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Feuerwehr Weiden Feuerwehr Weiden: Stark für den Nachwuchs

Von Ute Otto 12.02.2014, 20:00
Stolz auf die Nachwuchsarbeit der Feuerwehr Weiden ist Vize-Wehrleiter Lars Kolbe. Michaela Löwe (li.) und Felicitas Mitsching betreuen die Kinder.
Stolz auf die Nachwuchsarbeit der Feuerwehr Weiden ist Vize-Wehrleiter Lars Kolbe. Michaela Löwe (li.) und Felicitas Mitsching betreuen die Kinder. Thomas Klitzsch Lizenz

Weiden/MZ - Eine Batterie Kindersitze, gesponsert vom Kreisfeuerwehrverband, liegt auf dem Regal im Domizil der Weidener Feuerwehr. Knapp zwei Jahre besteht die Kinderfeuerwehr in dem Flämingdorf und sie ist mit 13 Mädchen und Jungen zwischen sechs und zehn Jahren ausgesprochen mitgliederstark für einen 120-Seelen-Ort. „Es kommen auch Kinder aus Bräsen, Serno, Stackelitz und Hundeluft zu uns“, erzählt Kinderfeuerwehr-Wartin Michaela Löwe, die in dieser Funktion von Felicitas Mitsching, Josefine Zapf und Pamela Frankenstein aus Hundeluft unterstützt wird.

Die Mädchen und Jungen sind aufgeweckt und wissbegierig. „Wir machen mit ihnen schon Ausbildung, Schlauch- und Knotenkunde und auch Erste Hilfe lernen sie bei uns“, berichtet Michaela Löwe. Im Erlengrund Thießen üben die Kleinen zudem für die Kinderstaffette im Feuerwehrsport. Und bei Ausflügen in die Natur oder Freizeiteinrichtungen - da kommen die Kindersitze im Mannschaftstrans-portwagen zum Einsatz - wird auch schon mal der Blick geschult für vorbeugenden Brandschutz.

23 aktive Kameraden, dabei fünf Frauen, hat die Feuerwehr Weiden. Wehrleiter ist Wilfried Heise. In der Einsatzstatistik stehen hauptsächlich technische Hilfeleistungen nach Unfällen oder das Beseitigen von Sturmschäden. 2013 war zudem ein Brand im Strohlager eines Jeber-Bergfriedener Landwirts zu löschen. Mit Blick auf den hoffnungsvollen Nachwuchs werden jetzt zwei weitere Jugendwarte geschult.

Nach dem elften Geburtstag können die Kinder in die Jugendfeuerwehren ihrer Heimatorte eintreten. Manche bleiben noch ein paar Monate länger bei der Kinderwehr, bis auch ihre Freunde das Alter erreicht haben. Auf die Nachwuchsarbeit von der Pike an in Weiden ist auch der stellvertretende Wehrleiter Lars Kolbe stolz. „Wir sind ein junges Dorf mit vielen Kindern - da bietet sich das an.“ Bodenständig seien die Weidener. „Man bekommt sie nicht weg aus ihrem Ort“, erklärt Felicitas Mitsching, die selbst aus Dessau stammt. „Dafür nehmen sie aber jeden Neuankömmling herzlich auf.“ Das ist wohl das Geheimnis für guten Gemeinschaftssinn.

Die neunköpfige Jugendfeuerwehr, 23 aktive Kameraden und 44 Mitglieder des Feuerwehrvereins werden zur Kinderfeuerwehr gerechnet, haben statistisch gesehen 70 Prozent der Weidener mit der Feuerwehr zu tun. Natürlich gibt es viele Doppelmitgliedschaften. Aber im Feuerwehrverein organisieren auch Auswärtige, ehemalige Weidener, in alter Verbundenheit zu ihrem Heimatort das kulturelle Leben im Dorf mit.

Die räumlichen Bedingungen sind günstig. Das alte Spritzenhaus in der Dorfmitte hat als Sitz des Feuerwehrvereins eher symbolischen Charakter. Für seine Veranstaltungen - unter anderem auch Zumba-Kurse - kann der Verein den ehemaligen Saal der Gaststätte nutzen, über den die Ortschaft Jeber-Bergfrieden, respektive die Stadt Coswig, jetzt die Hoheit hat. Auf diesem Grundstück in der Nebenstraße befindet sich auch das Domizil der Feuerwehr. Es ist das einstige Anwesen des Schmiedemeisters Kracht. Schmiede, Landwirtschaft und Gastwirtschaft hat er dort ab 1906 betrieben.

1995 hat die Gemeinde Jeber-Bergfrieden die Werkstatt für die Feuerwehr umbauen lassen. Unten sind die Garage für Tanklöschfahrzeug, MTW und die Geräte sowie abgeteilt der Umkleidebereich für Kinderfeuerwehr und die fünf aktiven Kameradinnen. Eine sehr steile Metalltreppe, die noch vom alten Kracht stammen könnte, führt hinauf zu Dienst- und Versammlungsräumen, Küche und Sanitärbereich. Auch wenn Eile geboten ist im Alarmfall, mit dieser Treppe laufen die Kameraden Gefahr, schneller unten zu sein als ihnen lieb ist. Die Feuerwehrunfallkasse hat das auch schon moniert. In diesem Jahr, das hat die Stadt Coswig den Weidenern zugesichert, soll sie endlich ersetzt werden.

Für den Anschluss der Computer auch der Jeber-Bergfriedener Feuerwehr ans Internet gibt es laut Ordnungsamtschef Thomas Schneider allerdings vorläufig keine Haushaltsmittel. Schnelles Internet liegt längst an. Die Wehrleiter nutzen ihre privaten Accounts für die Kommunikation mit der Stadt.  Foto: Thomas Klitzsch