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Ferropolis ist eine anerkannte Marke in Veranstalterkreisen

Von ULF ROSTALSKY 20.08.2009, 17:02

GRÄFENHAINICHEN/MZ. - "Und Veranstaltungen wie OFT, Deep-Purple-Classics und die Pyro Games stehen noch aus", betonte Ferropolis-Chef Thies Schröder am Mittwochabend am Gräfenhainichener Wirtschaftsstammtisch.

Die Zahlen nimmt er als Beleg dafür, dass die Stadt aus Eisen in Veranstalterkreisen eine anerkannte Marke geworden sei. Das habe nicht zuletzt mit der weitgehenden, allerdings "aus guten Gründen" noch nicht per Unterschrift besiegelten Kooperation mit den Machern des Melt-Festivals zu tun, so Schröder. Die Zusammenarbeit habe 2009 unter anderem dazu geführt, dass recht kurzfristig mit Splash ein weiteres Festival an den Gremminer See gekommen sei. Deutlich werde auch, dass die Arena mit der Baggerkulisse das Zeug zum Einmaligen habe. Bands wie Oasis oder Linkin Park hätten für ihre ohnehin wenigen Deutschlandauftritte ganz bewusst auf die Baggerstadt gesetzt.

Ähnlich große Namen sollen auch die kommende Saison in Ferropolis bestimmen. Mit 120 000 Besuchern im Minimum rechnen die Hausherren, schon jetzt stünden Feinabstimmungen von Terminen und die daraus resultierenden Synergien auf dem Plan. Dabei, sagt Schröder, gehe es eben darum, die kostenintensiven Bereiche wie den Bühnenbau gleich mehrfach hintereinander zu nutzen. "Aber dennoch soll es nicht den Konzert-Kannibalismus geben." Einheitsbrei sei da nicht, vielmehr die gewohnte Abwechslung. Welche großen Namen dabei eine Rolle spielen sollen, ist allerdings noch ein wohl behütetes Geheimnis.

Sepp Müller, CDU-Stadtrat in Gräfenhainichen, sieht Ferropolis auf einem sehr guten Weg. Den störenden Krach, den manche vernehmen, versteht er als Musik. Ihn treibt aber nicht allein die Frage der Verträglichkeit und Akzeptanz der Großveranstaltungen in der Region um. "Wie sieht es in den Büchern aus?", wollte er von Thies Schröder wissen. Der ist in solchen Angelegenheiten sehr gewandt. Zahlen werde er nicht öffentlich machen. Das sei eine Sache, die im Beirat besprochen werden müsse. Aber so viel dann doch: Das große Minus von 2008 werde wohl geringer ausfallen. Und 2009 könnte es noch besser aussehen.

Was Schröder ins Kostenspiel einbringt, ist die Zahl der Tagesbesucher. Bis Juli hätten 23 619 Personen die Möglichkeit genutzt, sich in der Baggerstadt umzusehen. Das sei insofern bemerkenswert, da die deutlich gesteigerte Auslastung der Arena für Festivals und Konzerte mit dem normalen Besucherstrom kollidiere. Auf- und Abbau bei Großveranstaltungen würden die Bewegungsfreiheit schon einschränken, so der Ferropolis-Chef. Einen Ausweg sieht er allerdings. Mit dem derzeit noch auf dem Trockenen liegenden Fahrgastschiff könnten Tagesbesucher problemfrei vom Gräfenhainichener Stadtbalkon in die Arena gebracht werden. Mühsame Anfahrten über das von Technik stark frequentierte Gelände würden dann entfallen. "In Kürze sitzen wir mit den Blausee-Leuten zusammen, wollen über den aktuellen Stand ihrer Planungen reden." Blausee ist Tochter des Merckle-Unternehmensverbundes und Eigentümerin des Gremminer Sees.