Polizei prüft Zusammenhang Schule evakuiert: Bombendrohung am Gymnasium in Wittenberg
Eine E-Mail mit dem Inhalt einer Bombendrohung führt zur Evakuierung am Gymnasium in Wittenberg. Die Polizei untersucht einen möglichen Zusammenhang.

Wittenberg/MZ. - Am Donnerstagmorgen, gegen 9.30 Uhr, erhielt das ehemalige Luther-Melanchthon-Gymnasium (heute: "Wittenberger Gymnasium") in Wittenberg eine E-Mail mit einer Bombendrohung. In der Folge wurden die Schulgebäude Melanchthon in der Neustraße sowie Hundertwasser in der Schillerstraße abgesperrt und die rund 1.000 Schüler aus dem Gebäude gebracht. Laut dem Landkreis erfolgte die Evakuierung „zügig und ruhig“.
Bombendrohung gegen Schule in Wittenberg sorgt für Evakuierung des Gymnasiums
„Wir sind derzeit dabei, die Räumlichkeiten mit Sprengstoffspürhunden abzusuchen, um festzustellen, ob sich Sprengmittel darin befinden“, erklärt eine Sprecherin der Polizei zunächst auf Nachfrage der MZ.

Gegen 13.30 Uhr teilten die Beamten mit, dass das Hundertwasserhaus in der Schillerstraße wieder freigegeben sei. Es wurde nichts gefunden. Der Einsatz am Haus Melanchthon wurde gegen 16.15 Uhr beendet.
Nach Bombendrohung in Wittenberg: Unterricht fällt aus
Der Landkreis informierte in der Zwischenzeit über besondere Regelungen für den Nachhauseweg der Schüler: Der reguläre Unterricht fällt aus und der vierte Unterrichtsblock wird nicht stattfinden. Schüler, die ihre Schultaschen nicht benötigen, können nach dem dritten Block mit den gewohnten Schulbussen nach Hause fahren.

Das gilt auch für diejenigen, die alleine nach Hause gehen dürfen. Diejenigen, die ihre Schultaschen brauchen oder nicht vorzeitig nach Hause gehen können, bleiben bis nach dem vierten Block auf den Stellplätzen. Falls Eltern ihre Kinder abholen möchten, werden diese von Lehrern zum Parkplatz an der Stadthalle/Edeka begleitet.
Polizei ermittelt nach Bombendrohung gegen Schule in Wittenberg
Gleichzeitig teilte der Landkreis Wittenberg mit, dass die Schulleitung aufgrund eines technischen Problems Schwierigkeiten hat, die Webseite der Schule zu aktualisieren. Aufgrund dessen erfolge die Kommunikation über den Landkreis als Schulträger.
Der Absender der drohenden Nachricht ist bislang noch unbekannt. Die Polizei teilt mit, dass ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde.
Zudem prüfen die Behörden, ob es Verbindungen zu anderen Bombendrohungen gibt, die in letzter Zeit im Raum Dessau und Umgebung aufgetreten sind. Im Vordergrund stehen hierbei die Drohungen vom 7. August in Dessau-Roßlau an zwei Schulen sowie die kürzlich gemeldete Bombendrohung am Dienstag, 20. August in Oranienbaum.
Bombendrohungen an Schulen in Sachsen-Anhalt häufen sich
Seit dem Ende der Sommerferien häufen sich Bombendrohungen an Schulen in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt, die den Unterrichtsbetrieb immer wieder unterbrechen. „Das ist kein dummer Jugendstreich“, betont Tobias Kühne, Pressesprecher vom Landesschulamt Sachsen-Anhalt. „In den vergangenen 14 Tagen gab es bereits dreizehn solcher Drohungen.“
Trotz der Tatsache, dass sich bisher alle als ungefährlich herausgestellt haben, nimmt das Landesschulamt diese weiterhin sehr ernst: „Es ist eine Ausnahmesituation für Kinder, Lehrer und Eltern, die Angst um Leib und Leben haben“, verurteilt Kühne diese Aktionen.
Nach Bombendrohung gegen Schule: Gymnasium will Vorfall aufarbeiten
Am darauffolgenden Tag werde der Vorfall in den Schulen individuell nachbearbeitet, da die Reaktionen der Schüler unterschiedlich ausfallen. „Manche Kinder finden das total aufregend, andere sind danach total verängstigt.“
Kühne rät den Eltern, mit ihren Kindern über das Erlebte zu sprechen und bei Bedarf die Schulpsychologen hinzuzuziehen.