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Weißenfels Weißenfels: Made in Weißenfels

Von Matthias Voss 25.04.2012, 19:19

weissenfels/MZ. - Voller Begeisterung erzählten am Mittwochvormittag Wolf Cornelius und Jürgen Kahl dem Landrat des Burgenlandkreises, Harry Reiche, die jüngere Erfolgsgeschichte ihres Unternehmens Fertigungstechnik Weißenfels (FTW) bei dessen Betriebsbesuch. Der Geschäftsführer und sein Verkaufsleiter sprachen von gestiegenen Umsatzzahlen und neuen Absatzmärkten in Asien. Doch Reiche wollte auch immer wieder etwas darüber hören, wie viele Mitarbeiter die FTW hat und wie es diesen gehe.

"Wir haben zur Zeit wieder fast 100 gut ausgebildete und teilweise langerfahrene Arbeiter", sagte Cornelius stolz und vergaß dabei auch die Auszubildenden nicht. "Derzeit haben wir drei eigene Lehrlinge und zwei, die wir für die Gehringgruppe in Naumburg zum Industrie- oder Zerspanungsmechaniker beziehungsweise Elektromechatroniker ausbilden", so Cornelius, blickte aber auch schon in die Zukunft, denn bis zu 15 Ausbildungsplätze seien durchaus möglich. "Der Standort hier ist wie ein Stück Familie", meinte der Geschäftsführer und sprach auch die Annehmlichkeiten für die Mitarbeiter an.

So gibt es einen kleinen Park mit Ententeich, der von den Fenstern in der Endmontage aus zu sehen ist. Dazu kommt eine Kantine, in der täglich eine frische warme Mahlzeit und kleinere Speisen zu günstigen Preisen angeboten werden. Aber auch was die Löhne angeht scheinen die FTW-Mitarbeiter sich nicht zu beschweren, wie Betriebsratsvorsitzender Uwe Portius erklärte. "Die Geschäftsführung geht sehr offen mit uns um. Dazu gab es in jüngster Vergangenheit Sonderprämien und Lohnanpassungen, die früher wohl nicht möglich waren", spricht Portius, der seit 35 Jahren im Unternehmen tätig ist, den Besitzerwechsel von Anfang 2010 an. Damals übernahm die Mutares-Gruppe das Unternehmen, musste aber gar nicht so viel ändern.

"Wir hatten eigentlich alle Zutaten für ein gutes Geschäft. Motivierte Mitarbeiter, eine laufende Produktion und einen guten Ruf", so Cornelius, der auch Vorstandsmitglied bei Mutares ist. Lediglich die zweite Führungsebene sei ein wenig ausgedünnt worden und es gab ein paar kleinere, sonstige Einsparungen wie bei zu großen Dienstautos, so der FTW-Geschäftsführer. "Klar hätten wir viel Geld in die Hand nehmen können, um eine neue Produktion anzukurbeln. Aber das war nicht nötig. Wenn wir wieder profitabel werden, werden wir auch wieder ins Wachstum investieren", sagte Cornelius und schürte Hoffnungen auf neue Arbeitsplätze, nicht nur beim Landrat.

In diesem Jahr geht FTW schon von einer Umsatzerhöhung von rund 14,5 auf über 15 Millionen Euro aus. Dabei sollen die Schwenk- und Drehtische, die vor allem in der Auto- aber auch der Maschinenbauindustrie ihre Kunden finden, demnächst verstärkt in Asien verkauft werden. "In Deutschland gibt es nicht mehr viele potenzielle Firmen, die wir nicht beliefern. In Asien legt man großen Wert auf Made in Germany. Dort liegt unsere Zukunft", erklärt Cornelius, der schon jetzt von einem Drittel Absatzvolumen von FTW auf diesem Kontinent spricht.