Andreas Kurtz im Talk Andreas Kurtz im Talk: Angelika Mann in Wittenberg zu Gast

Wittenberg - Das kann ja heiter und magisch werden! Bei „Kurtz auf der Couch“ wird am 7. Januar ab 19.30 Uhr in der Wittenberger Phönix-Theaterwelt Angelika Mann präsentiert. Es soll über das Auf und Ab im Leben geplaudert werden. Die unglaublich vielseitige Künstlerin mit internationalen Erfolgen ist bei Jung und Alt bekannt.
Die Kinder schätzen die Berlinerin als Märchenhexe Ratesumbria aus dem Fernsehen und kennen ihre unverwechselbare Stimme von den Geschichtenlieder-Alben „Traumzauberbaum“. Dagegen schwärmt die etwas ältere Generation von einer Rocksängerin der Extraklasse, die zu den Topstars der DDR zählte und ihr Publikum in Japan oder der ehemaligen Sowjetunion begeisterte.
Gastgeber Andreas Kurtz ist sich absolut sicher: „Die Talkshow mit ihr wird ein großes Vergnügen.“ Das sieht sein prominenter Gast keinen Deut anders. „Wir machen uns einen lustigen Abend. Ich freue mich schon sehr auf das Wittenberger Publikum“, erklärt die Schauspielerin.
Das Duo kennt sich bestens und hat schon gemeinsam so manchen Lacher produziert. Journalist und und Klatschreporter Kurtz hat für die Mann und ihre Sketch-Partner Mario Barth, Kurt Krömer und Eckart Hirschhausen Comedy-Szenen geschrieben.
Andreas Kurtz gehört zum „Klub der Berlin-Beweger“. Seine „Anmerkungen zur Berliner Society“ seien nicht „aus dem Hause Lob und Hudel“, heißt es da in der Laudatio. Gesellschaftskolumnisten würden jeden Tag unter Doppelbeschuss stehen. Und zwar von den Promis, die sich verunglimpft oder nicht gebührend gewürdigt sehen - und von jenen, deren Anwesenheit bei den Events gar nicht erst zur Kenntnis genommen wird. Deshalb sei Kurtz ein „Kriegsberichterstatter von Format“. Der kommt quasi erneut auf Heimaturlaub.
Der Berliner besuchte das Gräfenhainichener Gymnasium. Im März präsentierte er bei seiner Wittenberger Premiere von „Kurtz auf der Couch“ Carmen-Maja Antoni.
Die studierte Sängerin und Pianistin hat sich inzwischen auch einen Ruf als ausgezeichnete Komödiantin erworben. Schuld dran sind „Heiße Zeiten“ - ein lustiges Stück über die Wechseljahre der Damenwelt. „Ich spiele eine Hausfrau, Mitte 50, die es noch einmal wissen will. Und wenn ich dann den Hitzeblues singe, ist es echt der Wahnsinn. Es ist die Rolle meines Lebens“, sagt die 67-Jährige.
Die Mann im Hormonrausch - Didi Hallervorden, der Experte in Sachen Humor in Deutschland, ist so fasziniert, dass er die komplette Schauspieler-Crew für sein Berliner Theater „Die Wühlmäuse“ von der Stelle weg engagiert. Sieben Wochen wird vor vollem Haus gespielt.
Doch für Wittenberg gibt es kein Drehbuch. Es soll ein Abend der Überraschungen werden. „Vielleicht lässt sie sich ja auch überreden, ein Lied zu singen“, sagt Kurtz. Die Auswahl der Hits - der erste war 1974 „Ich wünsch mir ein Baby sehr“ - ist groß. Die Lütte, diesen Spitznamen erhielt sie von ihrer Mutter, mag aber auch kaum gespielte Songs. Die Rede ist von „Kutte“.
Dabei schlüpft die „Lütte“ in die Rolle einer verzweifelten Ehefrau und singt über ihren alkoholabhängigen Partner. Die Single erscheint 1979. „Das war schon ein Wunder. Dass Menschen in der DDR saufen, war ein Tabu-Thema. Ich konnte mit ,Kutte’ sogar im Fernsehen und auf der Bühne auftreten. Nur im Radio wurde es bald nicht mehr gespielt“, so die inzwischen 67-Jährige.
Aber ihr persönlicher Favorit ist offensichtlich ein ganz anderes Lied. Die Schriftstellerin erzählt in ihrer Autobiografie „Was treibt mich nur?“, wie sie dem MDR ein Ultimatum stellt: Entweder wird ihr Song „Versuch es doch mal mit Champagner“ gezeigt oder der Sender dürfe sie komplett aus der Aufzeichnung einer Show herausschneiden. Die Redakteure geben klein bei.
Die Künstlerin gilt als extrem schlagfertig. Und so könnte sie den Wunsch des Moderators auch einfach kontern. Zu ihren größten Erfolgen gehört nämlich auch das Duett mit dem unvergessenen Reinhard Lakomy „Mir doch egal“. Kurtz sollte schon mal den Text gründlich lernen.
Eigentlich will aber der Gastgeber für die Überraschungen sorgen. Dabei setzt er auf große Emotionen und möchte den Star „ein wenig zum Weinen“ bringen. Dafür sind Einspielfilme geplant. „Während der Vorbereitungen mache ich eine beglückende Erfahrung: Alle, die ich um einen kurzen Film bitte, in dem sie eine Anekdote erzählen oder erklären, was sie an der Lütten so liebenswert finden, sagen umgehend zu und schicken dann ganz rührende Filme“, so Kurtz.
Nach seinen Angaben gibt es filmische Botschaften von Frank Schöbel, Eckart von Hirschhausen, Lüttes Tochter Ulrike Weidemüller - auch eine sehr gute Sängerin -, Mike Kilian von Rockhaus, Kabarettistin Tatjana Meissner und den Schauspielern Matthias Freihof und Pierre Sanoussi-Bliss. „Weitere Knaller-Filme sind mir zugesagt“, sagt der Berliner.
Doch der Klatschreporter hat in seiner Talkshow vor allem eine Aufgabe: seinem Gast auf der Couch unglaubliche Geschichten zu entlocken. Und die gibt es unzählige. Schon als Vierjährige will Mann Sängerin werden und trällert in einer Familie, in der eher Bach gehört wird, täglich „Steig in das Traumboot der Liebe“ von Caterina Valente.
Ihren Durchbruch verdankt sie aber erst einem gewissen Mister Paul McCartney. Wie kam es denn dazu? Und was lief da ab, damals im Hotel mit Udo Jürgens? Antworten gibt es - höchstwahrscheinlich - am 7. Januar.Karten für die Talkshow gibt es im Vorverkauf bei der Wittenberger Tourist-Information unter Telefon 03491/420702 und an der Theaterkasse 03491/498610. (mz)