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Eduard Prinz von Anhalt Eduard Prinz von Anhalt: Hoher Besuch in der Kropstädter Scheune

04.09.2013, 18:07
Eduard Prinz von Anhalt, Martin von Arnim und Karl-Heinz Keller (v. l.)
Eduard Prinz von Anhalt, Martin von Arnim und Karl-Heinz Keller (v. l.) Kuhn Lizenz

kropstädt/MZ/IRS - Nicht alltäglichen Besuch hatte am Dienstagabend der Förderverein „Schlosspark und Gutshof Kropstädt“. Vorstandsmitglied Martin von Arnim hatte zum Ortstermin den mit ihm befreundeten Eduard Prinz von Anhalt eingeladen, um das Hauptanliegen seines Vereins zu befördern: Der bemüht sich seit Jahren, eine zum Schlossensemble gehörende Scheune zu sanieren und zum Begegnungszentrum für die Kropstädter auszubauen. Insgesamt etwa 190 000 Euro, darunter 80 000 an Eigenleistung des Vereins, sind laut dessen Vorsitzendem Karl-Heinz Keller in das Objekt geflossen.

Zwei Drittel von Dach und Dachstuhl seien in diesem Jahr durch die Stadt Wittenberg saniert worden, den Gesamtbedarf zur Herrichtung als Begegnungszentrum beziffert Keller auf mindestens eine halbe Million Euro. Bei der Stadtverwaltung geht man von etwa der doppelten Summe - 976 000 Euro - aus. Für eine „Versammlungsstätte“, die die geplante Kulturscheune wäre, gälten besondere Anforderungen, etwa beim Brandschutz, erklärte am Mittwoch auf Anfrage die mit dem Projekt im Rathaus befasste Sachbearbeiterin Martina Georgi. Zur Kulturscheune sei es noch ein „sehr weiter Weg“, so Georgi. „Wir versuchen Mittel einzuwerben, um die Hülle zu erhalten.“ 2014 sollen Arbeiten am Mauerwerk stattfinden, den Eigenanteil der erwarteten 50 000 Euro Förderung, nämlich 6 000 Euro, werde die Stadt tragen.

So oder so: Es fehlt noch jede Menge Geld und die Vereinsmitglieder üben sich in Ungeduld. Einen Goldesel hatte freilich auch Eduard Prinz von Anhalt nicht dabei. Er beschränkte sich auf verbalen Rückhalt: „Dieses Land braucht unbedingt solche Stätten, damit die Menschen dableiben“, sagte er. „Es ist wichtig, dass jedes Dorf ein Zentrum hat.“ Der Verein möge sich von der Stadt „nicht ins Bockshorn jagen lassen“ mit Hinweisen auf wichtigere Projekte, allen voran 2017. Er und von Arnim boten an, Kontakte zu vermitteln, um in der Politik mehr für das Vorhaben Kulturscheune Kropstädt zu werben.

Zurückhaltend zeigten sich auf MZ-Anfrage die Stadt wie auch Ortsbürgermeister Dominik Aust (CDU). Man sei „bemüht, diesen Gutshof in historischem Ambiente wiederherzurichten“, sagte Aust. Das könne Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern. Ähnlich äußerte sich Stadt-Sprecherin Karina Austermann. „Schutz und Sicherung“ ja, „Priorität“ habe derzeit aber das neue Gemeindezentrum, Domizil für Kindergarten und Vereine.