Weißenfels Weißenfels: «Sterne» funkeln nach Sirtaki
Weissenfels/MZ. - Die Idee hatten die Stadtmusikanten als Veranstalter und Evangelos Raptis sagte ohne Zögern zu. "Mein Herz schlägt noch immer für Weißenfels", äußerte der Mann, der in der Stadt ein griechisches Restaurant betrieben und nun in Berlin-Hellersdorf eine neue gastronomische Heimat gefunden hat. Ihm zur Seite standen Tom Kinastowski und Lars Meinhardt, die Raptis mit seiner Sirtaki-Leidenschaft angesteckt hat. Der 27-jährige Kinastowski fährt oft nach Berlin und erinnert sich an eine dortige Veranstaltung, bei der man mit 60 Leuten tanzend durch ein Einkaufszentrum gezogen sei.
Das Ensemble "Consonanta" der Zeitzer Musikschule begeisterte mit wundervollem Gesang. Unter Schulleiter und Gesangslehrer Mathias Büttner haben die Frauen seit sieben Jahren ständig zugelegt, wird auf saubere Intonation und A-cappella-Gesang Wert gelegt. Kürzlich konnten sie Händels "Air" sogar in Leipzig beim MDR-Rundfunkchor singen, wohin sie auch zur Probe eingeladen worden waren. Kathrin Schön gehört zu jenem Trio, das 2005 zuerst in der Musikschule angeklopft hatte. Die Musiklehrerin aus Deuben (47) sagte: "Als die Kinder groß waren, war wieder mehr Zeit, so etwas zu tun."
Viel Applaus gab es für drei Titel aus dem neuen Musical "Dracula" des Goethegymnasiums. Neben Musiklehrerin Edwina Teichert übt ihre Kollegin Felicitas Jordan mit den über 30 Schülern und ließ es sich nicht nehmen, die Jugendlichen beim Auftritt zu animieren, noch stärker mit Oberkörper und Armen zu schwingen. Seit Jahresbeginn wird freitags zwei Stunden geprobt und nun das Bühnenbild für die heiße Phase aufgebaut. Am 7. November beginnt der Kartenverkauf für die acht Veranstaltungen des "Gr(M)usicals" im neuen Jahr. Auf den riesigen Beifall angesprochen, sagte Frau Jordan: "Das haben wir schon anders erlebt", und wollte damit sagen, dass man auf die Premiere am 25. Januar gespannt sein darf.
Erstmals dabei waren "Die Sterne der Nacht", wie Noujoum übersetzt heißt. Doch das halbe Dutzend Frauen, das regelmäßig unter dem Dach der Volkshochschule übt, will sich nicht auf Bauchtanz eingrenzen lassen. Sandra Reisewitz, die früher mal im Langendorfer Karnevalsverein getanzt hat, betonte, dass hier der gesamte Körper zum Einsatz komme, das Ganze unheimlich entspannend sei und man Stress abbauen könne. Daniela Wiedner äußerte: "Es ist der richtige Ausgleich bei einem Bürojob." Und Grit Gattinger, die für Dehlitz / Lösau auch in einem Feuerwehr-Frauenteam mitmischt und dort Uniform trägt, sagte: "Das hier ist viel fraulicher und schön."
Sein Debüt gab ebenso der Leißlinger Männerchor und Vorstandsmitglied Friedrich Helm meinte: "Wir haben zuletzt qualitativ zugelegt." Denn im Frühjahr hatte Martina Leikopf die künstlerische Leitung übernommen.
Selbst die Stadtmusikanten warteten zum Abschluss mit einem Novum auf. Nach einem Dreivierteljahr des Übens präsentierte sich das Sextett in vierfacher Zahl, weil nicht nur die aktiven Musiker auf der Bühne standen, sondern auch deren Frauen und Vereinsmitglieder wie die Familie Meinhardt. Mit Flöten spielten sie "Lions Sleep Tonight" und Stadtmusikant Peter Kungl sagte: "Da haben manche überhaupt erst gemerkt, wie schwer es ist, ein Instrument zu erlernen."