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Ermittlungen nach Großbrand Ermittlungen nach Großbrand: Defekt als Ursache für Feuer in Gräfenhainichener Pizzeria

Von Michael Hübner 15.01.2016, 17:44
Am frühen Freitagmorgen wurden die Feuerwehren der Stadt Gräfenhainichen zu einem Brand in einem Haus am Kirchplatz gerufen.
Am frühen Freitagmorgen wurden die Feuerwehren der Stadt Gräfenhainichen zu einem Brand in einem Haus am Kirchplatz gerufen. Thomas klitzsch Lizenz

Gräfenhainichen - Die Polizei gibt am Freitag um 13.51 Uhr Entwarnung: Es war kein Anschlag! Das sind die ersten Ermittlungsergebnisse. Ein Feuer hat am Morgen großen Schaden an einem Wohn- und Geschäftshaus verursacht, das einem der führenden Köpfe der Bürgerinitiative „bunt, anders, offen“ gehört. Die Polizei spricht von 100 000 Euro.

„Nach Angaben der Kameraden der Feuerwehr war das Haus verschlossen und die äußere Sicherheit gegeben. Hinweise auf ein Eindringen von Dritten lagen nicht vor. Es befanden sich keine Personen im Haus. Nach dem derzeitigen Stand wird von einem technischen Defekt als Brandursache ausgegangen“, so Polizeisprecherin Cornelia Dieke. Die Angaben bestätigt auch Peter von Geyso. „Das Objekt war stark gesichert. Unser Angriffstrupp musste sich gewaltsam Zugang verschaffen“, so der Einsatzleiter. Experten müssten jetzt die Details der Brandursache klären. Ein Stromverteilerkasten wird dabei in den Fokus der Untersuchungen geraten.

Die Kameraden haben zunächst andere Probleme. Sie bekämpfen knapp sechs Stunden das Feuer und bringen auch eine Frau aus einer Wohnung des Nachbarhauses in Sicherheit. „Sie ist im neunten Monat und erwartet in den nächsten Tagen den Nachwuchs“, so Gey-so. Nach seinen Angaben ist die hoch schwangere Frau zeitweise bei einer Nachbarin untergekommen. „Wir konnten ihr aber ihre Wohnung gut gelüftet wieder übergeben“, so Geyso.

Gesperrt werden am Vormittag aus Sicherheitsgründen aber auch zwei Klassenräume - und zwar die für Musik- und Kunsterziehungsunterricht - des Paul-Gerhardt-Gymnasiums. Eine akute Gefahr für Schüler habe jedoch zu keinem Zeitpunkt bestanden. Und so wird der reguläre Schulbetrieb kaum beeinträchtigt. „Ab der sechsten Stunde konnten wir die Räume wieder nutzen“, so Direktor Roland Franke, der bestätigt, dass der Hausmeister der Bildungseinrichtung das Feuer gemeldet hat. „Er hat ein Piepen gehört“, so Franke. Doch die Ursache habe er weder am noch im Gymnasium gefunden. Schließlich entdeckt der Mann den Qualm aus einem Fachwerkhaus, in dem sich im Erdgeschoss eine Pizzeria und in der ersten Etage eine leere Wohnung befinden. Der Hausmeister informiert sofort - es ist exakt 6.32 Uhr - die Polizei. Er berichtet, dass in einer Wohnung am Kirchplatz ein Rauchmelder zu hören sei. Wenige Minuten später sind die Wehren Gräfenhainichen, Zschornewitz, Möhlau und Jüdenberg in sieben Fahrzeugen mit etwa zwei Dutzend Kameraden angerückt. Auch die Polizei und der Rettungsdienst sind vor Ort. Die Brandbekämpfer betreten mit Atemschutz das Gebäude. Auch eine Fleischerei hilft spontan mit und sponsert für die Einsatzkräfte zur Stärkung Bockwürste. (mz)

Der Angriffstrupp ging unter Atemschutz vor.
Der Angriffstrupp ging unter Atemschutz vor.
Thomas klitzsch Lizenz