Weißenfelser Astronomielehrer Weißenfelser Astronomielehrer : Frank Oßwald auf dem Weg zum weltgrößten Radioteleskop

weissenfels - Wenn so mancher noch seinen Neujahrskater bekämpft, wird sich der Weißenfelser Astronomielehrer Frank Oßwald auf den Weg zu einem großen Abenteuer machen. Am Mittag des Neujahrstages wird er mit dem Flieger in die chilenische Hauptstadt Santiago abheben.
„Ich bin gespannt auf den Nachthimmel in der Atacama-Wüste“, sagt Oßwald und ist schon jetzt begeistert: „Dort steht Technik, die zu den teuersten Beobachtungseinrichtungen weltweit zählt.“ Sechs Lehrer aus ganz Deutschland, die sich um die besondere Reise beworben haben, werden die seltene Gelegenheit bekommen, den Himmel mit modernster Technik von der chilenischen Wüste aus zu beobachten. Organisiert wird das Ganze über das Haus der Astronomie in Heidelberg. Zwischen dem Zentrum für astronomische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit und dem Weißenfelser Goethegymnasium besteht eine Kooperationsvereinbarung. Jedes Jahr fahren Schüler aus Weißenfels nach Heidelberg.
Weltgrößtes Radioteleskop
Ein Schwerpunkt des dortigen Zentrums sei die Fortbildung chilenischer Astronomielehrer, berichtet Oßwald. An der Universität in Antofagasta werden die Lehrer aus Deutschland während ihres knapp zehntägigen Aufenthalts in Chile auch an solchen Veranstaltungen teilnehmen. Das „Schmankerl“ an sich sind für den Weißenfelser Lehrer allerdings die hochmodernen Beobachtungsgeräte in der Wüste im chilenischen Norden. Auf ein Großteleskop mit höchstem Auflösungsvermögen ist Oßwald da ebenso gespannt wie auf das Alma-Observatorium. Alma steht für Atacama Large Millimeter Array, es steht auf einem rund 5?000 Meter hohen Plateau und ist das größte Radioteleskop der Welt. Mit Alma können Astronomen sehr weit entfernte Objekte im Universum ebenso erforschen wie dichte Wolken von interstellarem Gas und Staub, in denen sich neue Sterne bilden.
Wenn der Weißenfelser Lehrer von seiner Mission in Südamerika zurückgekehrt ist, dann will er bei Vorträgen auch anderen von seinen spannenden Erkenntnissen berichten. So wie er es in diesem Jahr schon einmal gemacht hat. Denn 2015 war er auf der Reise seines Lebens - bis zu 14 Kilometer über der Erde. Im März hatte er als einer von nur fünf Lehrern in Deutschland an einer wissenschaftlichen Mission mit der fliegenden Sternwarte SOFIA in den USA teilgenommen. (mz)