Einweihung Einweihung : Ein richtiges Schmuckstück

Dabrun - „Bevor jemand fragt: Wir schmeißen hier keine Sektflasche an die Fassade“, klärt Kembergs Bürgermeister Torsten Seelig (CDU) seine Gäste auf. Ihm steht die Freude über die neue Kindertagesstätte in Dabrun förmlich ins Gesicht geschrieben.
Zum einen, weil der Bau der Einrichtung im Zeitplan und Kostenrahmen geblieben ist. Zum anderen, weil es ein Projekt ist, das von der Einmütigkeit der Stadträte beim Beschluss bis zur Bauausführung durch Firmen aus der Region von vielen getragen und gemeinsam gut ins Ziel gebracht worden ist.
Große Augen
Es ist eine zweigeteilte Eröffnung. Am Freitag sind Vertreter der beteiligten Firmen, Planer und andere Offizielle eingeladen, am Sonnabend stand das Haus ab 10 Uhr beim Tag der offenen Tür für alle zur Besichtigung.
Schon jene, die mit gebaut haben, bekommen beim Gang durch das Haus große Augen. Beim Legen der elektrischen Leitungen sehe man nicht viel, „beim Einbau der Lampen schon“, sagt André Schneider aus Bad Schmiedeberg.
„Die Einrichtung ist stimmig, die Außenanlage gigantisch“, findet er. „Erst ist draußen nur Sand und Dreck, und dann liegt da auf einmal Rollrasen.“ Und der Spielplatz, mit Tunnel und einem Schiff als Klettergerüst, bekommt plötzlich eine Harmonie, die Betrachter staunen lässt.
„Erst konnte man sich das gar nicht vorstellen. Und jetzt, mit den Möbeln, ist alles stimmig“, nickt Tilo Schütz aus Merkwitz, der für Heizung und Sanitäranlagen verantwortlich zeigt. „Das ist ein richtiges Schmuckstück geworden.“ Ines Winkler, Geschäftsführerin der Dachdeckerei Albrecht aus Kemberg, staunt: „Was es für die Kinder schon alles gibt.
Das ist heute ein schöner Anlass. Wenn wir bei der Arbeit sind, ist ja drin noch nichts zu sehen. So schöne helle große Räume.“
Einer Besucherin stehen am Freitag Tränen in den Augen. Cornelia Brüdgam, früher Bachmann, ist aus Rügen angereist. „Ich habe versprochen, dass ich herkomme, wenn es fertig ist“, sagt die frühere Ortsbürgermeisterin von Dabrun.
Nach dem Programm der Kinder, welche die offiziellen Reden sehr ungeduldig zur Kenntnis genommen haben, und einem Rundgang meint sie: „Ich bin begeistert. So etwas ist hier ganz sicher einzigartig.“
Platz für 40 Kindergartenkinder und 20 Krippenkinder gibt es in dem Haus, dessen Grundriss einem Schiff ähnelt. Rund 1,9 Millionen Euro hat alles gekostet, rund 1,2 Millionen davon waren Fördermittel.
Zweimal zwei Gruppenräume stehen nun bereit, durch eine Falttür bei Bedarf trennbar. Die Möbel riechen nach Holz, und alles ist noch sehr aufgeräumt. An einigen Bereichen der Garderobe stehen schon Namen, Noah ist dabei.
Arche oder Perle
Noah war laut Bibel derjenige, der die Arche gebaut hat. Eben diese Episode bringt Pfarrer Jürgen Hofmann aus Pratau zu Gehör. „Hier ist Geld nicht verschwendet, sondern in Kinder und die Zukunft investiert worden.“
„Das ist keine Arche, das ist eine Elb-Perle“, freut sich Kita-Leiterin Ivonne Krause. Jene Kinder, die jetzt in die Schule kommen, staunen bei einem Rundgang. „Ich möchte nochmal Baby sein“, rufen einige. Torsten Seelig ist sich sicher, dass es einen Boom geben wird, viele Eltern würden ihre Kinder nun in diese moderne Einrichtung bringen.
Für Ortsbürgermeister Rolf Klopotowski (CDU) steht eines fest: „So schlecht, wie immer gejammert wird, geht’s uns gar nicht.“ (mz)
