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Zensus 2022 Weißenfels sucht zahlreiche Helfer für die Volkszählung im nächsten Jahr

Im nächsten Jahr findet in Deutschland eine Volkszählung statt. Warum die Vorbereitungen schon jetzt beginnen.

Von Andreas Richter Aktualisiert: 01.11.2021, 11:30
Sie arbeiten in der Erhebungsstelle für den Zensus 2022 in Weißenfels: Annekatrin Schinol und Frank Ruck.
Sie arbeiten in der Erhebungsstelle für den Zensus 2022 in Weißenfels: Annekatrin Schinol und Frank Ruck. Foto: Andreas Richter

Weissenfels/MZ - Die Computer stehen schon bereit, die ersten Schilder weisen den Weg: Weißenfels bereitet sich darauf vor, im kommenden Jahr Teil einer großen Volkszählung im Land zu sein. In der dritten Etage im Hinterhaus des Fürstenhauses wurde jetzt die sogenannte Erhebungsstelle für den Zensus 2022 eingerichtet.

Zeitz, Weißenfels und Naumburg: Burgenlandkreis werden drei Erhebungsstellen eingerichtet

Was sich dahinter verbirgt, erklärt der Leiter, Frank Ruck: „Alle zehn Jahre werden europaweit statistische Bevölkerungsdaten erhoben. Nun wird dieser sogenannte Zensus im Jahr 2022 wieder von den Statistischen Ämtern des Bundes und des Landes durchgeführt.“ Nach der letzten Volkszählung 2011 war der Zensus eigentlich schon in diesem Jahr fällig, doch wegen der Corona-Pandemie wurde das Ganze auf 2022 verschoben.

Die Vorbereitung auf die große Inventur mit Stichtag 15. Mai hat indes längst begonnen. Das Statistische Landesamt hat ganz Sachsen-Anhalt in Erhebungsgebiete eingeteilt. Im Burgenlandkreis werden drei Erhebungsstellen eingerichtet - neben Weißenfels in Naumburg und Zeitz. „Wir haben nach Magdeburg und Halle das drittgrößte Gebiet in Sachsen-Anhalt zugewiesen bekommen“, sagt Frank Ruck.

Um den enormen Aufwand der Befragungen stemmen zu können braucht Weißenfels Hilfe

Das Areal, das er zusammen mit den Mitarbeiterinnen Annekatrin Schinol und Ethel Becker zu betreuen hat, reicht von Weißenfels über Hohenmölsen, Lützen und Teuchern bis hin nach Freyburg. Über ein computergestütztes Zufallssystem ermittelt das Statistische Landesamt jene Menschen, die im kommenden Jahr ab Mitte Mai befragt werden. Für die Weißenfelser Erhebungsstelle sind das knapp 11.500 Einwohner, zehn Prozent der Bevölkerung. Hinzu kommen extra Befragungen in Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften.

Um den enormen Aufwand der Befragungen stemmen zu können, braucht das Team um Frank Ruck allerdings Unterstützung. „Wir brauchen etwa 130 ehrenamtliche Erhebungsbeauftragte“, sagt Ruck. Wer Interesse hat, kann sich ab sofort bei der Stadt melden. Die Voraussetzungen: Die Helfer müssen das 18. Lebensjahr vollendet haben, die deutsche Sprache beherrschen und eine gewisse soziale Kompetenz mitbringen. Zudem müssen sie ihren Wohnsitz in dem Gebiet haben, in dem die statistischen Daten erfasst werden.

„Die ausgewählten Personen sind dabei gesetzlich zur Auskunft verpflichtet“

Doch was kommt auf die Ehrenamtler zu? Nach einer entsprechenden Schulung wird ihnen ein Bereich mit etwa 100 zu befragenden Personen, der nicht in unmittelbarer Nähe zum eigenen Wohnort liegt, zugeteilt. Nachdem die Identität der Betreffenden geprüft wurde, werden die Bürger zwischen Mitte Mai und Ende Juli kommenden Jahres aufgesucht, um mit ihnen einen Bogen mit statistischen Daten zu den Arbeits-und Lebensbedingungen auszufüllen.

„Die ausgewählten Personen sind dabei gesetzlich zur Auskunft verpflichtet“, betont Frank Ruck. Zugleich versichert er: „Der Datenschutz steht bei uns an oberster Stelle“. So gebe es dann in der Weißenfelser Erhebungsstelle einen gesonderten Raum mit fünf Computern, zu dem nur die Mitarbeiter der Stelle Zutritt haben. Ob Reinigungskräfte oder der Oberbürgermeister - keiner werde den Raum ohne Beisein eines Mitarbeiters und entsprechende Protokollierung betreten dürfen.

Beim Zensus geht es um eine reine Erfassung statistischer Daten

Ein weiterer wichtiger Punkt: das sogenannte Rückspielverbot. Soll heißen: Wenn die Interviewer etwa in einem bestimmten Haushalt mitbekommen, dass dort eine Ordnungswidrigkeit vorliegt, dann ist es ihnen verboten, dies zum Beispiel an das Ordnungsamt weiterzuleiten.

Es gehe beim Zensus zudem nicht um eine politische Meinung, sondern um eine reine Erfassung statistischer Daten, so Ruck. Diese wiederum könnten später wichtige Grundlagen für politische Entscheidungen, wie zum Beispiel den Neubau einer Schule, sein.

Nähere Informationen zur Bewerbung als ehrenamtlicher Erhebungsbeauftragter gibt es unter www.weissenfels.de/bürgerservice