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  7. Eduard Ede Geyer wird Fußball-Trainer für Benefiz-Team in Wittenberg

Fußball-Sensation „Ede“ Geyer vor Comeback in Wittenberg

DDR-Nationaltrainer und Bundesliga-Coach Eduard Geyer übernimmt am 1. Januar erneut das Benefizteam. Seine Aufgabe: Die Lutherstädter zum Erfolg gegen die Vatikan-Auswahl zu führen.

Von Michael Hübner Aktualisiert: 11.10.2024, 10:46
Der Cottbuser Ex-Bundesliga-Coach Eduard Geyer wird wieder Cheftrainer beim Wittenberger Benefizteam.
Der Cottbuser Ex-Bundesliga-Coach Eduard Geyer wird wieder Cheftrainer beim Wittenberger Benefizteam. Foto: dpa

Wittenberg/MZ. - Mitunter erfüllen sich Wünsche schneller als gedacht. So redet „Ede“ Geyer kurz vor seinem 80. Geburtstag über das Alter. Dabei wird der letzte DDR-Nationaltrainer fast philosophisch. „Mit 87 ist der Papst kirchliches Oberhaupt von Millionen Menschen. Im Fußball ist man mit 70 Jahren schon ein Dino. Ich hätte mir vorstellen können, mit 70 oder 75 noch Trainer zu sein. Jetzt will man immer junge Trainer, und die scheitern genauso wie die alten“, so die ostdeutsche Fußball-Legende im „kicker“-Interview.

Eduard Geyer wird Fußball-Trainer für Benefiz-Mannschaft in Wittenberg

An seinem Ehrentag, den er am Montag – die große Party steigt am Sonnabend – mit der Familie und den engsten Freunde feiert, kommt eben doch alles ganz anders. Dafür sorgt der „große Luther“. Das ist das Geschenk vom Wittenberger Benefizteam und wird überreicht von Rene Stepputtis und Christian Dorn. Und verbunden mit dem Präsent ist eine Offerte.

„Er hat uns sofort das Jawort geben. An einem solchen Tag kann niemand Nein sagen“, verrät Stepputtis seine Erfolgstaktik. Und so gelingt der einstige Sensationscoup erneut: Ede Geyer – als Spieler und Trainer sehr erfolgreich – wird ab 1. Januar 2025 wieder Cheftrainer vom Wittenberger Benefizteam.

Ede Geyer führt Wittenberger Hobby-Kicker zum Sieg über den Vatikan

Da werden Erinnerungen wach: 2017 führt Geyer die Hobby-Kicker zum sensationellen 2:0-Erfolg über die National-Elf des Vatikans. 1.200 Zuschauer sind von dem Event im Arthur-Lambert-Stadion begeistert. „Mach es noch einmal“, lautet jetzt das Motto.

Bereits Ende nächster Woche fliegen Stepputtis und Co. nach Rom, um den Termin perfekt zu machen. Das Spiel des Jahres soll im Juni erneut im Arthur-Lambert-Stadion oder auf den Platz der Jugend ausgetragen werden. Geyers Bilanz gegen den Vatikan ist aber nicht positiv. Zuletzt wurde unter seiner Regie 4:5 in Rom verloren.

Die Wittenberger sprechen danach von zwei Abseitstoren. Geyer stürmt vor Empörung auf den Rasen. „Das war schon tragisch“, sagt er im MZ-Gespräch. „Wer auf den Platz steht, der will auch gewinnen“, erklärt er seine Emotionen. Ein Video-Schiedsrichter hätte hier eingreifen können.

Doch der gehört zu den Dingen, die Geyer im heutigen Profi-Fußball stören. „Wir wollen das nicht so hoch hängen. Wir hatten in Rom trotz der Niederlage einen schönen Tag“, sagt der Mann, der mit Cottbus von der Regionalliga bis in die erste Bundesliga aufgestiegen ist.

Der Gnadenlose und Quälix

Dabei hat er sich den Spitznamen Ede, der Gnadenlose, erarbeitet. Das sei eine Erfindung von Journalisten, betont er. Geyer könnte als ostdeutsches Pendant zu Felix Magath, den Quälix, gelten. Geyer lehnt solche Vergleiche ab. „Magath ist aber auch ein hart arbeitender Trainer“, betont er.

Und beide Männer haben noch eine Gemeinsamkeit: die Verbindung nach Wittenberg. Den Namen des Ex-Bayern-Trainer trug die Piesteritzer Fußballschule. Geyer ist schon im November wieder vor Ort: Zum 60. Geburtstag der Stepputtis-Zwillinge Rene und Raik.