Baumfällungen in Wittenberg Baumfällungen in Wittenberg: Wieder fallen Stadtbäume
Wittenberg - Im Stadtgebiet werden bis zum Beginn der Brutzeit, also bis Monatsende, 323 Bäume gefällt. Dies teilte die Verwaltung mit. Diese Maßnahmen ergäben sich aus der Baumkontrolle des letzten Jahres, bei der man festgestellt habe, dass die extreme Trockenheit der vergangenen Jahre „bedauerlicherweise irreparable Schäden bzw. das Absterben zahlreicher Bäume zur Folge hatte“.
Zu den akuten Schadsymptomen gehören laut Verwaltung beispielsweise Pilzbefall, Risse und starker Schrägstand. Durch diese Schäden werde die „Verkehrssicherheit immens gefährdet“ und könne „einzig durch das Fällen der betroffenen Bäume wiederhergestellt werden“.
Für 150 Bäume, die unter dem Schutz von § 21 Naturschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt (Alleenschutz) stehen, habe man im Vorfeld eine Ausnahmegenehmigung bei der Unteren Naturschutzbehörde eingeholt, so die Stadt.
Insgesamt betrachtet „schadete die Trockenperiode bislang mehrheitlich den Bäumen, die eine Standzeit von weniger als 30 Jahren aufwiesen“, heißt es in der Schadensstatistik. 39 ältere Bäume seien zuvor von einem Sachverständigen auf das Vorhandensein besonders geschützter Tierarten, insbesondere Fledermäuse und Insekten, untersucht worden.
Die einzelnen Gutachten stehen laut Stadtverwaltung noch aus, es sei jedoch davon auszugehen, dass die Stadt „die Auflage erhält, beispielsweise Fledermauskästen und Nisthöhlen für Vögel anzubringen, um die potenziell verlorenen Lebensräume wieder auszugleichen“.
„Grundsätzlich“ strebe man eine Neupflanzung der Bäume an, wobei die Ausnahmegenehmigung zur Fällung der Alleebäume ohnehin mit der Auflage verbunden sei, Ersatzpflanzungen vorzunehmen. Dies werde teils bis Ende April etwa Am Stadtgraben, am Neuen Rathaus, in Luther-, Melanchthon-, Wall-, Falk-, Zimmermann- und Roter Landstraße sowie Am Sonnenhang erfolgen.
Abgängig bis tot
Zu den von der Fällung betroffenen Bäumen gehören laut Stadt zum Beispiel in den Wallanlagen: 24 Bäume (abgestorben bzw. „abgängig“ (Fachbegriff für Vitalitätszustand eines Baumes, der mehr als sehr geschwächt, aber noch nicht abgestorben ist), Wallberg (OT Dobien): 17 Bäume (abgestorbene Birken), Rote Landstraße: zwölf Bäume (abgestorben bzw. stark geschädigt) sowie in der Lutherstraße: elf Bäume (komplett abgestorben beziehungsweise abgängig, „mit großen abgestorbenen Kronenbereichen“). (mz)