Das zweite Leben des Modells Grimma
Torgau/MZ. - Familie Schmidt ist die einzige, die zu dieser frühen Vormittagsstunde im Kinderbecken des Torgauer Sport- und Freizeitbades "Aquavita" planscht. Im großen Becken zieht eine Gruppe Senioren ihre Bahnen. Ein Teil des Schwimmbeckens ist abgesperrt. Er ist Schulklassen für ihren Schwimmsport vorbehalten.
Seit der umfassenden Sanierung der Halle vom DDR-Typ "Grimma" - die Neueröffnung war am 1. Dezember 2006 - bietet sich die Schwimmhalle in der nordsächsischen Kreisstadt Torgau auch den Einwohnern der umliegenden Orte im Land Sachsen-Anhalt und Brandenburg an. Und wird von ihnen tatsächlich immer häufiger genutzt, wie Anja Jerichen weiß, die seitens der Stadtwerke Torgau für das Sport- und Freizeitobjekt mit verantwortlich zeichnet. Als Annaburgerin (Region Jessen) trifft sie inzwischen viele Bekannte. Es könnten noch mehr sein, wünschte sie sich, wenn das "Aquavita" in den Nachbarkreisen etwas bekannter wäre. Und deshalb empfiehlt sie es auch als Ausflugstipp.
Das Team der Schwimmhalle wartet mit einer Reihe interessanter Angebote auf. "Viele Eltern überlegen zum Beispiel jedes Jahr, womit sie die Kinder zum Geburtstag überraschen können", weiß Anja Jerichen. Und hätte das Passende parat. Denn zu solch einem besonderen Tag schmückt das - übrigens sehr junge - Team das Foyer der Halle extra fürs Geburtstagskind. Die Kindergesellschaft, ob groß oder klein, wird mit Muffins und Kakao begrüßt. Eine halbe Stunde lang veranstalten die Hallenmitarbeiter Spiele mit den Kleinen. Einiges mehr ist im Preis inbegriffen.
Wer nach seinen, egal, ob sportlich oder geruhsam gezogenen Bahnen in dem 25-Meter-Becken ausruhen will, der findet genügend Gelegenheit dazu. Die Seitenwände der aus DDR-Zeiten stammenden Halle wurden im Zuge der Sanierung aufgebrochen und ringsum Wintergärten angebaut. Unter den großzügigen Glasflächen stehen Relaxliegen bereit, deren Farbigkeit geschmackvoll auf die Gesamtgestaltung abgestimmt wurde. Im Keller findet sich der Saunabereich mit verschiedenen Saunentypen. Ausruhen dürfen die Besucher übrigens auch im Außenbereich. Den können sie sogar schwimmend vom Innern der Halle aus erreichen. Es gibt zahlreiche Kurs-, Wellness- und Sonderangebote.
Einmal pro Woche trainiert die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes mit Erwachsenen und Kindern in der Halle. Einen Schwimmsportverein gibt es noch nicht. Obwohl: "Die Torgauer haben vor der Sanierung großen Wert darauf gelegt, dass das Schwimmbecken weiterhin wettkampftauglich bleibt", erzählt Anja Jerichen, "deshalb wurde die Wassertiefe von 1,80 Metern beibehalten." In Spaßbädern beträgt sie gewöhlich lediglich 1,40 Meter.