Weihnachtsmarkt in Hohenmölsen Weihnachtsmarkt in Hohenmölsen: Zum fünften Mal Kochduell unter freiem Himmel

Hohenmölsen - Dies ist unbestritten: Kein Weihnachtsmarkt in der Region ist so kulinarisch, wie der in Hohenmölsen, wird doch hier unter freiem Himmel seit einem halben Jahrzehnt der Wettstreit um die goldenen Kochlöffel ausgetragen. In diesem Jahr hatten sich fünf Mannschaften dafür beworben. Gestern Mittag begann das große Schnippeln, Würzen und Rühren. Derweil drehte der Weihnachtsmann seine Runden, galt es doch die Kinder mit Süßigkeiten zu bedenken.
Eröffnet wurde der Weihnachtsmarkt am Fuße der St. Petrikirche am Samstagnachmittag. Insgesamt 14 Buden gruppierten sich dicht an dicht um den Weihnachtsbaum und das mittelalterliche Karussell des Vereins Drei Türme, der mit seiner Taverne viele Gäste anlockte. „Wir sind mit über 200 Litern Glühwein hergekommen. Aus Erfahrung wissen wir, dass die Gäste auf dem Hohenmölsener Weihnachtsmarkt die Gemütlichkeit, gutes Essen und einen schmackhaften Wein zu schätzen wissen“, war von Vereinsmitglied Conny Emmerich zu hören. Das wurde gleich an zwei weiteren Ständen bestätigt. Zum einen bei den Mitgliedern des Kaninchenzuchtvereins Wählitz und zum anderen vom Sportverein Hohenmölsen 1919. „Konkurrenz? Ach wo, wir haben alle gut zu tun“, meinte Mirko Weidner, der, wenn er nicht Glühwein ausschenkt, am Volleyballnetz des Sportvereins steht.
Einen Riesenzulauf erlebten die Bastelfrauen um Janine Holzapfel. Sie boten selbst gefertigte Adventskränze an. Ihrer Kreativität ließen sie freien Lauf - entstanden waren zunächst rund 50 Kränze aus ganz unterschiedlichen Materialien. Dann machten die schlauen Frauen ihre Verkaufsidee für den Hohenmölsener Weihnachtsmarkt über Facebook bekannt. „So haben wir im Vorfeld schon 20 Kränze verkaufen können und mussten noch einmal nachlegen“, schilderte Christin Dornblut vom Bastelteam. Eine dicke Traube an Kunden war den fleißigen Frauen, die den Erlös an den Mukoviszidoseverein in Leipzig spendeten, sicher. Darunter tummelte sich auch Sophie Lungwitz. „Man spürt, mit wie viel Liebe die jungen Frauen die Weihnachtsdeko gefertigt haben. Da nehme ich gern was mit“, meinte die 32-Jährige. „Ich bin begeistert von diesem Markt. Er bringt mich gut in Weihnachtsstimmung“, war von Stefanie Patzschke zu hören, die aus Bornitz angereist war. „Nach den Besuchen in Leipzig, in Weißenfels und Zeitz ist es für uns einer der schönsten Adventsmärkte“, urteilte Silvana Leithold, die mit der Familie aus Zeitz kam.
Schmuck zum Wohlfühlen bot die Hohenmölsenerin Barbara Sonntag an. Der Förderverein zum Erhalt der Granschützer Kirche verkaufte Marmeladen, Holz- und Strickarbeiten. Ein großes Angebot an Handarbeiten hatten Christin Heinig und ihre Schwiegermutti Stefanie Schubert im Angebot, während die Frauen der katholischen Kirche der Stadt wieder fleißig Plätzchen gebacken hatten. 200 Tüten mit je 300 Gramm Leckereien gingen weg wie geschnitten Brot. Doch was wäre ein Weihnachtsmarkt ohne festliche Musik? Die Mädchen und Jungen der Kita „Sonnenschein“ und „Anne Frank“ verzauberten die Gäste mit kleinen Programmen. Der Fanfarenzug spielte sich mit frischen Songs der Weihnachtszeit in die Herzen der Hohenmölsener. Dem nicht genug standen die Weihnachtsmarktbesucher zu später Samstagabendzeit dicht an dicht und sangen stundenlang textsicher ein Weihnachtslied nach dem anderen. Das Geheimnis: Die Texte wurden an die Front der Kirche „geworfen“. Solch ein Karaoke-Weihnachtschor sucht schon seinesgleichen.
Wie eben auch das Kochduell. Cheforganisator des begehrten Kochens war wiederum der Städtepartnerschaftskreis. Es duellierten sich ab 14 Uhr der SV Großgrimma, der Fanfarenzug, der Verein Drei Türme, die Kochfreunde und die Kochmiezen. „Der Ansturm auf die Kessel ist mittlerweile so groß, dass wir im kommenden Jahr die Plätze auslosen werden“, beurteilte der Sprecher des Städtepartnerschaftskreises Knut Linke die Beliebtheit des Wettbewerbes. Gegen 17 Uhr hatte die Jury aus ungarischem Kesselgulasch, einem Curry-Kokos-Hühnchengericht, einer Kartoffel- und Kürbissuppe und einer Advenstssuppe den Sieger zu küren. „Das war eine ganz knappe Entscheidung“, bilanzierte schließlich Linke. Mit ihrem deftigen ungarischen Kesselgulasch samt Ge-hacktesbällchen konnte der Verein Drei Türme überzeugen. Im kommenden Jahr gilt es die Trophäe auf dem Weihnachtsmarkt zu verteidigen. Also vormerken.


