Stiftung Warentest Balkonkraftwerke im Test: Große Mängel bei den Halterungen
Etwas mehr als eine Megawattstunde Strom können Balkonkraftwerke im Idealfall pro Jahr produzieren. In einem aktuellen Test schnitt der Großteil der Anlagen schlecht ab - aber nicht wegen des Ertrags.

Berlin - Balkonkraftwerke gibt es mittlerweile für wenige Hundert Euro. Die Anlagen können auch von Privatpersonen relativ leicht am Balkon oder auf dem Flachdach montiert werden. Doch auch, wenn man sie sicher anbringt, können manche Modelle zu einem Sicherheitsrisiko werden. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Zeitschrift „Stiftung Warentest“ (06/2025).
Von „gut“ bis „mangelhaft“
Acht Balkonkraftwerke haben die Tester untersucht. Der Wirkungsgrad war bei fast allen Modellen gut. Auch die Wechselrichter bereiteten diesmal keine Probleme - anders als in einem Test im Jahr 2024. Damals beeinträchtigten die Wechselrichter mehrerer Anlagen bestimmte Funkfrequenzen.
Dennoch bekommen im aktuellen Test nur zwei Balkonkraftwerke die Note „gut“:
- Ein Modell von GreenSolar für rund 515 Euro erhält die Gesamtnote 2,2
- Ein Modell von Heckert Solar schneidet mit der Gesamtnote 2,4 ab
Und was kritisieren die Tester an den anderen Anlagen? Ein Modell im Test erhält die Note „befriedigend“ - unter anderem, weil seine Halterungen den Belastungstest nur knapp bestehen.
Ein Großteil der Balkonkraftwerke im Test schneidet schlecht ab, weil ihre Halterungen laut Stiftung Warentest teilweise Schrott sind. Bei starkem Wind haben sie sich verbogen - zum Teil sind sie durchgebrochen. Einige haben dadurch auch die Paneele beschädigt. Fünf von acht Modellen bekommen die Note „mangelhaft“.
Ab wann lohnt sich die Investition?
Wie schnell sich die Anschaffung eines Balkonkraftwerks rentiert, hängt von mehreren Faktoren ab, etwa:
- der Himmelsrichtung
- dem Aufstellwinkel
- dem genutzten Anteil des Solarstroms im Haushalt
Wichtig ist: Bei der Anbringung darauf achten, dass Bäume und Hauswände keine Schatten auf die Paneele werfen. Auch Vogelkot oder Laub können den Wirkungsgrad der Anlage verschlechtern.
Besonders vorteilhaft für den Ertrag ist es, wenn man die Anlage maximal angewinkelt Richtung Süden auf einem Flachdach platziert. Je nach Anlage lag der Ertrag dann zwischen 860 und 1.020 Kilowattstunden pro Jahr. Zum Vergleich: Senkrecht hängend in Südausrichtung lag der Ertrag zwischen etwa 600 bis 720 Kilowattstunden pro Jahr.
Unter optimalen Bedingungen können Balkonkraftwerke also bis zu einer Megawattstunde Solarstrom pro Jahr produzieren. Wird dann auch noch viel von dem Solarstrom genutzt, rechnet sich die Investition laut Stiftung Warentest schon nach weniger als zwei Jahren. Noch schneller geht es, wenn man eine Förderung erhält, die viele Städte und Bundesländer anbieten.
Übrigens: Wer mehr Solarstrom produziert, als er verbraucht, kann über einen Batteriespeicher nachdenken. Den Testern zufolge reicht am Anfang ein Gerät mit einer Speicherkapazität von zwei Kilowattstunden. Trotz Zusatzkosten von etwa 400 Euro rechne sich das Ganze ebenfalls nach kurzer Zeit.