Weißenfels Weißenfels: Alle «Schützen» rotieren
WEISSENFELS/MZ. - Eine hölzerne Clownsparade hatte Aufstellung an einem der vielen Präsentationsstände genommen und zauberte ebenso wie Aquarelle und Pastelle Farbtupfer in den grauen Sonntagnachmittag. Im Teehäuschen des Weißenfelser Parkhotels "Güldene Berge" plauderten Gästeführer und Künstler über historische Hauszeichen. Und in der Scheune boten Frauen des Rotary-Clubs "Heinrich Schütz" Kuchen und Torten an.
Die sechste Auflage der Veranstaltung "Kunst im Park" hatte sich am Ende gelohnt - für die Organisatoren und das Publikum. Eine Spende über 2 000 Euro hat die Präsidentin der Rotarier, Diana Wagner, am Abend an den Vorsitzenden des Musikvereins "Heinrich Schütz", Johannes Kreis, übergeben. "Das Geld soll für die Restaurierung von Funden, die auf der Baustelle im Heinrich-Schütz-Haus geborgen wurden, verwendet werden", erklärte Diana Wagner.
Neben Nägeln aus dem Dielenboden des Konzertraumes des Renaissancebaues in der Nikolaistraße 13 seien während der bis zum Jahresende laufenden Sanierungsmaßnahmen unter anderem Spielzeug, irdener Hausrat und Notenfragmente gefunden worden. Diese Zeitzeugen sollen restauriert und in einer Ausstellung nächstes Jahr zur Wiedereröffnung des Heinrich-Schütz-Hauses gezeigt werden.
"Wir Schützen halten zusammen und ziehen an einem Strang", sagte ein gut gelaunter Axel Eismann, der die Moderation für die Veranstaltung übernommen hatte. Der Mann vom Rotary-Club meinte damit jene "Schützen", die den Namen des Komponisten Heinrich Schütz tragen und sich seinem kulturgeschichtlichen Erbe auf besondere Weise verbunden fühlen. Und dies dokumentierten sie trotz Dauerregens auf dem Hotelgelände dann auch hör- und sichtbar.
Die Gäste, die das Fest mit ihrem Kommen unterstützten, wurden mit Schauvorführungen und Präsentationen von Künstlern und musikalischen Darbietungen der Weißenfelser Musikschule "Heinrich Schütz" belohnt. Die Kurrende-Sänger der Freien Evangelischen Schule Weißenfels in Burgwerben hießen Heinrich Schütz alias Johannes Kreis, Vorsitzender des Schütz-Musikvereins, und dessen Schwester Justina (Erika Tauché) herzlich willkommen. Die gebackene Kunstwerke gingen weg wie die sprichwörtlichen warme Semmeln. Und auch die ersten neun von 66 Nägeln, die Mitarbeiter des Heinrich-Schütz-Hauses als außergewöhnliche Souvenirs anboten, fanden ihre Fans. Nun hoffen Margit Schmidt und Barbara Lohse vom Heinrich-Schütz-Verein, dass noch mehr dieser Erinnerungsstücke, die während der Sanierungsarbeiten im Heinrich-Schütz-Haus sichergestellt wurden, über den Ladentisch im Fürstenhaus gehen.
Ein besonderes Geschenk hatte Curt Wenzel inmitten der Kostbarkeiten für sich persönlich entdeckt - "seine" Marienapotheke in der Beuditzstraße mit dem kleinen Brunnen davor. Der Apotheken-Inhaber kaufte das Aquarell, das Anneliese Ulrich von den "Dienstagmalern" der Volkshochschule gemalt hat. "Das Bild bekommt einen Ehrenplatz", versprach Wenzel, der damit die Aktion unterstützte.