Mit Ungewissheit in die Sommer-Saison Weißenfelser Sportbetrieb macht sanierte Freibad flott
Doch derzeit ist es noch unklar, wann und wie die Freizeitoase öffnen darf.

Weißenfels - „Wasser marsch“ heißt es seit Freitag im Weißenfelser Freibad am Kastanienweg. Schwimmmeister Christian Buschhardt hat den Hahn aufgedreht, um das große Becken nach und nach mit frischem Wasser zu füllen. Eine durchaus lange Prozedur: Immerhin rund zweieinhalb Wochen dauert es, bis das 4.500 Kubikmeter große Becken voll ist.
Vorbereitungen der Sommer-Saison trotz Ungewissheit
Ob danach die Badelustigen wie geplant ab 15. Mai ins Becken springen können, steht allerdings in den Corona-Sternen. „Wir bereiten alles vor, doch wir wissen gerade nichts Genaues“, sagt Dagny-Kay Elison-Böckler vom städtischen Sport- und Freizeitbetrieb und wartet wie viele andere Betreiber von Freibädern auf Signale, wie und wann man öffnen darf.
Trotz einer ungewissen Saison machen sie in Weißenfels weiter ihre Hausaufgaben. Nachdem im vergangenen Jahr der erste Sommer nach der Sanierung des Bades durchaus erfolgreich über die Bühne gegangen ist, steckt der Sportbetrieb in diesem Jahr noch einmal rund 25.000 Euro in die Freizeitanlage zwischen Weißenfels und Langendorf.
Reh im Schwimmbecken ertrunken
Mit einer neuen Rutsche für Kleinkinder und einem Sonnensegel über dem Wasserspielplatz soll das Bad gerade für Familien noch ein Stück anziehender werden. Darüber hinaus wird das bisher mobile Ein-Meter-Brett durch eine fest installierte Sprunganlage ersetzt. Erweitert wurde die Ruhezone auf dem weitläufigen Gelände. Im Winter haben Mitarbeiter des Bäderbereiches des Freizeitbetriebes selbst hölzerne Liegestühle und eine Sitzgruppe gebaut.
Um die Sicherheit im Bad zu erhöhen, soll auch noch der Zaun am Gelände erneuert werden. Größere Vorkommnisse habe es während der zurückliegenden Wintermonate nicht gegeben, berichtet Elison-Böckler. Allerdings sei ein Reh im Schwimmbecken ertrunken, dessen Wasser erst jetzt im Frühjahr ausgetauscht wird. Gespeist wird das Nass aus einem 35 Meter tiefen Brunnen. Pro Stunde werden 16 Kubikmeter gefördert. Christian Buschhardt kennt sich aus: „Das Wasser hat ungefähr zehn Grad, hat einen hohen Härtegrad und ist stark eisenhaltig“. Deshalb durchlaufe das Wasser zunächst eine vorgeschaltete Enteisungsanlage, bevor es durch einen großen Filter in das Becken geleitet wird.
Gute Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt: Freibad hofft auf Badespaß im zweitem Corona-Jahr
Wenn das Freibad mit seiner 2,5 Hektar großen Liegewiese in diesem Jahr irgendwann öffnen darf, dann können sie beim Sport- und Freizeitbetrieb auf ein in der Praxis bewährtes Hygienekonzept zurückgreifen. Ende Mai wurde das sanierte Freibad im vergangenen Jahr eröffnet. Nach dem seinerzeit geltenden Hygienekonzept durften sich maximal 1.665 Personen gleichzeitig auf dem großen Badgelände und 500 Personen gleichzeitig im Becken aufhalten. Eine Größenordnung, die im Sommer nicht einmal erreicht wurde. „Wir hatten an heißen Tagen maximal bis zu 1.300 Besucher im Durchlauf“, erinnert sich Christian Buschhardt.
Es habe eine gute Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt gegeben, und die Besucher hätten sich an die Hygieneregeln gehalten. Auch deshalb hoffen Sie, dass sicherer Badespaß im zweiten Corona-Jahr irgendwann erlaubt sein wird. Die Öffnungszeiten wurden sogar leicht erweitert. Während der Ferien und an allen Wochenenden soll von 10 bis 20 Uhr geöffnet sein, in der Woche von 12 bis 20 Uhr. Bisher wurde an den Wochenenden außerhalb der Ferien erst um 12 Uhr geöffnet. (mz/Andreas Richter)