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Weißenfelser Oldtimer-Rallye Weißenfelser Oldtimer-Rallye: Unterwegs mit Veteranen

Von Andreas Richter 24.08.2018, 05:00
Der ganze Stolz des Weißenfelsers Ingo Fischer: ein bestens gepflegtes Motorrad aus dem Jahr 1938.
Der ganze Stolz des Weißenfelsers Ingo Fischer: ein bestens gepflegtes Motorrad aus dem Jahr 1938. Peter Lisker

Weißenfels - Wenn am Sonnabend betagte Autos vom Parkplatz am Töpferdamm aus in Richtung Norden starten, dann wird einer die organisatorischen Fäden ziehen, der das nun schon seit 24 Jahren tut. Ingo Fischer wird der Chef einer Oldtimer-Rallye sein, die aus dem Weißenfelser Schlossfest-Programm längst nicht mehr wegzudenken ist.

„Wir erwarten rund 150 Teilnehmer, die meisten Liebhaber alter Autos und Motorräder kommen aus Mitteldeutschland“, berichtet der 81-jährige gebürtige Weißenfelser. Herumgesprochen hat sich das Weißenfelser Ereignis allerdings auch schon bis nach Flensburg in Schleswig-Holstein. Die Fahrzeuge sind mindestens 30 Jahre alt. Das älteste Gefährt der Rallye wird 110 Jahre auf dem Buckel haben. Einst wurde es in der Markranstädter Automobilfabrik (MAF) gefertigt.

Oldtimer-Rallye Weißenfels: Ältester Teilnehmer wird wohl ein 90-Jähriger aus Grimma sein

Ältester Teilnehmer wird wohl ein 90-Jähriger aus Grimma sein. „Wir haben mittlerweile viele Stammbesucher“, berichtet Fischer. Mit seinem Motorrad, Jahrgang 1938, nimmt er jedes Jahr selbst an Veteranen-Rennen teil, ist in diesem Jahr schon in Markranstädt, Apolda und Sieglitz mitgefahren.

Angefangen hatte die Weißenfelser Rallye vor fast einem Vierteljahrhundert mit rund 50 Oldtimer-Fans. Als Ingo Fischer bei einer der ersten Ausgaben des Schlossfestes so mit einer alten Feldschmiede dasaß, ärgerte er sich darüber, dass so wenig Leute auf den Schlosshof kamen, viele stattdessen lieber ins Einkaufszentrum „Schöne Aussicht“ strömten. „Wir mussten etwas finden, das mehr Besucher anzieht“, sagt der Senior heute. Er knüpfte Kontakte zum Organisator einer Oldtimer-Rallye in Apolda - und stellte schließlich eine eigene Rundfahrt mit Auto- und Motorradveteranen auf die Beine.

Oldtimer-Rallye Weißenfels: Mittlerweile 24. Auflage

„Seitdem ist die Rallye nie ausgefallen. Nur einmal hatten wir viele Verpflegungsbeutel übrig, weil starker Regen in Thüringen viele Teilnehmer von der Fahrt nach Weißenfels abhielt“, erzählt Ingo Fischer nicht ohne Stolz.

Nun also die mittlerweile 24. Auflage. Weil der Marktplatz noch immer eine große Baustelle ist, startet die Rallye nach dem Vorjahr zum zweiten Mal vom Parkplatz am Töpferdamm an der Leipziger Straße aus. Auf einer Strecke von rund 60 Kilometern werden die Oldtimer dann durch die Lande fahren (siehe Grafik). Doch es geht nicht nur um das Fahren schlechthin. An zwei Wertungspunkten stehen die Teilnehmer vor kleinen Herausforderungen. Am Schloss in Burgwerben ist technisches Können gefragt. Müssen doch die Oldtimer-Fans an einer Gewindestange ein vorgegebenes Zollmaß einstellen.

Oldtimer-Rallye Weißenfels: Bei Abweichungen gibt es Minuspunkte

Bei Abweichungen gibt es Minuspunkte. „Wir haben eine Aufgabe gesucht, bei der auch kein Smartphone hilft“, erzählt Ingo Fischer, selbst gelernter Kfz-Schlosser, mit einem Augenzwinkern.

Am Borlachplatz in Bad Dürrenberg, dem zweiten Wertungspunkt, geht es dann eher um Geschicklichkeit beim Fahren. Bei Fehlern gibt’s auch hier Minuspunkte. Und schließlich haben die Teams auch noch ein Bordbuch bei sich. In einem Text zur Heimatgeschichte finden sie die Antworten auf drei Fragen, die am Ziel abgegeben werden müssen. Wer die wenigsten Minuspunkte hat, kann dann am Töpferdamm die begehrten Medaillen in Empfang nehmen.

››Die Rallye startet am Samstag, 25. August, 9.30 Uhr auf dem Parkplatz am Töpferdamm. Die Siegerehrung wird gegen 15 Uhr erwartet. (mz)