Dorfgemeinschaft in Kropstädt Dorfgemeinschaft in Kropstädt: Ärger wegen ungepflegter Grünflächen

Kropstädt - Der rührige Förderverein „Schlosspark und Gutshof Kropstädt“ tut eine Menge, um den Ortsteil von Wittenberg lebenswert zu machen. Er kümmert sich, wie der Name schon sagt, um den alten Gutshof. Die Scheune, Teil des Schlossensembles, soll nach und nach auf Vordermann gebracht und ein kulturelles Zentrum werden, der Schlosspark wird mit Hilfe eines Bundesfreiwilligen gepflegt. „Wir wollen die Dorfgemeinschaft zusammenführen“, sagt Karl-Heinz Keller, der Vorsitzende des Vereins zu den Zielen der Gemeinschaft.
Er lobt nicht zuletzt die Kooperation mit der Verwaltung der Stadt Wittenberg, die konstruktiv und lösungsorientiert sei. „Man muss den Hut ziehen, was hier so alles getan wird.“ Was ihn und andere Mitglieder des 22-köpfigen Fördervereins derzeit indes fuchst, ist der wenig ansehnliche Zustand öffentlicher Grünanlagen im Dorf. Keller lädt zu einer Rundreise durch Kropstädt ein und zeigt, wo es aus seiner Sicht im Argen liegt.
Am Spielplatz beispielsweise wuchert das Grün erheblich, auch dort im Gutshof, wo sich der Verein nicht zuständig sieht. Keller fährt zum Platz an der Linde, der in der Tat schon bessere Zeiten gesehen hat. Er verweist auf eine Rasenfläche, bei der zumindest begonnen wurde, sie zu mähen.
Das Projekt Kulturscheune in Kropstädt ist ein ambitioniertes, aber auch eines, das teuer werden und nicht so schnell zu realisieren sein dürfte. Dach und Dachstuhl sind zwar inzwischen im Wesentlichen durch die Stadt saniert worden, auch ein Tor und Teile der Fassade sehen schon sehr gut aus. Trotzdem bleibt eine Menge zu tun und die Frage, wo das Geld herkommen soll.
Auch in der Jahmoer Straße zeigt sich das öffentliche Grün nicht sonderlich gepflegt. „Es ist traurig, dass sich da so wenig tut. Ich will hier keine Schuldzuweisungen. Aber das muss geregelt werden“, fordert der Vereinschef. Keller betont in dem Zusammenhang, dass für Kropstädt seit einigen Wochen ein Gemeindearbeiter zuständig ist. Allerdings habe der gut zu tun, ihm obliege Kropstädt und Boßdorf samt der kleinen Dörfer.
Ortsbürgermeister Enrico Schulze (CDU) bestätigt Anlaufschwierigkeiten, sieht aber auch keinen Grund für große Aufregung. „Das Problem besteht darin, dass der Gemeindearbeiter neu und das Konzept noch nicht ganz fertig ist“, sagt er am Dienstag zur MZ. Dass es bei Umstrukturierungen zu Hakeleien komme, sei nicht ungewöhnlich: „Aber wir kriegen das hin. Er muss den Ort kennenlernen und die Flächen.“ Überdies gebe es Komplikationen mit der Technik. „Der Hänger passt nicht zum Traktor.“ Schulze weist zudem darauf hin, dass der Gemeindearbeiter mit allen Flächen überfordert sei: „Es werden auch einige vergeben.“ (mz)