Feuerwerk in Wittenberg Feuerwerk in Wittenberg: Himmlisches Vergnügen
Wittenberg - „Chinaböller“, „Moonraker“, „Cosmic Star“ und „Römische Lichter“ sind nur einige Namen und Bezeichnungen, die kurz vor dem Jahreswechsel Begehrlichkeiten wecken. In Einkaufszentren, Baumärkten sowie einschlägigen Geschäften sind die Weihnachtdekorationen der bunten Vielfalt von Knallern, Raketen und Co. gewichen. Der Feuerwerksverkauf hat begonnen.
Die Verkäufer
Im „Kaufland“ Wittenberg ist man bestens vorbereitet. Hausleiterin Silvia Richter ist zuversichtlich, dass das Angebot an Silvesterartikeln auch in diesem Jahr wieder viele Kunden anlocken wird. Dabei steht vor und während der Tage des Verkaufs die Sicherheit an oberster Stelle. „Die Ware ist bei uns in einem speziellen Feuerwerkscontainer gelagert, der von den zuständigen Behörden abgenommen und genehmigt wurde. In den Verkaufsraum gelangt immer nur ein kleiner Teil des Sortiments. Für den Ernstfall stehen Feuerlöscher bereit. Außerdem wurden unsere Mitarbeiter speziell geschult. Sie sind dadurch befähigt, Hinweise zum sachgemäßen Gebrauch der pyrotechnischen Erzeugnisse zu geben“, so Silvia Richter.
Auch für Ines Scheps, Verkäuferin im Discounter „Happy Cent“ in der Lerchenbergstraße, steht die Frage des sicheren und professionellen Vertriebes im Vordergrund. Nach ihren Worten werden die gesetzlichen Regelungen zu den Altersbegrenzungen für die Abgabe von Feuerwerkskörpern strikt eingehalten. Um den Umsatz ist ihr trotzdem nicht bange. „Wir haben vor wenigen Tagen eine reale Vorführung der durch uns angebotenen Artikel durchgeführt. Bereits da wiesen die Besucherzahlen auf großes Interesse und eine starke Nachfrage hin. Außerdem konnten sich unsere Kunden schon in den letzten Tagen über unser Angebot anhand von ausgestellten Attrappen informieren. Das Sortiment ist sehr vielfältig. Während früher Böller und Raketen für reichlich Umsatz sorgten, sind in den letzten Jahren insbesondere die Feuerwerksbatterien stark nachgefragt. Da geht dann ab und zu schon mal ein ,Hunderter’ über den Tresen“, berichtet Ines Scheps.
Der Käufer
Einen „Hunderter“ lässt sich Tobias Lehmann das alljährliche Silvesterspektakel nicht kosten. „Ein bisschen Knallerei muss schon sein. Wir wollen ja schließlich die bösen Geister vertreiben. Aber so zehn, zwölf Raketen, das ist schon okay. Man muss ja auch an sein Portemonnaie denken“, so der Lutherstädter.
Der Zuschauer
Feuerwerkskörper zu kaufen lehnt Karl-Heinz Neumann kategorisch ab. „Aus dem Alter bin ich raus. Ich schaue mir lieber an, wie die anderen ihr Geld in die Luft schießen. Überhaupt wäre ein zentrales Feuerwerk besser“ so der rüstige Rentner.
Die Tierfreunde
Mirko Burda ist mit seinem Labrador-Mischling unterwegs. Um seinen Vierbeiner macht sich der junge Mann ob der Knallerei in der Silvesternacht keine Sorgen. „Der Hund hört nicht mehr viel. Aber auch die Jahre zuvor ist er immer ruhig geblieben“, ist Mirco Burdas Erfahrung.
Das dies nicht immer der Fall ist, weiß Laura Marlen Neundorf. Die stellvertretende Filialleiterin von „Zoo Nicolaus“ im Wittenberger Caratpark kennt jedoch Maßnahmen, um die geliebten Hausgenossen zu beruhigen. „Ganz wichtig ist es, möglichst ungestörte Rückzugsräume zu schaffen.
Aufgeregtes Verhalten der Tiere sollte niemals bestraft werden. Mit Leckerlis oder Spielzeug kann man sie ablenken und vor allem dürfen unsere Vierbeiner in der Nacht des 31. Dezember nie alleingelassen werden. Für die Miezen empfiehlt es sich, mehrere Katzentoiletten aufzustellen und mit dem Hund sollte man nicht gerade während des größten Trubels Gassi gehen“, lauten die Ratschläge der Fachfrau.
Der Feuerwehrmann
Auf einen entspannten Jahreswechsel hofft Peter Krause. Der Chef der Wittenberger Feuerwache würde sich freuen, wenn die Nacht ebenso ruhig wie im letzten Jahr verlaufen würde. „Da hatten wir nichts Spektakuläres“, erinnert er sich. Seine Hinweise für einen ungetrübten Start ins neue Jahr kann er mit wenigen Worten zusammenfassen: „Wenn sich beim Abbrennen des Feuerwerks jeder an die Gebrauchsanweisungen sowie an die gesetzlichen Bestimmungen hält, dem Alkohol nicht übermäßig zuspricht und die gebotene Vorsicht walten lässt, kann eigentlich gar nichts passieren“, so die Erfahrung des Feuerwehrmannes.
Der Polizist
Auch Christian Kappert vom Polizeirevier der Lutherstadt kann auf eine relativ ruhige Silvesternacht in 2014 zurückblicken. „Es gab keine außergewöhnlichen Vorkommnisse“, so der Polizeikommissar. Er verweist darauf, dass auch zu Silvester der gesunde Menschenverstand die Oberhand behalten muss. „Wer das Haus verlässt, sollte trotz aller ausgelassener Stimmung auf sich und seine sieben Sachen aufpassen“, so Kappert.
Die Glücksbringerin
Lautlos startet die Silvesterglücksrakete ins neue Jahr, zumal der Freudenjubel über einen möglichen Gewinn erst am 6. Januar erklingen wird. Wer sich dafür noch ein Los kaufen möchte, wird nicht mehr überall fündig. „Ausverkauft“, sagt Gudrun Schmidt von „Lotto & Tabak - Schulze/Tamm“ in der Coswiger Straße. Seit Oktober hat sie die begehrten Lose, die „paketeweise“ im Laden eintreffen, für fünf Euro das Stück den Kunden angeboten. „Die werden auch gern als Geschenk gekauft, zum Nikolaus oder zu Weihnachten zum Geschenk dazu oder eben auch als Mitbringsel für die Silvesterparty“, weiß Gudrun Schmidt. „Bei der Glücksrakete greifen gern auch Kunden zu, die sonst nicht Lotto spielen.“ (mz)