Weißenfels Weißenfels: Kaffeehausmusikanten haben Grund zum Feiern
weissenfels/MZ. - Wenn die Weißenfelser Kaffeehausmusikanten an diesem Sonntagnachmittag um 15 Uhr im Bootshaus an der Saale ihrer Stadt singen und spielen werden, wollen sie nicht nur ihr Publikum unterhalten. Gerhard Ehspanner und seine Musiker haben Grund zum Feiern, denn das Ensemble gibt es jetzt seit fünf Jahren. Und diesen besonderen Geburtstag wollen die Saalestädter zusammen mit Gästen begehen.
Wie begann es eigentlich? "2007 war wie jedes Jahr im Dezember die Weihnachtsfeier der Weißenfelser Stadtmusikanten", blickt Ehspanner zurück, der mit weiteren Musikern dazugehört. Dieser Termin, der 21. Dezember, war sozusagen die Geburtsstunde der Kaffeehausmusikanten. Gerhard Ehspanner und Frank Angermaier hatten ein paar Stimmungslieder gesucht, für die Angermaier eigene Texte geschrieben hatte. So seien beide auf Musik der 1920er / 1930er Jahre gekommen. Text- und Notenmaterial wurden zusammengesucht und die Übungsstunden konnten beginnen.
Anfangs musizierten die Kaffeehausmusiker zu dritt - Gerhard Ehspanner am Klavier, Frank Angermaier als Sänger mit der typischen nasalen Tenorstimme, die sofort an die berühmten Comedien Harmonists erinnert, Lars Meinhardt am Schlagzeug. Im Jahr 2009 gesellte sich Peter Schmidt mit Gitarre und Banjo dazu, den Ehspanner angesprochen hatte, den er noch von den Weißenfelser Diexielanders in guter Erinnerung hatte. Ein Jahr darauf bekam Edwina Teichert (Gesang) Lust mitzumachen, nachdem sie die Kaffeehausmusikanten während einer Veranstaltung erlebt hatte. "Das hat mir so gefallen und da habe ich gesagt, Mensch ich hätte Spaß daran, mit euch Musik zu machen", weiß die Musiklehrerin vom Goethegymnasium noch wie heute. Nichts würde so gut klingen, wenn nicht Techniker Rudolf Schuba dabei wäre, sind sich die Musikanten einig.
In der Regel treffen sie sich bei Ehspanners zu Hause jeden Donnerstagabend im Proberaum. Und danach beginnen die Übungsstunden der Stadtmusikanten.
"Zum allerersten Mal spielten wir öffentlich vor Publikum im Innenhof des Weißenfelser Geleits-hauses", plaudert Frank Angermaier. Nachdem zuvor die Generalprobe im Geleitshaus-Saal stattgefunden hatte, bei der rund 80 junge Leute zwischen 18 und 30 Jahren eine Geburtstagsfete feierten, zeigte sich der Wirt Uwe Brückner so begeistert, dass er die Gruppe engagierte.
Seit dieser Zeit sorgen die Kaffeehausmusikanten bei so mancher geselliger Runde in Gaststätten für Stimmung. Sie treten im Geleitshaus, Bootshaus und Brauhaus auf, aber auch für die Volkssolidarität und in Altenheimen. "Wir spielen aus Spaß an der Freude", sagt Ehrspanner. Ohrwürmer wie unter anderem "Veronika der Lenz ist da", "Liebling, mein Herz lässt Dich grüßen" oder "Man müsste Klavier spielen können" und "Oh Donna Clara" kommen gut an bei den Zuhörern, die es auch genießen, wenn sich die Musikanten in schwarzer Robe vorstellen. Auch Titel von Zarah Leander, die Edwina Teichert singt, gehören zum Repertoire.
Demnächst wollen sich die "Kaffeehäusler" mit Hits der 40er und 50er Jahre beschäftigen und ihr Programm mit Evergreens und beliebten Schlagern sowie altbekannten Klamotten dieser Zeit erweitern. Damit soll das Publikum überrascht werden.