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10.000 Euro Minus im Vorjahr Weißenfels: Betreiber gibt Bootsverleih die letzte Chance

Von Andreas Richter 12.04.2018, 08:00
Mediengestalter Tonio Fuentealba und Auszubildende Anne Kasten holen die Boote aus dem Lager.
Mediengestalter Tonio Fuentealba und Auszubildende Anne Kasten holen die Boote aus dem Lager. Peter Lisker

Weißenfels - Im Winter hat Heiko Frischleder kurz überlegt. Soll er oder soll er nicht? Doch nun steht fest: Am Donnerstag geht der Weißenfelser Unternehmer als Betreiber des Bootsverleihs an der Pfennigbrücke in die vierte Saison.

Dass ihn zwischenzeitlich Zweifel plagten, hatte seinen Grund. Immerhin war die vergangene Saison am Fluss aus wirtschaftlicher Sicht eher flau. Unterm Strich stand ein Minus von rund 10.000 Euro, das Frischleder, Inhaber eines Fotostudios in Weißenfels, an anderer Stelle ausgleichen musste.

Diese Jahr letzte Chance für den Bootsverleih in Weißenfels

Nachdem sich die Stadt dazu nicht mehr in der Lage sah, hatte der Unternehmer die Betreibung des Bootsverleihs 2015 übernommen. Schwierig war es in allen Jahren. Doch Frischleder bekennt: „Der Bootsverleih ist so etwas wie ein Hobby. Unser Herzblut hängt daran.“ Doch er weiß auch: „Das Ganze muss sich auf Dauer rechnen. Dieses Jahr ist die letzte Chance.“

Die wichtigste Maßnahme, um das Angebot an der Saale wirtschaftlicher zu machen, sind verkürzte Öffnungszeiten. Wurden die Gäste im vergangenen Jahr täglich ab 11 Uhr empfangen, so öffnet die kleine Idylle am Fluss in dieser Saison nur von Donnerstag bis Sonntag, jeweils ab 11 Uhr bis zur Dämmerung. In den Sommerferien allerdings wird die gesamte Woche über geöffnet sein.

Lohnt sich ein Bootsverleih in einer kleinen Stadt wie Weißenfels nicht?

„An den ersten drei Wochentagen sind im letzten Jahr nur wenige Leute gekommen, um vielleicht nach Feierabend noch gemütlich am Fluss zu verweilen. Weißenfels ist eben nicht Leipzig oder Berlin“, bedauert Frischleder ein wenig, der selbst seine freie Zeit gern in größeren Städten verbringt.

Im eher überschaubaren Weißenfels sollen trotz der Erfahrung des vergangenen Jahres die Preise für die Ausleihe der Boote in der neuen Saison gleich bleiben.

So kostet zum Beispiel ein Ruderboot am Wochenende für eine Stunde zehn Euro, eine Stunde Fahrt mit dem Motorboot bekommt man für 42 Euro. Zehn Kajaks, fünf Ruder-, drei Motor- und zwei Tretboote warten auf Interessenten. Hinzu kommen zehn Fahrräder, die 2017 allerdings eher selten ausgeliehen wurden. Und nicht zu vergessen das gastronomische Angebot für entspannte Stunden am Fluss.

Auch heimische Musiker sollen an die Saale locken

Zwei Vollzeitkräfte und drei Aushilfen werden sich zu den Öffnungszeiten um die Gäste an der Pfennigbrücke kümmern. Weil im letzten Jahr vor allem auch die Liegestühle mit Blick auf die Saale sehr beliebt waren, hat Frischleder den Bestand von zehn auf 25 Stühle aufgestockt. Und natürlich will er auch wieder mit einigen Höhepunkten Gäste ans Saaleufer locken.

Dabei setzt er in diesem Jahr vor allem auf musikalische Nachmittage mit einheimischen Akteuren. Mit einer Weißenfelser Combo sei man bereits im Gespräch, erzählt er. Insgesamt zehn solcher Nachmittage sollen während der Saison stattfinden. Einheimische Musiker, die ein paar Stunden am Bootsverleih ausgestalten wollen, könnten sich durchaus noch melden, so Frischleder.

Saalefest diesmal ohne Regen?

Höhepunkt der Saison soll die Neuauflage des Saalefestes sein, das in diesem Jahr vom 29. Juni bis 2. Juli stattfindet. „Im letzten Jahr war das Saalefest leider verregnet, hoffen wir nun mal das Beste“, sagt Frischleder. Immerhin soll dann von Freitag bis Sonntag auf zwei Bühnen an der Saale richtig was los sein.

››Bootsverleih an der Weißenfelser Pfennigbrücke: Donnerstag bis Sonntag, jeweils ab 11 Uhr. (mz)