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Erlebnisnacht in Wittenberg Erlebnisnacht in Wittenberg: Am 18. August kann man "Tausend Reichtümer" entdecken

Von Corinna Nitz 16.07.2018, 05:21
Symbol der Erlebnisnacht ist der Feuervogel - 2018 erneut dargestellt von dem Schauspieler, Regisseur und Stelzenläufer Birger Markuse aus Berlin.
Symbol der Erlebnisnacht ist der Feuervogel - 2018 erneut dargestellt von dem Schauspieler, Regisseur und Stelzenläufer Birger Markuse aus Berlin. LWMG

Wittenberg - Die Wittenberger Erlebnisnacht war einmal als Antwort auf die Lange Nacht der Museen, wie sie in etlichen Großstädten angeboten wird, gedacht. Zugeschnitten auf die Möglichkeiten der Kleinstadt entwickelte sich das Format rasch zu einer bei Einheimischen wie Auswärtigen gleichermaßen beliebten Kunst- und Kulturnacht. Am 18. August erfährt die von der Lutherstadt Wittenberg Marketing GmbH getragene Veranstaltung ihre 16.Auflage. Cheforganisatorin Nadine Louzek gibt im MZ-Gespräch einen kleinen Ausblick. Die Fragen stellte Corinna Nitz.

Ziel der Erlebnisnacht ist es, unbekannte und bekannte Orte in der historischen Altstadt in ein neues Licht zu rücken. Wird sich an diesem Konzept im 16. Jahr etwas ändern?
Louzek: Das Grundkonzept ist geblieben. Allerdings wird immer wieder neu darauf geachtet, dass es zum Beispiel keine Kneipenmusiknacht wird. Ich habe überhaupt nichts gegen Kneipenmusiknächte, aber jede Veranstaltung soll ihren eigenen Charakter bewahren. Bei der Erlebnisnacht gehört dazu auch die Präsentation der Stadtgeschichte. Das kommt bei den Wittenbergern gut an.

Gemeint ist die Stadtgeschichte jenseits von Luther und Reformation?
Um Luther geht es auch, aber wir haben hier tausend Reichtümer. Ein Schlüsselerlebnis für mich war bei einer der ersten Erlebnisnächte die Begeisterung der Besucher des Melanchthon-Gartens. Da ist man als Einheimischer früher einmal hingegangen, wenn man das Melanchthon-Haus besucht hat, und dann oft nie wieder. Jetzt haben die Leute den Garten als lauschigen Ort neu entdeckt.

Die Erlebnisnacht beginnt um 19 Uhr und endet nach Mitternacht mit einem Feuerwerk am Schloss. Neuer Veranstaltungsort ist das Evangelische Predigerseminar. Beteiligt sind erneut „Futurea“ und Asisi-Panorama. Vom Veranstalter Lutherstadt Wittenberg Marketing GmbH werden 17 Musikrichtungen und 14 Ausstellungen in Aussicht gestellt, dazu kabarettistisches Puppenspiel, Klavierkabarett, Zauberei, Comedy, Artistik und Feuer-shows. Die MZ stellt das Programm in lockerer Folge ausführlicher vor; abrufbar ist es bereits unter www.wittenberger-erlebnisnacht.de. Der Vorverkauf beginnt am 30. Juli. Erhältlich sind die Eintrittsbändchen im Vorverkauf zu zehn Euro in der Tourist-Information am Schlossplatz, im Neuen Rathaus und im Cranach-Lädchen Markt 4. An den Abendkassen (Marktplatz, Schlossplatz, Tierpark, Lutherhaus) zahlt man zwölf Euro (bis 14 Jahre freier Eintritt; mit Familien- und Sozialpass fünf Euro - nur übers Bürgerbüro).

Zu den von Ihnen angesprochenen Reichtümern gehören sicher die vielen Ausstellungen. 14 zählen Sie auf, davon sechs Sonderausstellungen...
Ja, und das Tolle ist doch, dass die alle in der historischen Altstadt zu sehen sind.

Wie viele Menschen sind an der Durchführung der nur wenige Stunden dauernden Veranstaltung vor und hinter den Kulissen diesmal beteiligt?
Wir erwarten in diesem Jahr 60 Künstler. Vier Technikfirmen, drei aus Wittenberg und eine aus Halle, sind die ganze Zeit dabei und kümmern sich zum Beispiel um Licht, Ton und Bühnentechnik. Im Rahmen des Sicherheitskonzeptes sind Feuerwehr, Stadtordnungsdienst, Polizei und Sanitäter vor Ort. Von der Wittenberg Marketing GmbH werden alle Mitarbeiter, sechs sind wir, im Einsatz sein.

Das Tolle an der Erlebnisnacht ist, dass sich die beteiligten Einrichtungen und Institutionen einbringen und mitziehen. Das ist ja auch eine Anstrengung fürs Personal - bis nachts zu arbeiten und früh müssen viele, zum Beispiel in Museen und Kirchen, schon wieder parat stehen.

60 Künstler, sagen Sie, werden kommen. Das ist weniger als 2017, als im so genannten Reformationssommer der Verein r2017 Kooperationspartner war.
Die geringere Anzahl hat zum einen damit zu tun, dass kein Chor dabei ist. Zum anderen gab es durch r2017 mehr Veranstaltungsorte. 2017 war ein Ausnahmejahr und wir sollten das, was kommt, nicht damit vergleichen.

Was kostet die Nacht?
Rund 55.000 Euro. Die müssen finanziert werden über die Einnahmen aus den Ticketverkäufen und durch Sponsoring. Es gibt eine Basisfinanzierung, zum Beispiel für die Vorfinanzierung der Druckerzeugnisse.

Weil Sie die Einnahmen ansprechen: Der Preis für ein Bändchen, das zum Eintritt aller 22 Erlebnisorte mit noch mehr Stationen berechtigt, ist gestiegen. Er beträgt jetzt zehn bzw. zwölf Euro. Hat das etwas mit dem klammen Haushalt der Stadt zu tun?
Auch die Wittenberg Marketing GmbH hat in diesem Jahr insgesamt weniger Geld zur Verfügung. Die städtische Zuwendung wurde um 66.000 Euro gekürzt. Aber da sehr viel zur Erlebnisnacht geboten wird, hoffe ich, dass das Publikum die Preisveränderung mitträgt.

Was wünschen Sie sich persönlich für die Veranstaltung?
Ich wünsche mir, dass die Besucher ganz viel Spaß haben, dass das Wetter mitspielt und alle eine tolle Nacht erleben können. (mz)