönernen Wurftauben erläuterte.
Ein ständiges Kommen und Gehen herrschte am Samstagvormittag auf dem Gelände der Schützen. Die ersten Gäste, Besucher aus Gräfenhainichen, seien gleich neun Uhr da gewesen, sagte Präsident Günter Böhme. Er zeigte sich zufrieden mit der Resonanz von Leuten wie einem Paar aus Coswig, das offenbar nur mal schauen wollte, und andererseits auch Interessierten, die die Gewehr- und Pistolenanlage ausprobieren konnten.
Corinna Reinicke, SPD-Landtagsabgeordnete und Kemberger Stadträtin, lauschte Günter Böhmes Ausführungen über Anträge und Genehmigungen, derer es zum Bau des Standes in der still gelegten Kiesgrube bedurft hatte. Sie wolle ins Gespräch kommen, meinte sie nach einer Besichtigungsrunde zu den inzwischen fast komplett fertig gestellten Gewehrständen. Es sei ihm wichtig, dass Leute, die für die Region zuständig seien, auch mal die Meinung der Schützen hören, sagte Präsident Böhme.
Für die Anlage sei noch nicht viel Werbung gemacht worden, gab er zu. "Die Sanitärstrecke ist noch nicht fertig", nannte Böhme auch den Grund. Er hoffe, dass dies bis Ende des Jahres abgeschlossen sein kann. Die Gäste aus Gaggenau in Baden-Württemberg sind seit etlichen Jahren sehr angetan von der Anlage der Kemberger. "Hier ist alles kompakt zusammen. Da ist zwar noch ein Haufen Arbeit, aber alle Achtung", lobte Peter Koke.
Er und seine Schützenbrüder von der Schießleistungsgruppe (SLG) Baden um den Vorsitzenden Georg Nimesheim gehören dem Bund Deutscher Militär- und Polizeischützen (BDMP) als Dachverband an. "Wir schießen ausschließlich mit alten Militärwaffen vor 1945", erzählte Koke. "Sowohl Kurz- als auch Langwaffen." Der Kontakt mit den Kembergern entstand über einen ehemaligen Kollegen aus der Reservistenkameradschaft Roitzsch, bei Dommitzsch gelegen.
Gegen Mittag war Schluss des kurzweiligen Tag der offenen Tür. Einige packten zufrieden ihre Sachen und fuhren heim, die Gaggenauer setzten sich zum Imbiss nieder. Auch Holger Peschel hatte es gefallen. Ob er öfter kommen wolle? "Irgendwie würde es mich schon reizen", meinte er.