Weißenfels Weißenfels: Beuditzschüler lernen Unternehmen und Berufe kennen
WEISSENFELS/MZ. - "Suche einen Beruf, der dir Spaß macht, dann musst du nie arbeiten." Dieses Motto hat Frank Sachse ganz persönlich über den Projekttag zur Berufsorientierung in der Beuditzschule Weißenfels am Donnerstag gestellt. In Zeitzer Schulen ist der betriebliche Ausbilder von Südzucker schon bekannt. In Weißenfels ist er allerdings erst das zweite Mal, um sein Unternehmen und die Berufe, die dort ausgebildet werden, vorzustellen, so Chemielaborant, Elektroniker, Bürokaufmann, Industriemechaniker. Unterstützt wird er vom Auszubildenden Danny Röhler (18), der als Industriemechaniker seinen Beruf fürs Leben glaubt gefunden zu haben. "Die Arbeit macht Spaß, ist sehr abwechslungsreich und bezahlt wird sie auch gut", begründet er das.
Für den Neuntklässler Kevin Müller ist die Zuckerfabrik Zeitz jedenfalls nach dem einstündigen Gespräch, das acht Schüler und zwei Schülerinnen mit Sachse und Röhler führen konnten, auf die Liste der Betriebe gekommen, in denen er sich bewerben will. Müllers Berufsvorstellungen sind schon recht klar, Chemikant oder Maschinenwart, auf alle Fälle ein Beruf in der Industrie, zum Beispiel auf einem Prozessleitstand.
Dass als erstes Auswahlkriterium die Zensuren herangezogen werden müssen, macht ihm Sachse noch einmal bewusst. Wer allerdings durch ein Praktikum bereits bekannt ist, habe den Vorteil, dass schon mehr Wissen über seine Person bei der Auswahl der Bewerbungen in die Waagschale geworfen werden könne. Um den Einstellungstest kommt aber keiner herum. Und schließlich fällt die Entscheidung auch erst nach einem Vorstellungsgespräch. "Südzucker hat etwas zu bieten, verlangt dafür aber auch etwas", so der Ausbilder. Allerdings muss er eingestehen, dass nicht allen ein Arbeitsplatz sicher ist, wenn sie die Ausbildung abgeschlossen haben. "Nur für ein halbes Jahr können wir eine Übernahme zusichern, dann wird nach der betrieblichen Situation entschieden, ob jemand eingestellt werden kann", sagt er.
Aus der breiten Palette der Informationsangebote hat sich Rebecca Arndtz die Gruppe mit der Bundeswehr ausgesucht. Als sie zuvor aber im Avendi-Seniorenpark am Töpferdamm steht, stellt sie fest, dass die Arbeit doch ebenso das bietet, was sie sucht. Sie möchte anderen Menschen helfen, ist deswegen auch im Technischen Hilfswerk ehrenamtlich tätig. Die Chefin der Einrichtung, Carmen Springsguth, berichtet so engagiert von ihrer und der Mitarbeiter Arbeit, dass Annika Schröder neben Bürokauffrau auch einen pflegerischen Beruf in ihre Zukunftsüberlegungen einbezieht.
Nachdem die Jugendlichen gehört haben, wie die alten oder kranken Heimbewohner betreut werden und dabei sowohl Bewohner wie auch Personal viele freudige Erfahrungen machen, will es Philip Voigt aber ganz genau wissen: "Wie ist das, wenn jemand so krank ist, dass er stirbt?" Beginnend mit den Erläuterungen über den Umgang mit dem Nachlass wagt sich Springsguth dann doch feinfühlig an das von dem Jungen eigentlich gemeinte Thema. Da muss er erfahren, dass das Sterben zwar zum Leben dazugehört, doch immer wieder wehtut und besondere Betreuung und Einfühlungsvermögen braucht. Danach weiß er ganz genau: "Nein, hier möchte ich nicht arbeiten." Doch seine Suche nach dem richtigen Beruf fürs Leben geht weiter. Zunächst einmal bei einem Optiker und dann bei der Bundeswehr.