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Flohmarkt in Ferropolis Flohmarkt in Ferropolis: Die Jagd nach Schnäppchen

Von Ulf Rostalsky 06.10.2015, 19:53
Stau Richtung Ferropolis
Stau Richtung Ferropolis klitzsch Lizenz

Gräfenhainichen - Peter Sprebitz ist bester Laune. Der Mann aus Torgau stellt seit Jahr und Tag Großflohmärkte auf die Beine und erlebte mit der Veranstaltung in Ferropolis ein furioses Saisonfinale. „Mit den großen Freiluftveranstaltungen sind wir jetzt durch“, erklärt der Nordsachse. Die Saison einzuschätzen, fällt ihm nicht leicht. Die letzten großen Märkte seien zweifellos ein Erfolg gewesen, meint Sprebitz. Allerdings hatte er in der ersten Jahreshälfte mit schlechtem Wetter zu kämpfen. Regen ist Gift für den Flohmarkt. „Ein Glück, dass dieses Wochenende die Sonne geschienen hat.“

Ferropolis wurde zum Publikumsmagnet. Tausende gingen unter Baggern auf Schnäppchenjagd und nahmen dafür mitunter lange Wartezeiten in Kauf. Wie so oft in der Vergangenheit war der Sonnabendvormittag der Augenblick, an dem Stau programmiert war. „Wenn so viele Leute auf einmal kommen, sind uns die Hände gebunden. Es gibt nur eine Zufahrt“, bittet Peter Sprebitz um Verständnis. Viel mehr kann er ohnehin nicht tun. Zumal die Veranstalter diesmal sogar noch zusätzliche Parkplätze ausgewiesen hatten.

Peter Sprebitz hat dieses Jahr in Ferropolis drei Großflohmärkte auf die Beine gestellt. Die letzten beiden im August und am Wochenende bescherten dem Nordsachsen eine ordentliche Bilanz.

„Wir kommen wieder“, kündigt Sprebitz deshalb schon einmal an. Als Termine kommen das erste Mai- und Oktoberwochenende sowie eines im August in Frage. „Wir werden rechtzeitig informieren“, so der Torgauer.

Händler und Trödelfans wollten ohnehin nicht über Anfahrtswege sinnieren. Sie wollten ihr Geschäft machen. „Ich suche günstige Kinderkleidung“, erzählt Sabine Gundermann. Die Frau aus Wiesenburg ist immer wieder auf Großflohmärkten unterwegs. Zehn Euro für zwei Fleecepullover, eine Thermohose und –weste: Die Brandenburgerin ist vom Schnäppchen überzeugt. Auch Herbert Neumann ist zufrieden. Er hat eine in die Jahre gekommene Schrotsäge geschultert. Der Dessauer will am Gartenhaus bauen und Gasbetonsteine mit der Hand zuschneiden. „Das haben wir früher schon mit der Schrotsäge gemacht. Da brauche ich kein teures Werkzeug“, verkündet der Muldestädter, während das Bulli-Team der Tornauer Feuerwehr für Aufsehen sorgt. Hartmut Frömmichen hat den alten, knallrot lackierten VW-Transporter der Feuerwehr am Rande des Marktes geparkt. „Nein. Den verkaufen wir nicht. Der würde auch eine stolze Summe kosten.“ Die Tornauer haben sich anstecken lassen vom Trödelfieber und gehen auf Entdeckungstour.

Händler aus ganz Deutschland, Polen und den Niederlanden hatten ihre Zelte unter Baggern aufgeschlagen. Sie boten an, was das Herz begehrt. Kleidung, Schuhe, Hüte? Kein Problem. Angeboten wurden außerdem Bücher, CD, Bilder. Dazu kamen Unmengen von Zinkbadewannen, Gießkannen und Geschirr. Hoch im Kurs standen außerdem Uniformteile, DDR-Mopeds und Schilder aus Emaille. Die Vielfalt kommt nicht von ungefähr. „Mitmachen kann jeder“, wiederholt Peter Sprebitz den Wahlspruch für seine Veranstaltungen. Vielfalt macht die Märkte bunt. (mz)