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Direktkandidaten im Wahlkreis 27 Direktkandidaten im Wahlkreis 27: Herrig Marks und Marx treten an

Von Michael Hübner und Heidi Thiemann 09.03.2016, 14:39
Detlef Herrig (FDP)
Detlef Herrig (FDP) Klitzsch

Dessau-Rosslau/Wittenberg - Im Wahlkreis 27 „Dessau-Roßlau/Wittenberg“, zu dem auch Coswig und Oranienbaum-Wörlitz gehören, treten als Direktkandidaten für die FDP Detlef Herrig, für die Freien Wähler Michael Marks und für die AfD Carola Marx an.

Rund 1,9 Millionen Menschen sind wahlberechtigt. Bei der Landtagswahl 2011 lag die Wahlbeteiligung bei 51,2 Prozent. Es treten landesweit 15 Parteien zur Wahl an. Insgesamt 423 Kandidaten wollen ins Parlament einziehen. Sachsen-Anhalts Landtag hat künftig nach einer Parlamentsreform mindestens 87 Abgeordnete.

Jeder Wähler hat zwei Stimmen. In den 43 Wahlkreisen wird per Erststimme je ein Abgeordneter direkt gewählt. Die übrigen Mandate werden entsprechend der Zweitstimmen über die Landeslisten verteilt.

Bislang sind vier Parteien im Landtag. Zuletzt gehörten 68 Abgeordnete der Regierungskoalition (CDU 42, SPD 26) an. Die Linke stellte 28 und die Grünen 9 Abgeordnete. Zu Beginn der Wahlperiode war die Sitzverteilung noch leicht anders, weil eine Linke-Abgeordnete zwischenzeitlich zur CDU wechselte.

Spitzenkandidat der CDU ist Ministerpräsident Reiner Haseloff (61). Die Linkspartei stellte ihren Fraktionsvorsitzenden Wulf Gallert (52) auf Platz eins. Die SPD zieht mit Fraktions- und Parteichefin Katrin Budde (50) in den Wahlkampf. Bei den Grünen ist Fraktionschefin Claudia Dalbert (61) das Aushängeschild. Die Alternative für Deutschland (AfD) tritt mit Landeschef André Poggenburg (40) an, die FDP mit Frank Sitta (37).

Das Flüchtlingsthema dominiert zahlreiche Debatten. Aber auch die Wirtschaftslage, die Personalausstattung bei der Polizei oder Kosten für die Kinderbetreuung sind wichtige Themen.

Das letzte ZDF-„Politbarometer“ sah die CDU bei 33 Prozent, Linke und SPD jeweils bei 19 Prozent. Die AfD käme auf 15 Prozent, die Grünen müssten mit 5 Prozent um den Wiedereinzug in den Landtag bangen, die FDP würde scheitern.

Keine Partei will mit der rechtspopulistischen AfD zusammengehen. Daher wäre eigentlich nur die Fortsetzung der schwarz-roten Koalition möglich. Linke, SPD und Grüne zusammen hätten keine Mehrheit im Landtag.

Detlef Herrig (FDP) ist ein Tausendsassa. Der 44-jährige gelernte Nachrichtentechniker - seine Ausbildung begann bei der Post in der DDR und endete bei der Telekom im Westen - vertreibt in Griesen Mineralsteine und ist Chef eines Imbisses. Und gut im Geschäft ist er auch in der kommunalen Politik. Er ist in Wittenberg der FDP-Kreisvorsitzende und ist sich sicher: „Der Landtag braucht wieder eine liberale Stimme!“ Und seinen Wahlkreis versteht er als einen Brückenschlag zwischen den Unesco-Welterbestätten Dessau-Wörlitzer Gartenreich und der Lutherstadt Wittenberg. „Das ist doch einfach wunderbar“, kommentiert er. Der Familienvater hat zwar keine eigenen Hobbys, unterstützt aber seine achtjährige Tochter. Das Mädchen hat sich dem etwas zeitaufwendigen Reit- und Voltigiersport verschrieben.

Für Michael Marks (Freie Wähler) ist sein Wahlkreis perfekt. Der Chef einer Elektrotechnikfirma mit drei Mitarbeitern unterhält ein Büro in Dessau und sein Bauhof befindet sich in seiner Heimatstadt Oranienbaum. Spezialisiert haben er und sein Team sich auf die Installation von modernen Photovoltaikanlagen für private und gewerbliche Zwecke. Der noch 44-Jährige - Geburtstag ist der 6. März - will sich im Wahl-Erfolgsfall im Landtag vor allem für die Kommunen stark machen. „Benötigt wird dringend eine vernünftige Finanzausstattung“, so der Mann, der als Stadtrat von Oranienbaum-Wörlitz über reichlich kommunalpolitische Erfahrungen verfügt. Der zweifache Vater schaut in seiner knapp bemessenen Freizeit gern Fußball. Er ist Fan der Bundesliga. Einen direkten Lieblingsverein hat er aber nicht.

Politisch engagiert ist Carola Marx seit 2013. Nun will das Gründungsmitglied der AfD in Dessau-Roßlau den Sprung in den Landtag schaffen. Die arbeitslose, alleinerziehende Mutter zweier Kinder (20 und fünf Jahre) ist gelernte Glaserin. Kurzzeitig war sie Fraktionsmitarbeiterin der Stadtratsfraktion AfD in Dessau-Roßlau. „Mir liegt die Bildungspolitik im Magen“, erzählt die 44-Jährige, was sie in Sachsen-Anhalt ändern möchte. Sie kritisiert unter anderem die Ausstattung von Schulen, den Mangel an Lehrern und an Horterziehern. Auch das Thema Sicherheit - Polizei und Feuerwehr - ist der Dessauerin wichtig.

Zudem wolle sie sich für mehr Anerkennung der im Ehrenamt Tätigen einsetzen. In ihrer Freizeit betreut Carola Marx eine Facebook-Seite. Gesammelt werden dort alte und neue Stadtansichten von Dessau. (mz)

Michael Marks (Freie Wähler)
Michael Marks (Freie Wähler)
Lutz Sebastian
Carola Marx (AfD)
Carola Marx (AfD)
Lutz Sebastian