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Handball Ein Werfer der Extraklasse in Piesteritz

Niklas Köckeritz wechselt aus Wolfen zum SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz und ist vom Klassenerhalt in der Oberliga überzeugt.

20.04.2021, 09:09
Niklas Köckeritz ist den Grün-Weißen bisher als Kontrahent bekannt.
Niklas Köckeritz ist den Grün-Weißen bisher als Kontrahent bekannt. Foto: Verein

Wittenberg - Niklas Köckeritz - der Wolfener zählte in der Saison 2019/2020 zu den besten Werfern in der höchsten Spielklasse Sachsen-Anhalts - will sich mit dem SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz in der Mitteldeutschen Oberliga der Handball-Männer beweisen. Der Neuzugang kommt aus der Volleyball-Hochburg. Der 1,93 m große Mann macht mit Sicherheit auch eine gute Figur am Netz.

Vom Duell Mann gegen Mann

Doch das sei nicht sein Ding. „Ich mag Kontaktsport. Das Duell eins gegen eins“, sagt Köckeritz, der sich früh für Handball entscheidet. Der heute 22-Jährige steht schon als D-Jugendlicher in der Wolfener Halle, als die Heim-Sieben der Männer in Liga vier auf Punkte- und Torejagd geht. Auch der Steppke ist in dieser Zeit im Nachwuchs sehr erfolgreich. „Ich spiele seit dem fünften Lebensjahr Handball.

Dabei zeichnet mich das Kämpferische, der Ehrgeiz, die Bereitschaft immer dazuzulernen, und dass ich ein absoluter Teamplayer bin aus“, erzählt der Immobilienkaufmann, der in seiner Jugend zwei Mal Anhaltmeister in E- und D-Jugend, drei Mal Vize-Landesmeister mit der E-, D- und C-Jugend wird und schließlich den Landesmeistertitel in der B-Jugend erkämpft. Und er belegt mit der Landesauswahl Sachsen-Anhalt den achten Platz im Länderpokal.

Als junger Mann schafft er 2017 in der Anhalt-Liga und im -Pokal das Double, wird Vizemeister in der Verbandsliga und schafft den Aufstieg in die Sachsen-Anhalt-Liga. Hier trifft er mit Wolfen auf seinen neuen Verein. Dass er trotz klarer Niederlage die Partie in Wittenberg in guter Erinnerung behält, liegt am Publikum. „Es herrscht ein tolle Atmosphäre in der Stadthalle“, sagt er. Da mache es einfach Spaß zu spielen. Das sei selbst in der Gräfenhainichener „Lindenhölle“ so. „Da haben wir fast ein Unentschieden geschafft“, so der Mann, der jetzt immer - zumindest wenn es Corona zulässt - vor vollen Rängen spielen wird.

Auf der Position Rückraum links soll er das Team von Cheftrainer Armands Uscins verstärken. Beide Männer kennen sich schon lange. Köckeritz hat - genau wie der erste Neuzugang Pascal Hernig aus Kühnau (die MZ berichtete) - in der Anhalt-Jugendauswahl unter Uscins gespielt. „Er hat sich gut entwickelt, und wir haben gute Gespräche geführt. Wir wollen junge Spieler mit Perspektive aufstellen. Er kann uns weiterhelfen“, sagt der Cheftrainer am Montag auf MZ-Anfrage. Und auch der Neue weiß, was er erwarten darf.

„Ich bekomme ein gutes Training. Dafür nehme ich die Fahrstrecke in Kauf“, sagt der Mann, der in Dessau wohnt und in Wittenberg ein großes Ziel hat. „Schnellstmöglich den sportlichen Klassenerhalt sichern“, sagt er und betont: „Die Mannschaft hat das Potential für die Oberliga.“ Diese Einschätzung trifft der 22-Jährige trotz der Ergebnisse der abgebrochenen Saison und steckt für sich auch Aufgaben ab. „Für mich persönlich möchte ich menschlich, spielerisch viel lernen und mich weiterentwickeln“, betont er.

Aktuell hält sich Köckeritz durch individuelles Krafttraining und durch Laufen fit. Sein neues Team kennt er nur von Videokonferenzen. „Ich habe richtig Lust, wieder Handball zu spielen“, sagt er der MZ.

Guter Job hinter den Kulissen

Doch nicht nur die Spieler stehen in der Saisonvorbereitung vor ungewohnten Herausforderungen, das trifft auch auf die Verantwortlichen zu. So ist ja ein Probetraining völlig unmöglich. „Dass Spielersuche in Zeiten von Corona nicht einfach ist, dürfte jedem bewusst sein, trotzdem ist es dem Vorstand gelungen, innerhalb kurzer Zeit bereits den zweiten Neuzugang aus der Region präsentieren zu können“, betont SV-Manager Patrick Pusch auf der Facebookseite des Vereins. (mz/Michael Hübner)