Weißenfels Weißenfels: «Via Regia» führt durch Weißenfels
WEISSENFELS/MZ/CFU. - Zu den bestehenden Bemühungen, Weißenfels touristisch interessanter zu gestalten, ist eine weitere hinzugekommen. Der Fremdenverkehrsverein Weißenfelser Land erhielt am Donnerstag im Geleitshaus die Beitrittsurkunde für das Netzwerk "Via Regia - Kulturstraße des Europarates" und ist damit das einzige Mitglied dieses Netzwerkes in Sachsen-Anhalt.
Gegenwärtig gehören ihm vor allem Partner aus Deutschland, Polen und der Ukraine an. "Darauf können wir richtig stolz sein", freute sich Bernd Steudtner, Vorsitzender des Vereins. Von diesen Kulturstraßen gebe es nur 20 in Europa, machte die Geschäftsführerin des Europäischen Kultur- und Informationszentrums Caroline Fischer deutlich. Das Zentrum koordiniert das Projekt.
Wie Vereinsmitglied Tobias Liebert sagte, könne die Saalestadt als eine Art kultureller "Schrittmacher" für Sachsen-Anhalt wirken, denn leider habe man hier weder Romanik noch einen Dom und falle somit aus diesen besonderen Straßen heraus. Weißenfels liegt aber ebenso wie Lützen, Röcken oder Rippach an der historischen Handels- und Militärstraße Via Regia, die zwischen dem spanischen Santiago de Compostela und dem ukrainischen Kiew verläuft und die in der hiesigen Region in vielen Teilen der Bundesstraße 87 entspricht.
Es habe bereits Anfang der 1990er Jahre schon einmal den Versuch gegeben, ein solches Projekt aus der Taufe zu heben, das sei jedoch im Sande verlaufen. Umso mehr freue er sich, dass es nun wieder aufgegriffen wird, sagte Liebert. Mit der Via Regia erhoffe man sich ein Heraustreten aus der kulturellen Isolation sowie die Erschließung neuer Gäste.
Ziel ist es, bestehende Strukturen dafür zu nutzen, die Orte an dieser Straße bekannter zu machen, führte Caroline Fischer aus. So soll ein Erlebnisradweg entstehen, der existierende Strecken wie den Saaleradwanderweg verknüpft. So könne man auf einer 1 000 Kilometer langen Strecke zwischen dem polnischen Krakau und Frankfurt am Main reisen.