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Wochenmarkt Weißenfels Wochenmarkt Weißenfels: Händler freuen sich über Neustart

Von Andrea Hamann-Richter 03.05.2017, 09:03
Carsten Krehahn ist einer der grünen Händler, die jetzt in der Jüdenstraße verkaufen.
Carsten Krehahn ist einer der grünen Händler, die jetzt in der Jüdenstraße verkaufen. Peter Lisker

Weissenfels - Die Zusammenlegung der Händler in der Weißenfelser Jüdenstraße ist am Dienstag zu einem Erfolg geworden. Trotz kühler zwölf Grad Celsius und einem scharfen kalten Wind hatten die Händler und Kunden glückliche Gesichter. Besonders die grünen Händler, also die Männer und Frauen, die Pflanzen und andere landwirtschaftliche Produkte verkaufen, sahen zufrieden aus. Endlich hatte ihr trostloses Dasein an der Marienkirche ein Ende.

Reinhard Grober aus Kleinjena packte gerade die Waren von Eva Meyer zusammen. „Hier ist viel mehr Publikumsverkehr“, freute sich der 78-Jährige. Er fand es gut, dass er sein Angebot, wie Rhabarber, Äpfel oder Eier, an seinem Stand in der Jüdenstraße ausbreiten konnte. Eva Meyer ging es genauso. „Schön, dass ich nicht mehr zur Marienkirche gehen muss“, sagte die Frau. Sie gehört zu Reinhard Grobers Stammkundinnen, kauft wöchentlich bei ihm ein. Dann beeilte sich die Frau, mit Eiern und einem kleinen Strauß Frühblühern im Gepäck, um ihren Bus nicht zu verpassen.

Wochenmarkt Weißenfels: Naher Busbahnhof als Plus

Den nahe gelegenen Busbahnhof sah Siegrid Bähre übrigens als ganz klares Plus, als sie Dienstag auf der Jüdenstraße stand. Zwar hatte sie an der Marienkirche keine großen Probleme, ihre Kundschaft zu halten. Aber nun würden auch die Menschen, die die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, bei ihr vorbei kommen und spontan noch kaufen, sagte die Goseckerin.

Insgesamt war sie mit dem ersten Markttag mitten in der Innenstadt sehr zufrieden. „Wir haben einfach mehr Laufkundschaft“, nannte sie ein Beispiel. So hatte sie an diesem Tag mehr frischen Salat, Obst und Pflanzen verkauft, als noch an der Marienkirche. Ihr Sohn Henning Bähre konnte dem zur zustimmen. „Die Einwohner finden es auch gut und die Innenstadt ist mehr belebt“, fügte er hinzu.

Wochenmarkt Weißenfels: Händler auch auf der Jüdenstraße

Udo Peschke von der Weinhandlung Ambiente schaute zufrieden aus seinem Schaufenster heraus. „Sie hatten mir leidgetan“, erinnerte sich der Mann an die Zeit, in der die Direktvermarkter der landwirtwirtschaftlichen Produkte an der Marienkirche standen. Er selbst war daher sehr dafür, dass diese Händler auch auf die Jüdenstraße dürfen.

„Wir hatten uns auch schon überlegt, dass wir einen Platz vor dem Schaufenster frei räumen würden und so Platz schaffen“, erzählte der Mann. Für ihr war klar, dass es sich für den Wochenmarkt nur positiv auswirken kann, wenn alle wieder an einem Ort stehen. Der Umbau des Marktes war der Grund für die Trennung. Die erweiterten Händler, die Textil-, Haushalts- und Lederwaren verkaufen, sowie verschiedene Imbisse, wurden auf die Jüdenstraße verlegt.

Händlerin am Wochenmarkt Weißenfels: „Trotz des schlechten Wetters habe ich mehr verkauft als sonst“

Die Grünhändler kamen an die Marienkirche. Die Stadt nahm an, dass die Stammkunden auch dort zu ihnen gehen. Es gab aber größere Umsatzeinbußen, als gedacht. Die Stadt nahm nun das Gesetzbuch zu Hilfe und richtete sich bei den Prioritäten der Stellplätze an die vorgegebenen Paragrafen. Dort stehen die Grünhändler vor den erweiterten Händlern.

Davon profitierte am Dienstag übrigens auch Dagmar Fliege. Die Verkäuferin von der Gärtnerei Thomas Fischer war mit dem Umsatz zufrieden. „Trotz des schlechten Wetters habe ich mehr verkauft als sonst“, resümierte sie. „An der Marienkirche hätte ich heute keinen einzigen Euro eingenommen“, war sie sich sicher. „Hier schauen sie, bleiben stehen und kaufen etwas“, so die Frau. (mz)