Vom Kreuzfahrtschiff ins Fitnessstudio Vom Kreuzfahrtschiff ins Fitnessstudio: Dieser Weißenfelser gibt Kurse in Yoga und Pilates

Weißenfels - Sonnengruß, Krieger und Baum - die meisten Männer verbinden mit diesen Begriffen ganz bestimmt keine Yoga-Figuren. Ference Bodis hingegen hat diesen Sport für sich entdeckt: Seit einigen Monaten gibt er Yoga- und Pilateskurse im Weißenfelser Fitnessstudio Therapie Vital. Vorher ist der 33-Jährige Fitnessmanager mit Kreuzfahrtschiffen unterwegs gewesen und hat neben seinen Sportkursen dabei die ganze Welt bereist.
Dabei stand dieser Werdegang eigentlich mal ganz anders fest. Nach dem Abitur war Bodis zwei Jahre bei der Bundeswehr, danach hat er ein Studium im Bereich Naturschutz angefangen. „Aber das waren mir zu viele Gesetze und Regelungen - ich habe schnell gemerkt, dass das nichts für mich ist“, erinnert sich der Fitnesstrainer. Er brach also das Studium in Bernburg ab und machte in Leipzig eine Ausbildung zum Fitnessfachwirt. Direkt nach der Ausbildung ging es 2015 zum ersten Mal auf See und dann immer wieder - Asien, Afrika, Norwegen, Island, Grönland, ganz Europa hat der 33-Jährige während dieser Zeit gesehen.
Kreuzfahrtschiff: „Sieben Tage die Woche zehn bis zwölf Stunden im Dienst“
Aber es war auch anstrengend: „Ein Block ging immer vier bis sechs Monate - in der Zeit war ich sieben Tage die Woche zehn bis zwölf Stunden im Dienst“, erzählt Bodis, das sei mit der Zeit schon stressig. Jetzt kann er sich gut vorstellen, es aber trotzdem noch einmal zu machen - aber dann eher für ein bis zwei Monate.
Jetzt hat Bodis einen festen Job im Fitnessstudio Therapie Vital. „Ich spreche mit den Leuten über ihre Ziele und eventuelle Vorerkrankungen, gebe Kurse und Anleitung an den Geräten“, erklärt der Fitnesstrainer seine Aufgaben. Das in seinen Yoga- und Pilateskursen fast nur Frauen sind, stört ihn nicht. „Hin und wieder sind mal ein zwei Männer dabei“, erzählt er und lacht.
Yoga- und Pilates-Trainer: „Wenn ich das nicht mehr mache, würde ich einrosten“
Männer seien aber generell scheu, was Kurse angehe - das könne er allerdings nicht verstehen. „Wenn ich das nicht mehr mache, würde ich einrosten“, ist Bodis überzeugt, deshalb seien die Kurse für ihn eine „feine Sache“. Aber auch zu Hause ist er sportlich: „Wenn ich zehn Kilometer gelaufen bin, mache ich danach noch ein bisschen Yoga, um den Kopf frei zu kriegen“, erklärt Ference Bodis, das sei auch gut für seine Muskeln und mache ihn gelenkiger.
Für Anfänger oder Menschen mit Gelenkerkrankungen beispielsweise empfiehlt Bodis allerdings eher Pilates. „Beides ist anstrengend - aber beim Yoga kann man sich leicht zusätzlich verletzen, wenn man orthopädische Erkrankungen hat“, warnt der Experte. Beim Pilates hingegen stehe vor allem der Bauch immer unter Spannung, es sei eher ein klassisches Bauch-Beine-Po-Training. Dafür habe Pilates mehr Dynamik als Yoga.
Singapur als Lieblingsstadt, weil es dort so sauber und sicher ist
Und obwohl Bodis schon fast die ganze Welt gesehen hat, reist er auch privat gern. Singapur sei eine seiner Lieblingsstädte, weil es dort so sauber und sicher sei. „Aber auch die kleinen Inselchen erscheinen mir oft wie das Paradies“, erzählt Bodis. In Europa liebt er vor allem Norwegen. „Die Fjorde muss man einfach mal gesehen haben. Und wenn er wirklich entspannen will, geht es in die Heimat seines Vaters, der aus Ungarn stammt. „Dort komme ich zur Ruhe“, erzählt Bodis. Und natürlich hat er noch ein großes Ziel: „Ich möchte auf jeden Fall noch einmal nach Australien und Kängurus und Koalas sehen.“ (mz)