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Achtsamkeitstage in Wittenberg Achtsamkeitstage in Wittenberg: "Bunte Mischung" im Stadthaus

Von Corinna Nitz 08.10.2020, 09:48
Jenny Köchel ist mit dabei, wenn die ersten Wittenberger Achtsamkeitstage eröffnet werden.
Jenny Köchel ist mit dabei, wenn die ersten Wittenberger Achtsamkeitstage eröffnet werden. Benjamin Köchel

Wittenberg - Die Eröffnung der 1. Wittenberger Achtsamkeitstage rückt näher. Vom 15. bis 18. Oktober präsentieren sich im Rahmen dieser Veranstaltung, die unter dem Motto „So lebt Wittenberg?! Auch?!“ steht, Vereine und Initiativen im Stadthaus. Zwischen 15 und 20 von ihnen kündigt am Mittwoch Jörg Schütze gegenüber der MZ an.

Erstspender gesucht

Schütze, dessen Verein „Licht an! Konzerte“ wie berichtet bei diesem Projekt mit dem Wittenberger Hospiz „Katharina von Bora“ und der Hoffnungskirche kooperiert, spricht von einer bunten Mischung. Demnach sind Modellbahner ebenso vertreten wie der Nachbarschaftstreff Wittenberg West, der Verein „Suchet der Stadt Bestes“ und das Hospiz.

Und mit Bettina Modler wird auch eine Solistin einen Stand betreiben. Modler leitet die örtliche Barmer-Geschäftsstelle. Als Privatperson hat sie sich bereits an der Ausstellung „Hoffnung für die letzte Reise“ beteiligt, bei der Ende 2019 prominente und weniger bekannte Zeitgenossen aus Stadt und Kreis Koffer mit Dingen, die sie auf ihre letzte Reise mitnehmen würden, gepackt und öffentlich ausgestellt hatten. Auch Wittenbergs Oberbürgermeister hatte wie berichtet einen Koffer beigesteuert, darin lagen zwei Herzen und ein Brief, in dem es hieß: „Was ich mitnehmen darf, trage ich in meinem Herzen.“

Herz-Fotos sind es nun, die Modler zu den Achtsamkeitstagen ausstellen wird. Ihre Motive, sagt sie, finde sie beim Laufen in der Natur. Vor allem aber fordert sie die Besucher und jeden, der sich begeistern lässt, zu einer „Wette mit Herz“ heraus: Sie wettet, dass sie bis zum 31. Dezember 50 Erstspender für Blutspenden gewinnen kann. Für den Fall, dass sie verliert, will sie beim Splash-Festival 2021 einen Tag lang das DRK unterstützen und dessen Versorgung sicherstellen. Auf die Frage, warum sie diesen Aufwand betreibt, sagt sie auch unter Hinweis auf eine frühere Blutspendeaktion zur MZ: „Es ist eine Herzensangelegenheit.“

Spende macht’s möglich

Inhaltlich soll es bei den Achtsamkeitstagen darum gehen, dass Vereine und Initiativen, die sich aus unterschiedlichen Motiven gegründet haben und die das Leben in der Stadt bereichern, sich besser kennenlernen und vernetzen. Das gilt natürlich ebenso für die Messebesucher, für die der Eintritt tagsüber frei ist, lediglich zu den Abendveranstaltungen wird Eintritt erhoben. Dass dies möglich ist, hat ganz sicher mit einer zweckgebundenen Spende zu tun, mit der die Organisatoren die Miete fürs Stadthaus finanzieren können.

Laut Schütze wird das ganze Gebäude gemietet, was in Pandemiezeiten natürlich von Nutzen ist - die coronabedingten Abstandsregeln jedenfalls dürften sich so gut umsetzen lassen. Es gebe ein genehmigtes Hygienekonzept, bei dessen Erstellung hilfreiche Tipps unter anderem von dem Chefarzt am Paul Gerhardt Stift, Peter Jehle, gekommen seien. Hinsichtlich der Logistik betont Schütze, dass Wege sich tagsüber so wenig wie möglich kreuzen sollen. Zu den Veranstaltungen abends wollen sie Zehnertische im Saal stellen. Deren genaue Anzahl wird Schütze zufolge noch ermittelt.

Künstlerisch gestaltet wird der Eröffnungsabend dieser Messe von Wittenberger Musikern: Im Programm stehen neben anderen Denny Hertel, Bluesrudy und Henry Haeggen, Oscar Pixner und Combo sowie Jenai Ketelaar und Ramona Enders. Klaus-André Eickhoff und Torsten Hebel, die die folgenden Abende gestalten, moderieren diese Eröffnungsveranstaltung. Hebel ist Theologe und Kabarettist, Eickhoff Liedermacher, Moderator und Podcaster. Ihr Musikkabarett titelt: „Liebe dich selbst, liebe deine Mitmenschen, liebe...“ und beginnt jeweils 19.30 Uhr beziehungsweise einmal um 18 Uhr.

Vom Forum inspiriert

Die Messe selbst öffnet von 11 bis 18 Uhr. Neben den genannten Angeboten könne zudem in Kurzvorträgen oder Workshops auf besondere Initiativen hingewiesen werden. Bei der Konzeption der Messe ließen sich die Veranstalter wie berichtet von etablierten Formaten wie dem von der Stadt Wittenberg organisierten Selbsthilfe-Forum inspirieren.

Heike Drechsler ist Schirmherrin

Über die ersten Wittenberger Achtsamkeitstage schreiben die Veranstalter: „Oft wissen wir, was alles nicht klappt. Das Schöne, die interessanten Projekte (...) nimmt man erst mit dem zweiten, dem achtsamen Blick wahr.“ Einander wahrnehmen, sich austauschen, vernetzen, darum geht es zur Messe „So lebt Wittenberg - auch?!“ vom 15. bis 18. Oktober im Stadthaus. Zu den Teilnehmern gehören neben vielen anderen der Familientreff „tonArt“, das „Netzwerk Leben“, Pro-Bet, der Freundeskreis Wilhelm Weber, die Initiative „Vermisste Kinder finden“ - und als Einzel-Person Bettina Modler, die das DRK unterstützen möchte und wettet, bis zum 31. Dezember 50 möglichst junge Erstspender für eine Blutspende zu gewinnen. Start der Aktion ist der Messeauftakt am 15. Oktober. Wer mitmachen möchte, finde dann Blutspendetermine bei www.drk-wittenberg.de online und gibt vor Ort beim Spenden das Codewort „Wette“ an. Der Kreissportbund unterstützt die Aktion und verlost einer Mitteilung zufolge unter den Erstspendern zehn Freikarten für die Sportgala im Januar 2021. Schirmherrin der Aktion ist die Olympiasiegerin Heike Drechsler, die mit einer handsignierten Urkunde zur Teilnahme motivieren wolle. 

››Tickets für die Abendveranstaltungen gibt es bei Terra Verde, der Wittenberg-Info und cevents.eu. Infos per E-Mail an [email protected] und unter Tel. 03491/419641. (mz)