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Cranach-Haus Cranach in Wittenberg: Stiftung gestaltet Eingangsbereich vom Museum um

Von Stefanie Hommers 04.11.2016, 07:00
Marlis Schmidt, Erika Behrendt und Eva Löber (von links) an der neuen Zwischentür aus Glas am Cranach-Haus in Wittenberg.
Marlis Schmidt, Erika Behrendt und Eva Löber (von links) an der neuen Zwischentür aus Glas am Cranach-Haus in Wittenberg. Thomas Klitzsch

Wittenberg - „Wir wollen Türen und Welten für die Kultur öffnen“, bekundet Eva Löber den Anspruch der Cranach-Stiftung. Dass dies nun ein klein wenig besser gelingt, davon ist die Stiftungsvorsitzende überzeugt. Seit dem vergangenen Wochenende verfügt das Wittenberger Cranach-Haus am Markt 4 über eine neue Tür, die zum Eintreten animiert und gleichzeitig vor Kälte schützt.

Die gläserne Sonderanfertigung liegt hinter der hölzernen Eingangstür zum Museum, dient als Windfang und macht es so möglich, auch in der kühleren Jahreszeit Einblicke zu gewähren, die Hemmschwelle einer geschlossenen Holztür abzubauen und Gäste ins Haus zu locken „wie ein kleiner Magnet“.

Die kleine bauliche Maßnahme hat indes eine lange Vorgeschichte. Ursprünglich sollte der Windfang bereits zum Cranachjahr 2015 einladende Einblicke gewähren. Doch wer in einem denkmalgeschützten Haus etwas verändern will, braucht einen langen Atem. „Die Bürokratie hat lange gemahlen“, berichtet Eva Löber über ein langwieriges Genehmigungsverfahren. „Ich habe zwischenzeitlich schon nicht mehr an eine Realisierung geglaubt“, bekannte Wolfgang Kristof.

Der derzeitige Präsident des Lions-Clubs war zur offiziellen Einweihungsfeier am Reformationswochenende ins Cranach-Haus gekommen – und das nicht mit leeren Händen. Die Wittenberger Lions sind Förderer des Projekts; Kristof konnte der Vorsitzenden der Stiftung einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro überreichen und wünscht, „dass sich die Tür bewährt und niemand kalte Füße bekommt“.

Ohne die Spende hätten wir den Einbau nicht realisieren können, so Löber. Trotz des Engagement der Wittenberger Löwen bleibt angesichts von Gesamtkosten in Höhe von 17.000 Euro für die Stiftung immer noch ein nicht unwesentlicher Eigenanteil.

„Das ist für uns nicht wenig“, unterstrich Löber. Erschwerend komme ein weiterer Fakt hinzu. Da das Projekt nicht mehr während der Ausstellungszeit der Landesausstellung umgesetzt werden konnte, mussten Fördermittel an das Land zurückgezahlt werden, die ursprünglich zur Gegenfinanzierung der Lionsspende benötigt wurden. Dadurch sei man quasi doppelt bestraft.

Belohnt ist das Haus indes mit einem Entree, das sich sehen lassen kann. Ohne den architektonischen Gesamteindruck zu stören, fügt sich die fragil aussehende gläserne Konstruktion in den Raum ein; der offene Eingang gibt den Blick frei auf den Flur mit dem Kreuzbogengewölbe.

Dass die Tür ein Schwergewicht ist, sieht man ihr dabei keineswegs an. Dabei bringt es allein der obere Bogenteil auf rund 300 Kilogramm. Das schlichte Glas weist nur ein Schmuckelement auf: die Cranachschlange. Sie dient freilich nicht allein dekorativen Zwecken, sondern sorgt auch für Sicherheit.

Wer die Cranach-Stiftung bei der Finanzierung des erforderlichen Eigenanteils unterstützen will, kann Spenden einzahlen auf das Konto der Stiftung (DE97 8055 0101 0000 0004 34 - Kennwort „Windfang“). (mz)