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Einen Schlussstrich gezogen unter militärische Laufbahn

Von FRANK GROMMISCH 13.11.2009, 19:18

HOLZDORF/MZ. - Doch die 35-jährige gebürtige Berlinerin hat sich anders entschieden. Sie stellt sich einer neuen, ebenfalls anspruchsvollen Aufgabe in der Schweiz. Ein Schritt, der auch beim Oberstarzt Anerkennung findet. Er bewundert ihren großen Mut, einen ganz neuen Lebensweg einzuschlagen.

Jeanet Kriegsch, sie bekannte, mit Stolz die Uniform der Luftwaffe getragen zu haben, bleibt an ihrer neuen Arbeitsstelle in Zürich der Fliegerei treu. Sie wird im Luftrettungsdienst tätig sein. Sie wollte sich einer neuen Herausforderung stellen, sagte sie gegenüber der MZ. Der hiesige Gesundheitsdienst sollte es aber nicht sein. In ihrer Abschiedsrede wies sie auf einige Schwachstellen hin, die sie in den vergangenen rund zweieinhalb Jahren in Holzdorf kennen lernte: die hohe Personalfluktuation, die vielen Auslandseinsätze. Das habe Auswirkungen auf die medizinische Betreuung der Bundeswehrangehörigen. Unter solchen Bedingungen sei es schwierig, ein Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patienten aufzubauen. Sie lobte den Zusammenhalt des Personals und die gute Zusammenarbeit mit zivilen Einrichtungen wie dem Krankenhaus Herzberg. Von der vorgesetzten Dienststelle sei sie vor allem bei der Beurteilung des Personals und der Planung von Auslandseinsätzen unterstützt worden.

Der Kommandowechsel sorgte für eine Premiere im Sanitätskommando. Erstmals erfolgte eine Übergabe von Frau zu Frau. "Das wird künftig häufiger der Fall sein", äußerte Oberstarzt Max Hagel. Die Nachfolge von Jeanet Kriegsch trat Oberstabsarzt Dr. Corinna Marina Huth an. Die gebürtige Berlinerin hat in Rumänien Medizin studiert. 1993 kam sie als "Seiteneinsteigerin" zur Bundeswehr. Vor Holzdorf arbeitete sie in den Sanitätsstaffeln Schwielowsee, Berlin-Gatow und Strausberg. Corinna Huth war bislang viermal im Ausland im Einsatz, ihre Vorgängerin sechsmal. Jeanet Kriegsch erwähnte noch: "Ich bin froh, in Holzdorf gedient zu haben."