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Bibelturm in Wittenberg Bibelturm in Wittenberg: Auf der Treppe um die Wette

Von Marcel Duclaud 18.07.2017, 12:04
Hier geht’s hoch.
Hier geht’s hoch. Thomas Klitzsch

wittenberg - Marco Glaß ist immer gut für eine extravagante Idee. Der Wittenberger hat mit seinem Verein Projektschmiede schon zum Eislaufen im Amselgrund eingeladen oder zum gemeinschaftlichen Inliner fahren durch die Stadt. Die neueste spektakuläre Idee: Ein Treppenlauf - auf den Bibelturm am Bahnhof, 27 Meter hoch, 162 Stufen gilt es zu nehmen.

Mit dem Treppenlauf einen Akzent setzen

Die Idee gibt es im Verein schon länger, im vergangenen Jahr hat Glaß auch am Hochhauslauf der Magdeburger Universität teilgenommen: „Ganz schön anstrengend“, räumt er ein: „Ich habe es nicht rennend geschafft bis ganz oben.“ Ursprünglich war mal an den Turm der Schlosskirche gedacht, da gab es mancherlei Bedenken. Dass es jetzt der Bibel-Turm geworden ist, freut Glaß.

Im Torraum 1 der Weltausstellung „Reformation“, der den Titel „Welcome“ trägt, ist der 27 Meter hohe Aussichtsturm in Form der Lutherbibel der prägende Punkt. Er kann auch mit einem Extraticket für fünf Euro erklommen werden - im Bedarfsfall darf ein Aufzug genutzt werden. Die Weltausstellung öffnet täglich (außer dienstags) von 10 bis 18 Uhr, der Bibelturm 9 bis 19 Uhr. 

Er sieht die Aktion als Beitrag der „Projektschmiede“ zum Reformationsjubiläum, die Vereine sind schließlich aufgerufen worden, sich zu beteiligen. „Wir wollen einen Akzent setzen.“ Und eine Zielgruppe zur Weltausstellung bringen, die bislang eher weniger angesprochen wird: „Außer dem Fußballspiel gegen die Vatikan-Elf kommt Sport doch nicht vor.“

Der Treppenlauf soll das ein bisschen ändern. Gemeinsam mit dem Verein Reformationsjubiläum wird das Ereignis, das am 12. August stattfinden soll, vorbereitet. Es geht zum Beispiel um Sicherheit, darum etwa, dass nicht zu viele Menschen gleichzeitig den Turm bevölkern, auch wegen der Schwingungen.

Die Zeitmessung muss organisiert werden, vermutlich läuft sie per Lichtschranke, die Vergabe der Startnummern soll digital erfolgen. Gestartet wird im 30-Sekunden-Takt, so Glaß. Er ist, probehalber, schon mal auf Tempo die Treppen hochgelaufen. Sein Ergebnis: 43 Sekunden. Wenn die „Cracks“ kommen, wenn das „in der Szene rumgeht“, wird die Zeit der Schnellsten deutlich unter 30 Sekunden liegen, ist sich der Wittenberger sicher.

500 Läufer sind das Ziel

Überhaupt hofft Marco Glaß neben gutem Wetter auf das große Publikum. Zielgröße: 500, nicht zuletzt als Referenz an das Jubiläum. Er schwärmt vom Ausblick auf das abendliche Wittenberg als Highlight für jene, die es geschafft haben. Vor Ort sind das Coffeebike, ein Eiswagen, es soll Getränke und Bratwurst geben. Und eine Menge Pokale: für Mann, Frau, Kind, Jugendliche, die besten Volunteers, Feuerwehrleute, Sanitäter, Vereine, den Schnellsten mit dem schrillsten Kostüm.

Die Startgebühr beträgt für Erwachsene fünf Euro, für Kinder einen Euro. Freien Eintritt haben Einschulungskinder samt ihren Eltern und Geschwistern. Der Erlös ist für einen guten Zweck vorgesehen, er wird der Kinderabteilung im Paul-Gerhardt-Stift zur Verfügung gestellt.

Der erste Wittenberger Treppenlauf findet zwischen 18 und 22 Uhr statt. In der ersten Stunde sind Sanitäter und Feuerwehrleute an der Reihe, ab 19 Uhr alle anderen. Übrigens gibt es auch ein so genanntes Warm-up, eine Möglichkeit den Treppenlauf am Turm zu trainieren - am 3. August zwischen 17 und 18 Uhr. (mz)