Betreutes Wohnen künftig im ehemaligen Klubhaus
ZSCHORNEWITZ/MZ. - Trotzdem sollten die Bewohner "immer die mobile Notruftaste um das Handgelenk tragen", erklärt Perlwitz. Man könne ja im Notfall nicht zum Gerät laufen.
Diese Anlage findet sich in jeder der Wohnungen wieder, die im ehemaligen Klubhaus in Zschornewitz entstehen sollen. Dort dürften im April nächsten Jahres 40 betreute Appartements bezugsfertig sein. Interessierte konnten sich darüber am Montag Nachmittag im Gemeindesaal in der Straße der DSF informieren. Und der Gemeindesaal war voll, reichlich Zschornewitzer wollten mehr darüber wissen, was hinter dem Projekt steckt. Ein- und Zweiraumwohnungen im Bereich zwischen 520 Euro und 890 Euro im Monat können die Senioren bald anmieten. Darin enthalten sind neben Heizungs-, Müll- und Wasserkosten auch Grundserviceleistungen. "Wir beraten Sie bei Formularen zum Beispiel von der Rentenversicherung und bei Anträgen", sagt Frau Perlwitz. Um Medikamente, Fahrscheine und die Post kümmere sich das Personal auch. Außerdem biete das betreute Wohnen Freizeitveranstaltungen, wie Frühlingsfeste und Spielenachmittage sowie Ausflüge an.
"Leben im Alter ist teuer", sagt Günter Gröbner (Linke), der Bürgermeister von Zschornewitz. Aber das Inklusiv-Paket sei noch verhältnismäßig günstig, denn selbst verpflegen würde für die Senioren teurer werden. Dieses Paket kostet 330 Euro im Monat zusätzlich, beinhaltet aber jegliche Verpflegung - Frühstück, Mittagessen, Kaffeetrinken und Abendbrot. "Sie können gern gemeinsam Essen oder alleine in der Wohnung", sagt Gröbner zu den potentiellen Langzeitgästen. "Das ist wie All-Inklusive in Teneriffa", fügt er grinsend hinzu.
Gröbner verspricht, sich darum zu kümmern, dass alles funktioniert. In der Gemeinde sei man froh, dass das ehemalige Klubhaus einen neuen Zweck erfüllt. Schließlich stand es seit 2001 leer. "Dieses Gebäude war mein Alptraum, gut, dass es jetzt vorbei ist", so Gröbner. Die Gemeinde sei bereit, einige Baumaßnahmen zu treffen, so zum Beispiel den Springbrunnen zu sanieren oder den Bewohnern einen Kaufladen in der Nähe einzurichten. "Die Kosten trägt die Kommune, da müssen Sie nichts dazuzahlen", verspricht der Bürgermeister. Zusätzliche Kosten entstehen für die Bewohner, wenn sie die so genannten Wahlleistungen der Malteser beanspruchen. Dabei vermitteln der Hilfsdienst zum Beispiel Nagelpfleger, Fensterputzer oder auch Einkaufshilfen. Der Vorteil sei, dass die Dienste quasi nach Hause kämen, so Frau Perlwitz.
Da kommt schon einiges zusammen, wenn man die größte Wohnung bezieht, das Inklusiv-Paket bucht und sich einen Konzertchauffeur leistet. Man könne aber natürlich Wohngeld beantragen, sagt Katrin Perlwitz. Und je nachdem, welche Pflegestufe man hat, würden die Kosten noch sinken. Klaus Rühl vom "Objekt Klubhaus Zschornewitz" erklärt den Besuchern den Aufbau des Gebäudes anhand eines Planes. "Es gibt einen Aufenthalts- und einen Kaminraum. Außerdem können alle Bewohner die Terrasse und den Garten nutzen." Einige der Gäste im Gemeindesaal wirken am Ende der Informationsveranstaltung interessiert. Eine Fahrt zu einem Schwester-Modell der Malteser nach Dessau ist geplant, damit sich Senioren vor Ort ein Bild vom betreuten Wohnen machen können. Noch sei nichts gebaut, sagt Rühl. Aber so wie es aussieht, werden die 40 Wohnungen bald vermietet sein. Und bestimmt nutzen einige die Möglichkeit, sich mit dem grünen Knopf als gesund und munter beim Pflegepersonal zu melden.
Informationen unter 034953 / 8 83 18 und dienstags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr bei Ines Neugebauer im Bürgermeisterbüro, Straße der DSF 1 a.