Geschichte Bad Schmiedeberger Stadtkirche zeigt DDR-Diktatur
In der Bad Schmiedeberger Stadtkirche berichtet die Ausstellung „Von Liebe und Zorn...“ darüber, wie es war, in der Diktatur jung zu sein.

Bad Schmiedeberg - Zu einer neuen Ausstellung wird ab dem morgigen Dienstag in die Stadtkirche Bad Schmiedeberg eingeladen. Die Präsentation „Von Liebe und Zorn - Jung sein in der Diktatur“ wird um 19.30 Uhr im Beisein der Kuratoren, Marina Böttcher und Uwe Kulisch, Erfurt, offiziell eröffnet. Die musikalische Gestaltung übernimmt Albrecht Henning, Pfarrer in Krina, mit einigen passenden Songs dieser Zeit zur Gitarre. Moderiert wird diese Veranstaltung von Christoph Krause, Pfarrer im Ruhestand, der diese Ausstellung auch organisiert hat.
Unerreichbar wie der Mond
„Von Liebe und Zorn - Jung sein in der Diktatur“ erzählt die Geschichte von „Barry“, „Fetzer“ und ihres Erfurter Freundeskreises in den 1970er Jahren in der DDR. In der Ankündigung dazu heißt es: „Die Jugendlichen hatten ihre eigenen Träume jenseits der DDR-Realität. Wie kann man in einer Diktatur anders sein? Was hatte dies für Konsequenzen? ,Liebe und Zorn’ schaut in die Vergangenheit und verdeutlicht mit reichlich Material einen zuweilen vergessenen Teil der deutschen Geschichte.“
Weiter wird erklärt: Vor etwa 40 Jahren träumten „Barry“, „Fetzer“ und ihre Erfurter Freundinnen und Freunde von einer besseren Welt in Liebe und Toleranz. Sie träumten von San Francisco und Paris. Und von Pink-Floyd-Konzerten. Aber da sie in der DDR lebten, waren diese Dinge für sie so unerreichbar wie der Mond. Denn es gab eine Mauer, die sie von all dem trennte.
Und hinter dieser Mauer waren solche Hippie-Träume verdächtig, vor allem, wenn man versuchte so zu leben und den Mut hatte anders zu sein. Der Erfurter Freundeskreis lebte in einer Diktatur, die Jugendliche zu „sozialistischen Persönlichkeiten“ erziehen wollte. Aber die vorgegebenen Helden konnten sie nicht begeistern, ebenso wenig wie die vom Staat verordnete Lebensweise und Kulturpolitik.
Harte Repressionen
Die interaktive Ausstellung erzählt ihre Geschichten und zeigt auf, wie sie versuchten, im DDR-Alltag ihr „Anderssein“ zu leben und deshalb Einschränkungen, bis hin zu harten Repressionsmaßnahmen erleben mussten. Die Erlebnisse des Freundeskreises werden hauptsächlich in der sie prägenden Jugendzeit, von 1973 bis 1983, dargestellt. Erstmals gezeigte Privatfotos, persönliche Dokumente und Stasiakten-Auszüge lassen die Geschichten der Protagonisten und den Alltag in der Diktatur lebendig werden. (mz)
