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Wetterorakel Wetterorakel: Kleine Eisheilige verdrängen die Sonne

24.05.2013, 17:56
Der Blauglockenbaum.
Der Blauglockenbaum. P.Lisker Lizenz

Weissenfels/MZ - Mit Urban kommt morgen der erste Vertreter der beiden sogenannten „kleinen Eisheiligen“ auf die Matte, die ihren großen Vorbildern schon des Öfteren in den zurückliegenden Jahren den Rang abgelaufen haben. Obwohl als Eisheiliger im Miniformat bekannt, gilt Urban auch als Schutzpatron der Weinberge und Winzer.

Mit Höchsttemperaturen von zwölf bis 15 Grad erweist sich Urban aber als ungefährlich, wenngleich das Wärmeangebot nicht ausreicht, um ein optimales Gedeihen Wärme liebender Kulturpflanzen wie Tomaten, Gurken, Zucchini, Auberginen und Mais zu gewährleisten. Der Wind wird dabei schwach bis mäßig aus westlicher Richtung wehen. Im Hinblick auf Urban heißt es: „Bringt Urban noch nächtliche Kälte zur Welt, dies Gärtnern und Winzern gar nicht gefällt“. Ein anderer Spruch betont aber auch: „Lässt Urban der Nachtigallen Lied erklingen, wird dem Frost im Dunkeln kein Einstand gelingen“.

Am Sonntag, an dem mit Philipp der zweite „kleine Eisheilige“ an die Pforten klopft, erstreckt sich eine Tiefdruckrinne von Südosteuropa über Ungarn und die Mitte Deutschlands hinweg bis zu den Benelux-Staaten, Nordfrankreich und England. In ihrem Bereich wird bei starker Bewölkung länger anhaltender und intensiver Regen unser Begleiter sein. Dadurch werden sich die Bedingungen für die Befahrkeit der Felder weiterhin alles andere als günstig gestalten.

Philipp beschert Lufttemperaturmaxima von 13 bis 17 Grad. Auf Philipp gemünzte Reime betonen: „Schwirren die Bienen um Philipp durch den Garten, lässt der Herbst süße Trauben im Weinberg erwarten; aber bleiben die Immen am Philippstag aus, kommt saurer Wein in Keller und Haus“, „Machen sich um Philipp die Wolken aus dem Staub, an einen warmen und sonnigen Herbstmond (September) glaub““ und „Trägt Philipp noch Reifkristalle im Bart, wird die Nacht für Blumen und Blätter sehr hart“. Übrigens wird das Auftreten von Kälterückfällen im Blütenmonat unter anderem mit dem Abdriften von Eisbergen aus dem Nordmeer erklärt. Bei reichlichem Sonnenschein während der „kleinen Eisheiligen“ kann in zwei von drei Jahren ein schöner September ins Kalkül gezogen werden. Da nun die „kleinen Eisheiligen“ im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fallen werden, ist es gut, dass ein diesbezüglicher Umkehrschluss nicht zulässig ist.

In der dritten Maidekade pflegt sich in sieben von zehn Jahren eine länger anhaltende Schönwetterperiode einzustellen. Leider sieht es wirklich nicht danach aus. Auch am Montag und an den Folgetagen wird etwas Nass von oben dem Wettergeschehen seinen Stempel aufdrücken. Größere Regenmengen werden bis einschließlich Mittwoch allerdings nicht zu erwarten sein. Die Quecksilbersäule vermag am Montag auf 17, Dienstag auf 19, Mittwoch auf 20 und Donnerstag auf 21 Grad zu klettern. Gleichzeitig wird Frau Sonne in der Auseinandersetzung mit den Wolken wieder erfolgreicher agieren.

Zu Beginn der zweiten Wochenhälfte könnte eine Labilisierung der Schichtungsverhältnisse wieder den Gewittergott auf den Plan rufen.