Wahlkreis 73 Wahlkreis 73: Günther Weiße kämpft gegen die Politikverdrossenheit

Zeitz/MZ - Dem Wähler eine Alternative bieten, so lautet die Motivation, mit der der Naumburger Rechtsanwalt Günther Weiße in die anstehende Bundestagswahl geht. „Meine Kandidatur ist damit auch ein Schritt gegen die Politikverdrossenheit. Sie ist ein zusätzliches Angebot an den Wähler. Als Jurist sträuben sich mir die Nackenhaare, wenn Wahlen gültig sind, obwohl nicht einmal 50 Prozent der Berechtigten teilgenommen haben“, sagt der 55-Jährige.
Dass es mit einem Direktmandat für ihn, der für die Freien Wähler antritt, nichts werden wird - da ist Günther Weiße Realist. „Dieter Stier und Roland Claus werden das Rennen wohl unter sich ausmachen. Aber ich möchte den Abstand so knapp wie möglich halten. Das ist mein Kampfziel.“
Weiße, ehemals politisch für die CDU aktiv, ist zu den Freien Wählern thematisch vor allem „durch das Anprangern fehlender Mitspracherechte der Bürger“ gekommen. Konkret war es die politische Unterstützung für Gabriele Pauli, die 2009 für die Freien Wähler in den bayerischen Landtag einzog. Mit der Partei verbinden Günther Weiße viele politische Ziele, die ihm persönlich am Herzen liegen. Diese sind: Keine ausufernden Rettungsschirme für ökonomisch schwächere EU-Staaten, auf der anderen Seite aber auch keine Rückkehr zur D-Mark. Zudem: Keine weitere Neuverschuldung, keine überbordenden Privatisierungen von kommunalen Unternehmen. Überhaupt: Lobbyismus für die Kommunen und nicht für Firmen.
„Deswegen sind wir auch die bessere FDP.“ Und vor allem: mehr direkte Demokratie. „Ich bin für eine Direktwahl des Bundespräsidenten und für die Einführung von Volksabstimmungen auf Bundesebene“, sagt der 55-Jährige. Die Frage, soll der Staat Steuer-CDs kaufen oder nicht, „die hätte auch das Volk beantworten können“, nennt er als Beispiel. Weiße, in Leipzig geboren und in Thüringen aufgewachsen, studierte nach Abitur und NVA-Dienst Jura, begann dann als Anwalt zunächst in Weißenfels zu arbeiten und geht dieser Tätigkeit seit 1989 in Naumburg nach.
Zudem sitzt er als Vorsitzender der Fraktion Freie Wähler, Bürger-Bündnis Burgenland und Bad Kösener Bürgerbewegung im Naumburger Gemeinderat und will im kommenden Jahr auch in den Kreistag einziehen.