Weißenfels Weißenfels: Himmelstreppe auf Schlossvorplatz
WEISSENFELS/MZ. - "Die Weißenfelser Treppe ist von den 19 Modellen unsere zehnte, die wir zurzeit in allen IBA-Städten als zentralen Informationspunkt und Ausguck für Einheimische und Besucher aufstellen und im Oktober wieder abholen werden." Michael Klug vom gleichnamigen Metallbau-Betrieb Reinstedt im Harzkreis sagt es, nachdem er mit seinem Team bereits Treppen in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg, in Wanzleben, in Quedlinburg und Köthen aufgebaut hat.
Mit seinen Männern benötigt der Metallbauer und -gestalter etwa drei Stunden, um den Stahlkoloss vor Ort zu montieren. Die begehbare Skulptur in den Farben Schwarz und Grün kam Montagmorgen auf einem 18 Meter langen Lkw mit Kran und Hänger am Vorplatz des Weißenfelser Schlosses Neu-Augustusburg an.
Oberbürgermeister (OB) Robby Risch (parteilos) und Stadtarchitektin Diana Wagner freuen sich über die gigantische Präsentation. Erhalten doch Einwohner und Gäste der Saalestadt anhand der Freiluft-Ausstellung einerseits umfassende Informationen mit Hilfe von Texttafeln und mittels 3-D-Technik über die IBA-Projekte unter dem Motto "Grün-der-Zeit" in Weißenfels, so Wagner. Zum Anderen können Interessierte die Treppe als Aussichtspunkt mit dem Blick auf die Stadt nutzen und sich ein Bild von beräumten und neugestalteten Flächen mit Stadtgrün machen.
"Wir haben bis jetzt sehr viel geschafft", schätzt Risch ein. Es sei aus seiner Sicht gelungen, im Bereich der Neustadt aus einer Industriebrache einen Park zu gestalten und für Spaziergänger und Freizeitsportler erlebbar zu machen und damit insgesamt einen städtischen Schandfleck zu beseitigen. "Auf dem städtebaulich interessanten Gelände zwischen Röntgenweg und Schlachthofstraße findet am 23. April um 14 Uhr ein Fest zur offiziellen Eröffnung der Neuen Wiesen statt", weckt Risch Neugier und lädt schon mal zum besagten Freitagnachmittag ein. Parallel dazu öffnet eine Dokumentation im Stadtmuseum im Schloss, die Ergebnisse auf elf Texttafeln zeigt.
Der OB verweist an dieser Stelle auf die Erhaltung des früheren Elektrizitätswerkes als wichtigen Bestandteil des Parks. Vom E-Werk aus erhält man jetzt eine freie Blickachse über das Gelände zu diesem Industriedenkmal, das momentan saniert wird und laut Risch künftig ganzjährig als Sport- und Freizeitstätte genutzt werden soll. Der Sportverein Rot-Weiß sowie der Kinder- und Jugendhilfeverein werden einbezogen, wie der erste Mann im Rathaus hervorhebt. Während des IBA-Festes sollen Besucher die Gelegenheit zur Besichtigung des Gebäudes erhalten.
Als weiteres Thema, das sich im Prozess entwickelte, bezeichnet der Verwaltungschef den Brückenschlag von der Neustadt in die Altstadt mit den beiden Projekten ehemalige Getreidewirtschaft in der Markwerbener Straße und Stadtbalkon mit den Saaleterrassen in der Dammstraße. "Mit der Schaffung grüner Oasen auf diesem Areal stellen wir die Verbindung unserer beiden Stadtteile her", resümiert der Oberbürgermeister.
Mit Unterstützung von EU- und Landesfördermitteln konnte dies gelingen. Bis jetzt seien 4,1 Millionen Euro geflossen. Weitere drei Millionen Euro sollen zur Fortsetzung der IBA-Erfolgsgeschichte verbaut werden. Risch nennt im Zusammenhang mit dem Brückenschlag zur Altstadt die Umgestaltung der Promenade in den nächsten beiden Jahren. Doch zunächst will die Kommune Arbeiten am Stadtbalkon zu Ende bringen. Das betreffe ebenso die Außenanlagen um das E-Werk.