1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Blaues Stahlgerüst kündet von einer guten Auftragslage

Blaues Stahlgerüst kündet von einer guten Auftragslage

Von BORIS CANJE 21.04.2009, 18:37

ELSTER/MZ. - Für Geschäftsführer Roman Timmler könnte sie sogar zu einem neuen "Wahrzeichen" der Elbgemeinde Elster werden, so zumindest meint er beim Richtfest.

Das Gebäude mit seiner Fläche von 40 mal 18 Metern wird eine reine Produktionshalle. Dort sollen das Vorrichten, Schweißen und die Endmontage ihren Platz finden. Der Zuschnitt und andere vorbereitende Arbeiten werden nach wie vor in der alten Halle geschehen, denn dort bleiben auch die dafür erforderlichen Maschinen. Einschließlich Fördermittel sollen etwa 400 000 Euro verbaut werden, und es entsteht ein zusätzlicher Arbeitsplatz, erklärt der Geschäftsführer. Damit beschäftigt er dann 19 Mitarbeiter und drei Auszubildende (Metallbauer, Fachrichtung Konstruktionstechnik). Dazu kommen Leiharbeiter und Ich-AG, so dass es in Summe 30 sind.

Mit der Fertigstellung der neuen Halle wird der Ablauf wesentlich effektiver, kann die gegenwärtige Kapazität gehalten werden. Bislang wurden die zu montierenden Teile in eine Halle des ehemaligen Betonwerkes gebracht, die angemietet worden war. Der Transport dorthin würde künftig entfallen. Und sollten sich die Zeiten bessern und die Aufträge sprudeln, dann ist rein vom Grundstück und auch von der Konstruktion der Halle her eine Erweiterung in der Länge und in der Breite machbar.

Die Entscheidung zum Bau einer eigenen Halle ist im Frühjahr des vergangenen Jahres gefallen. "Damals hat von einer Krise kaum jemand geredet", erinnert sich Roman Timmler. Eigentlich sollte sie auch schon längst stehen. Aber bei der Beantragung der Baugenehmigung habe sich herausgestellt, dass das Gelände zu einem Mischgebiet gehört. Und ehe die Bauleitplanung geändert werden konnte, verging einige Zeit. Wenn er heute über eine solche Investition befinden müsste, wäre auch eine andere Entscheidung denkbar, bekennt Roman Timmler. Aber allein in den Kauf des Grundstücks, dessen Vermessung und die Genehmigung sei so viel Geld geflossen, dass es kein Zurück mehr gab.

Bis jetzt läuft es bei Timmler Stahlbau recht gut. Da müssen sogar sonnabends Sonderschichten gefahren werden, es wurde auch zwischen den Feiertagen gearbeitet. Von Vorteil habe sich bislang erwiesen, dass sich über die vielen Jahre, Timmler Stahlbau gibt es seit dem 1. April 1990, eine gewisse Stammkundschaft herausgebildet hat. "Und in einem Jahr ist es vielleicht schon wieder leichter", zeigt sich der Geschäftsführer optimistisch.

Vor zwei Jahren haben seine Schwester Patrizia Timmler-Heisgen und er das Unternehmen von ihrem Vater Gerhard Timmler übernommen. Am Produktionsprofil hat sich seitdem nichts Grundlegendes geändert. Nach wie vor ist der prozentuale Anteil von hydraulischen Schalungen, mit denen sich das Elsteraner Unternehmen als langjähriger Partner der Technoplan Systemtechnik GmbH europaweit einen guten Namen gemacht hat, sehr hoch. Bei etwa einem Drittel liegt der übrige Stahlbau, war zu erfahren.

Die bislang größte Schalung hatte eine Länge von 75 Metern und wog 95 Tonnen. Andere kamen beim Treppenbau in Fußballstadien (Berlin, Köln und Frankfurt) zum Einsatz. Aber auch bei zahlreichen weiteren Projekten war die Timmler Stahlbau GmbH beteiligt, die letztlich auch durch die gute Zusammenarbeit mit einheimischen Baufirmen und Planungsbüros zustande kamen.