Bad Schmiedeberg Bad Schmiedeberg: Historische Zweiräder auf der Kurpromenade

Bad Schmiedeberg - Benzingespräche und Präsentation versprach die Ankündigung des elften Oldtimer-Motorradtreffens auf der Bad Schmiedeberger Kurpromenade - und der Club hat das Versprechen wieder einmal eingehalten.
Der Club besteht aus 13 Freunden historischer Zweirad-Fahrzeuge, die rund 40 Motorräder verschiedenster Typen ihr Eigen nennen. Die Interessengemeinschaft, die sich ausdrücklich nicht als Verein bezeichnet, arbeitet für das jährliche Oldtimer-Treffen eng mit dem Eisenmoorbad zusammen. „Die kümmern sich um das leibliche Wohl unserer Gäste und haben davon natürlich finanziell etwas. Im Gegenzug sponsert man uns den Moderator Raik Buchta“, sagt Thürmer.
„Wir hatten etwa 100 Anmeldungen im Vorfeld - aber der Junior ist vorhin mal über den Platz gegangen und hat gezählt, da standen hier mindestens 240 Maschinen“, erzählt Clubvorstand Jörg Thürmer am Sonnabendmittag. Seit 10 Uhr morgens hatte sich das kleine Freiluftmuseum aus Chrom und Blech formiert - hunderte Schaulustige nutzten anschließend die Gelegenheit, mit Bier und Bratwurst in der Hand über die die Feinheiten von SR1, EMW und Co. zu fachsimpeln oder einfach in den eigenen motorisierten Jugenderinnerungen zu schwelgen. „Wir rücken jedes Jahr ein bestimmtes Thema in den Vordergrund. Diesmal ist das die Geschichte des britischen Motorrads“, erzählt Thürmer.
Nicht protzen, sondern zeigen
„Jeder hat ein Hobby heutzutage, einer sammelt Briefmarken, andere etwas anderes. Und wir wollen eben alte Fahrzeugtechnik erhalten und wieder fahrbar machen. Damit das nicht jeder in der Garage herumstehen hat und es vergammelt, haben wir das Treffen ins Leben gerufen. Wir wollen damit nicht protzen, sondern anderen zeigen: Das kann man aus einem Haufen Schrott machen“, erzählt er. Dabei achtet der Club auf historische Authentizität. „Zu 98 Prozent sind die hier ausgestellten Fahrzeuge Originale. In Ausnahmen, wenn jemand mal kein Originalteil mehr bekommen hat, dann ist vielleicht auch mal etwas nachgebaut“, berichtet der passionierte Sammler. Auf ein „schönstes Motorrad“ des Treffens will er sich nicht festlegen lassen. „Das ist sehr subjektiv. Deswegen gibt es bei uns dafür auch keine Pokale. Aber wir ehren die weiteste Anfahrt auf eigener Achse und das älteste Team aus Fahrer und Motorrad. So haben auch jüngere Fahrer mal eine Chance“, sagt Thürmer. Das älteste Team hatte immerhin 156 Jahre auf dem Buckel: Ingo Elste mit seiner DKW aus den 30er Jahren nahm den Pokal mit heim nach Reppichau. Das älteste englische Motorrad war Udo Horns 1 000-Kubikzentimeter-BSA aus den späten 1920er Jahren. Den Pokal für die weiteste Anreise teilten sich drei Fahrer aus der Nähe von Bad Liebenwerda. Und ein Wittenberger freute sich über den Gewinn des verlosten Motorrades. „Wir kaufen als Club immer eine Maschine für die Verlosung an. In diesem Jahr war das ein TS. Während des Treffens kann man dann für zwei Euro Lose kaufen - und da bleibt das gute Stück diesmal ganz in der Gegend“, so Jörg Thürmer.
Doch an einem Platz halten kann man Biker egal welchen Alters nicht. Mit einer Ausfahrt zum Wasserschloss Reinharz krönten die Vagabunden auf Oldtimern ihr jährliches Treffen. (mz)
Den Club findet man im Netz unter www.omc-bad-schmiedeberg.de