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Circus William in Piesteritz Circus William in Piesteritz: Weiße Majestät in der Manege

Von Ute König 01.03.2013, 18:12
„Schmusekätzchen“ - der weiße Löwe Sambesi und Dompteur Manuel Wille haben keine Berührungsängste.
„Schmusekätzchen“ - der weiße Löwe Sambesi und Dompteur Manuel Wille haben keine Berührungsängste. Klitzsch Lizenz

Wittenberg - Ein Star muss schick sein für den großen Auftritt. Egal ob Mensch oder Tier. Mit einer Bürste streicht Manuel Wille durch die dichte Mähne seines weißen Löwen. Sambesi genießt die Aufmerksam, hebt die große Tatze. Für Spielen ist eigentlich keine Zeit, denn Donnerstagnachmittag stand für den „Circus William“ die erste Vorstellung in Wittenberg an, bis dahin galt es, noch einiges im Volkspark Piesteritz aufzubauen. Aber einmal ordentlich Knuddeln ist drin.

Der weiße Löwe ist der Star der Zirkus-Show. „Das weiß er auch“, sagt Dompteur Manuel Wille , während Sambesi in seinem Freigehege majestätisch den Zaun entlang schreitet. „Sobald er die Manege betritt, ist der Kopf ganz weit oben.“ Manuel Wille kennt seine Tiere - zu denen noch vier weiße Sibirische Tiger sowie drei andere Tiger und ein Löwe gehören. Seit über zehn Jahren arbeitet er mit ihnen. Den ersten Kontakt zu Großkatzen hatte er bereits als Kind, früher trat sein Vater mit Raubtieren im Zirkus der Familie auf.

Sambesi, Bombai, Valentina & Co. sind im Alter von drei Monaten zu ihm gekommen. „Sie müssen sich von Anfang an an Menschen gewöhnen“, sagt Wille. Berührungsängste gibt es zwischen Tier und Dompteur deshalb nicht - von keiner Seite. Der weiße Löwe schmiegt seinen Kopf an Manuel Wille, legt die Pfote auf dessen Brust, als wäre er ein kleines Stubenkätzchen. „Sie wissen ja gar nicht, was sie eigentlich können“, sagt Wille. „Zum Glück!“ Wird das Spiel doch mal zu wild, gebe es einen Klaps auf die Tatze. „Den Tieren muss man Grenzen zeigen.“ Schließlich muss der Dompteur Chef in der Manege bleiben.

Bis die Raubkatzen auf Wille hören, braucht es „schon einige Jahre“. Je nachdem, wie viele Vorstellungen anstehen, wird ein bis zwei Mal am Tag trainiert. Mit den Jungtieren beschäftigt sich Wille drei bis vier Stunden täglich. Von Schlägen als Mittel zur Dressur hält Wille aber überhaupt nichts. Sie dazu zu bringen, Männchen zu machen oder übereinander zu springen, erreicht man nur, „wenn man ordentlich mit den Tieren umgeht“, betont er. Am besten lässt sich Sambesi mit Fleisch und Leckerlis locken - sogar auf eine Kugel. „Wenn er dann mit Neonlicht angeleuchtet wird, dass sein weißes Fell strahlt, ist das der Höhepunkt der Vorstellung“, verrät Wille vorab. (mz)